Weiberregiment
strömte aus seiner Nase.
Als er aufstand, blitzte es in seinen Augen. Jemand würde dafür
sterben…
Polly schnaufte und wandte sich wortlos an Feldwebel Jackrum, der
die Arme verschränkt hatte und unschuldig zur Decke sah.
»Ich wette, das hast du nicht von deinem Bruder gelernt, Perks«, sagte er.
»Nein, Feldwebel, vom Zahnlosen Abbens.«
Jackrum blickte abrupt nach unten und grinste. »Was, vom alten
Feldwebel Abbens?«
»Ja, Feldwebel.«
»Das ist ein Name aus der Vergangenheit! Lebt er noch? Wie geht’s
dem durchtriebenen alten Halunken?«
»Äh… er hat sich gut gehalten«, sagte Polly, noch immer außer Atem.
Jackrum lachte. »Ja, kann ich mir denken. Hat am besten in
Gasthäusern gekämpft. Und ich wette, das ist nicht der einzige Trick,
den er dir beigebracht hat.«
»Nein, Herr.« Die anderen Männer hatten den alten Knaben
gescholten, weil er ihr solche Dinge verriet, und der Zahnlose Abbens
hatte nur in seinen Weinbecher gekichert. Pol y hatte erst nach einer
ganzen Weile herausgefunden, was »Familienschmuck« bedeutete.
»Hast du gehört, Strappi?«, fragte der Feldwebel den Fluchenden, aus
dessen Nase Blut auf den Boden tropfte. »Offenbar hast du Glück
gehabt. Wie ihr sehen werdet, Jungs, gibt es keine Prämie dafür, im
Gewühl fair zu kämpfen. Na schön, der Spaß ist vorbei. Geh und
wasch dir die Nase mit kaltem Wasser ab. Es sieht immer schlimmer
aus, als es ist. Und damit ist Schluss , ihr beiden. Das ist ein Befehl . Für den Weisen genug. Verstanden?«
»Ja, Feldwebel«, sagte Polly gehorsam. Strappi brummte.
Jackrum sah die Rekruten an. »Hat jemand von euch Jungs schon mal
einen Stock in der Hand gehalten? Na schön. Offenbar müssen wir
langsam beginnen und uns nach oben arbeiten…«
Strappi brummte erneut. Man musste den Mann bewundern. Er
kniete, und Blut rann über die Hand vor der verletzten Nase. Trotzdem
fand er Zeit, jemand anderem auf kleine Weise das Leben schwer zu
machen.
»Soldat Blutnauger hnat ein Schnwert, Feldwebel«, sagte er
vorwurfsvoll.
»Kannst du gut damit umgehen?«, fragte der Feldwebel Maladikt.
»Eigentlich nicht, Herr«, antwortete der Vampir. »Hatte nie eine
Ausbildung. Ich trage es nur zum Schutz, Herr.«
»Wie willst du dich schützen, indem du ein Schwert bei dir trägst, mit
dem du nicht umgehen kannst?«
»Ich schütze damit nicht mich, sondern andere Leute, Herr. Sie sehen
das Schwert und greifen mich nicht an«, erklärte Maladikt geduldig.
»Ja, aber wenn sie dich angreifen würden, könntest du dich mit dem
Schwert kaum verteidigen«, sagte der Feldwebel.
»Stimmt, Herr. Ich würde mich wahrscheinlich damit begnügen,
ihnen die Köpfe abzureißen. Das meine ich, Herr. Das Schwert ist zu
ihrem Schutz da, nicht zu meinem. Und wahrscheinlich bekäme ich
eine Menge Ärger von der Liga, wenn ich irgendjemandem den Kopf
abreißen würde.«
Der Feldwebel starrte ihn eine Zeit lang an. »Gut überlegt«, murmelte
er.
Es pochte hinter ihnen, und ein Tisch fiel um. Der Troll Karborund
setzte sich auf, stöhnte und knal te wieder auf den Boden.
Beim zweiten Versuch gelang es ihm, sitzen zu bleiben, und er presste
sich beide Hände an den Kopf.
Korporal Strappi war inzwischen wieder auf den Beinen, und der
Zorn schien in ihm keinen Platz für Furcht zu lassen. Mit hoher
Geschwindigkeit stolzierte er zu dem Troll und blieb vor ihm stehen.
Er zitterte vor Wut, und blutiger Schleim hing ihm aus der Nase.
»Du verdammtes Scheusal!«, kreischte er. »Du…«
Karborund streckte die Hand nach unten und hob den Korporal
vorsichtig und mühelos am Kopf hoch. Er hielt ihn vor ein verkrustetes
Auge und drehte ihn von einer Seite zur anderen.
»Bin ich geworden Soldat?«, polterte er. »Oh, Koprolith…«
»Das ist ein Angriff auf einen vnorgesetzten Offiznier!«, ertönte das
gedämpfte Gekeife des Korporals.
»Leid mir tut«, erwiderte der Trol . »Hab dich gehalten für Zwerg.«
»Ich verlange, dass diefner Mann unter Arrest gentellt wird wegen…«,
begann Strappi.
»Nein, das verlangst du nicht, Korporal«, sagte der Feldwebel. »Dies
ist nicht der richtige Zeitpunkt. Auf die Beine, Karborund, antreten.
Und wenn du noch einmal solchen Unsinn anstellst, gibt’s Ärger, klar?«
»Ja, Feldwebel«, grollte der Troll und stemmte sich in die Höhe.
»Na schön.« Der Feldwebel trat zurück. »Heute, ihr glücklichen Jungs,
lernt ihr etwas, das wir ›Marschieren‹ nennen…«
Sie ließen Plün
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