Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
strömte aus seiner Nase.
    Als er aufstand, blitzte es in seinen Augen. Jemand würde dafür
    sterben…
    Polly schnaufte und wandte sich wortlos an Feldwebel Jackrum, der
    die Arme verschränkt hatte und unschuldig zur Decke sah.
    »Ich wette, das hast du nicht von deinem Bruder gelernt, Perks«, sagte er.
    »Nein, Feldwebel, vom Zahnlosen Abbens.«
    Jackrum blickte abrupt nach unten und grinste. »Was, vom alten
    Feldwebel Abbens?«
    »Ja, Feldwebel.«
    »Das ist ein Name aus der Vergangenheit! Lebt er noch? Wie geht’s
    dem durchtriebenen alten Halunken?«
    »Äh… er hat sich gut gehalten«, sagte Polly, noch immer außer Atem.
    Jackrum lachte. »Ja, kann ich mir denken. Hat am besten in
    Gasthäusern gekämpft. Und ich wette, das ist nicht der einzige Trick,
    den er dir beigebracht hat.«
    »Nein, Herr.« Die anderen Männer hatten den alten Knaben
    gescholten, weil er ihr solche Dinge verriet, und der Zahnlose Abbens
    hatte nur in seinen Weinbecher gekichert. Pol y hatte erst nach einer
    ganzen Weile herausgefunden, was »Familienschmuck« bedeutete.
    »Hast du gehört, Strappi?«, fragte der Feldwebel den Fluchenden, aus
    dessen Nase Blut auf den Boden tropfte. »Offenbar hast du Glück
    gehabt. Wie ihr sehen werdet, Jungs, gibt es keine Prämie dafür, im
    Gewühl fair zu kämpfen. Na schön, der Spaß ist vorbei. Geh und
    wasch dir die Nase mit kaltem Wasser ab. Es sieht immer schlimmer
    aus, als es ist. Und damit ist Schluss , ihr beiden. Das ist ein Befehl . Für den Weisen genug. Verstanden?«
    »Ja, Feldwebel«, sagte Polly gehorsam. Strappi brummte.
    Jackrum sah die Rekruten an. »Hat jemand von euch Jungs schon mal
    einen Stock in der Hand gehalten? Na schön. Offenbar müssen wir
    langsam beginnen und uns nach oben arbeiten…«
    Strappi brummte erneut. Man musste den Mann bewundern. Er
    kniete, und Blut rann über die Hand vor der verletzten Nase. Trotzdem
    fand er Zeit, jemand anderem auf kleine Weise das Leben schwer zu
    machen.
    »Soldat Blutnauger hnat ein Schnwert, Feldwebel«, sagte er
    vorwurfsvoll.
    »Kannst du gut damit umgehen?«, fragte der Feldwebel Maladikt.
    »Eigentlich nicht, Herr«, antwortete der Vampir. »Hatte nie eine
    Ausbildung. Ich trage es nur zum Schutz, Herr.«
    »Wie willst du dich schützen, indem du ein Schwert bei dir trägst, mit
    dem du nicht umgehen kannst?«
    »Ich schütze damit nicht mich, sondern andere Leute, Herr. Sie sehen
    das Schwert und greifen mich nicht an«, erklärte Maladikt geduldig.
    »Ja, aber wenn sie dich angreifen würden, könntest du dich mit dem
    Schwert kaum verteidigen«, sagte der Feldwebel.
    »Stimmt, Herr. Ich würde mich wahrscheinlich damit begnügen,
    ihnen die Köpfe abzureißen. Das meine ich, Herr. Das Schwert ist zu
    ihrem Schutz da, nicht zu meinem. Und wahrscheinlich bekäme ich
    eine Menge Ärger von der Liga, wenn ich irgendjemandem den Kopf
    abreißen würde.«
    Der Feldwebel starrte ihn eine Zeit lang an. »Gut überlegt«, murmelte
    er.
    Es pochte hinter ihnen, und ein Tisch fiel um. Der Troll Karborund
    setzte sich auf, stöhnte und knal te wieder auf den Boden.
    Beim zweiten Versuch gelang es ihm, sitzen zu bleiben, und er presste
    sich beide Hände an den Kopf.
    Korporal Strappi war inzwischen wieder auf den Beinen, und der
    Zorn schien in ihm keinen Platz für Furcht zu lassen. Mit hoher
    Geschwindigkeit stolzierte er zu dem Troll und blieb vor ihm stehen.
    Er zitterte vor Wut, und blutiger Schleim hing ihm aus der Nase.
    »Du verdammtes Scheusal!«, kreischte er. »Du…«
    Karborund streckte die Hand nach unten und hob den Korporal
    vorsichtig und mühelos am Kopf hoch. Er hielt ihn vor ein verkrustetes
    Auge und drehte ihn von einer Seite zur anderen.
    »Bin ich geworden Soldat?«, polterte er. »Oh, Koprolith…«
    »Das ist ein Angriff auf einen vnorgesetzten Offiznier!«, ertönte das
    gedämpfte Gekeife des Korporals.
    »Leid mir tut«, erwiderte der Trol . »Hab dich gehalten für Zwerg.«
    »Ich verlange, dass diefner Mann unter Arrest gentellt wird wegen…«,
    begann Strappi.
    »Nein, das verlangst du nicht, Korporal«, sagte der Feldwebel. »Dies
    ist nicht der richtige Zeitpunkt. Auf die Beine, Karborund, antreten.
    Und wenn du noch einmal solchen Unsinn anstellst, gibt’s Ärger, klar?«
    »Ja, Feldwebel«, grollte der Troll und stemmte sich in die Höhe.
    »Na schön.« Der Feldwebel trat zurück. »Heute, ihr glücklichen Jungs,
    lernt ihr etwas, das wir ›Marschieren‹ nennen…«
    Sie ließen Plün

Weitere Kostenlose Bücher