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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Du! Na los, zack,
    zack!‹ Euren Feldwebel kenne ich besser. Den alten Jackrum. Ist überall
    gewesen. Al e kennen den alten Jackrum. War bei uns im Schnee von
    Ibbelstein.«
    »Wie viele Leute hat er gegessen?«, fragte Maladikt zur allgemeinen Erheiterung. Das Essen war gut gewesen, und der übrige Sherry reichte
    für ein Glas pro Kopf.
    »Wie ich hörte, war er anschließend nicht viel dünner als vorher«,
    sagte Skallot.
    »Und Korporal Strappi?«, fragte Pol y.
    »Hab ihn nie zuvor gesehen«, antwortete Skal ot. »Eigensinniger
    kleiner Kerl. Ich würde auf einen Politischen tippen. Warum hat er
    euch hier zurückgelassen? Schläft in einem weichen Bett im Gasthaus,
    wie?«
    »Hoffentlich wird er nicht unser neuer Feldwebel«, sagte Reißer.
    »Er? Wieso?«, fragte Skallot.
    Polly schilderte ihm die Ereignisse des frühen Abends. Skallot
    überraschte sie, indem er lachte.
    »Versucht das Militär erneut, den alten Burschen loszuwerden? Das
    ist zum Brüllen! Ein paar Offiziere und irgendwelche Dokumente
    genügen nicht, um Jackrum aus seinem eigenen Heer zu vertreiben.
    Zweimal hat man ihn vors Kriegsgericht gestellt, und beide Male ist er
    davongekommen. Und wusstet ihr, dass er General Schnitz einmal das
    Leben gerettet hat? Er ist überal gewesen, hat sich mit al en gut gestellt
    und bessere Beziehungen als ich, und meine sind nicht schlecht, das
    versichere ich euch. Wenn er morgen mit euch marschieren will, so
    marschiert er mit euch, irgendein dürrer Rupert kann ihn gewiss nicht
    daran hindern.«
    »Wieso ist ein solcher Mann zum Rekrutierungsoffizier geworden?«,
    fragte Maladikt scharf.
    »In Zlobenien wurde ihm das Bein aufgeschnitten, und er biss den
    Knochenbrecher, als der sich die entzündete Wunde ansehen wol te,
    cleverer Bursche«, sagte Skal ot. »Hat sie selbst mit Maden und Honig
    gereinigt, trank dann einen halben Liter Brandy und nähte sie zu. Lag
    eine Woche mit Fieber im Bett. Wie ich hörte, bekam er Besuch vom
    General, während er zu schwach war, um zu protestieren, und bei der
    Gelegenheit wurde er dazu verdonnert, ein Jahr lang das Trommeln zu
    übernehmen, und keine Widerrede. Nicht einmal Schnitz brachte es
    fertig, ihm die Entlassungspapiere zu geben, nicht nachdem Jackrum
    ihn vierzehn Meilen weit auf dem Rücken getragen hatte, durch die
    feindlichen Linien…«
    Die Tür schwang auf, und Feldwebel Jackrum kam herein, die
    Daumen unter den Gürtel gehakt.
    »Ihr braucht keine Haltung anzunehmen, Jungs«, sagte er, als sie sich
    schuldbewusst umdrehten. »Hallo, Dreistück. Freut mich, fast alles von
    dir wiederzusehen, du listiges kleines Schlitzohr. Wo ist Korporal
    Strappi?«
    »Wir haben ihn den ganzen Abend nicht gesehen, Feldwebel«, sagte
    Maladikt.
    »Ist er mit euch hierher gekommen?«
    »Nein, Feldwebel. Wir dachten, er wäre bei dir.«
    Nicht ein Muskel bewegte sich in Jackrums Gesicht. »Ich verstehe«,
    sagte er. »Nun, ihr habt den Leutnant gehört. Das Boot legt um
    Mitternacht ab. Bis Mittwochmorgen sol ten wir ein ganzes Stück den
    Kneck hinunter sein. Schlaft ein paar Stunden, wenn ihr könnt. Morgen
    erwartet euch ein langer Tag, wenn ihr Glück habt.«
    Damit drehte er sich um und ging. Der Wind draußen heulte lauter
    und dann wieder leiser, als die Tür geschlossen wurde. Wir sol ten ein ganzes Stück den Kneck hinunter sein, dachte Pol y. Du hast Recht,
    Dreistück.
    »Wird ein Korporal vermisst?«, fragte Skallot. »Na, das ist ein Ding.
    Normalerweise verschwinden Rekruten. Ihr habt den Feldwebel gehört,
    Jungs. Es wird Zeit, dass ihr euch wascht und zu Bett geht.«
    Es gab einen Waschraum und eine behelfsmäßige Latrine. Pol y
    wartete ab, bis sie Gelegenheit bekam, dort mit Knaller allein zu sein.
    Sie hatte sich den Kopf über die Frage zermartert, wie sie das Thema
    ansprechen sol te, aber ein Blick genügte, wie sich herausstellte.
    »Meine Bereitschaft, das Abendessen zuzubereiten, hat mich verraten,
    nicht wahr?«, fragte Knal er und starrte ins steinerne Becken. Moos
    wuchs darin.
    »Das war ein Hinweis, ja«, sagte Polly.
    »Viele Männer kochen, weißt du«, erwiderte Knaller hitzig.
    »Ja, aber keine Soldaten, und nicht voller Begeisterung«, sagte Polly.
    »Und sie wissen nichts von Marinade.«
    »Hast du es jemandem erzählt?«, murmelte Knal er mit rotem
    Gesicht.
    »Nein«, sagte Pol y, was der Wahrheit entsprach, wenn man es genau
    nahm. »Du warst gar nicht schlecht. Hab dich für einen Jungen
    gehalten, bis du ›Herrje‹ gesagt

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