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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Bluse. »Ich möchte, dass er am Leben
    bleibt, und mir liegt nichts daran, das andere Ohrläppchen zu verlieren.
    Aber du kannst mit Perks zu dem Planwagen gehen und ihn hierher
    bringen.«
    Jackrum salutierte zackig. Polly hatte bereits gelernt, die Zeichen zu
    deuten: Jackrum hatte bereits einen Plan.
    »Sofort, Herr«, sagte er. »Komm, Perks.«
    Jackrum blieb still, als sie über den Nadelteppich des Hangs gingen.
    Nach einer Weile fragte er: »Weißt du, warum die Soldaten unseren
    kleinen Schlupfwinkel entdeckt haben, Perks?«
    »Nein, Feldwebel.«
    »Der Leutnant befahl Knal er, das Feuer sofort auszumachen, obwohl
    nicht einmal Rauch aufstieg. Und Knaller hat den Inhalt des Kessels
    draufgeschüttet.«
    Pol y dachte kurz nach. »Dampf, Feldwebel?«
    »Ja! In einer verdammt großen aufsteigenden Wolke. Es war nicht
    Knallers Schuld. Die Reiter stellten kein Problem dar. Sie waren
    zumindest intelligent genug, nicht zu versuchen, einem halben Dutzend
    Armbrüste zu entkommen. Ziemlich schlau für Kaval eristen.«
    »Ausgezeichnet, Feldwebel.«
    »Sprich nicht so mit mir, als wäre ich ein Rupert«, erwiderte Jackrum
    glatt.
    »Entschuldigung, Feldwebel.«
    »Wie ich sehe, lernst du, einen Offizier zu lenken. Man muss dafür
    sorgen, dass sie die richtigen Befehle geben. Du wirst ein guter
    Feldwebel sein, Perks.«
    »Will ich gar nicht, Feldwebel.«
    »Ja, ja«, erwiderte Jackrum, und das konnte alles bedeuten.
    Nachdem sie den Weg ein oder zwei Minuten lang beobachtet hatten,
    traten sie aus dem Wald und näherten sich dem Wagen. De Worde saß
    daneben auf einem Stuhl und schrieb in sein Notizbuch, aber er stand
    hastig auf, als er sie sah.
    »Es wäre eine gute Idee, den Weg zu verlassen«, sagte er, als sie bei
    ihm waren. »Es sind viele Patrouillen unterwegs, soweit ich weiß.«
    »Zlobenische Patrouillen, Herr?«, fragte Jackrum.
    »Ja. Dies hier…« Er deutete auf die schlaff an der Stange hängende
    Fahne. »…sollte rein theoretisch unsere Sicherheit gewährleisten, aber
    derzeit sind alle ein bisschen nervös. Bist du nicht Feldwebel Jack
    Ram?«
    »Jackrum, Herr. Und ich wäre dir dankbar, wenn du darauf
    verzichtest, meinen Namen in dein kleines Buch zu schreiben.«
    »Tut mir Leid, Feldwebel, aber das ist meine Arbeit«, sagte de Worde
    flott. »Ich muss Dinge aufschreiben.«
    »Nun, Herr, meine Arbeit ist es, Soldat zu sein« sagte Jackrum, kletterte auf den Wagen und griff nach den Zügeln. »Aber du wirst bemerkt
    haben, dass ich dich nicht töte. Machen wir uns auf den Weg.«
    Polly stieg hinten auf, als der Wagen losrumpelte. Er war voller
    Kästen und Ausrüstungsgegenstände aller Art. Einst mochte alles
    perfekt geordnet gewesen sein, jetzt war die Ordnung nur noch eine
    vage Erinnerung, ein klarer Hinweis darauf, dass der Wagen einem
    Mann gehörte. Neben Pol y dösten sechs der größten Tauben, die sie
    jemals gesehen hatte, auf ihrer Stange in einem Drahtkäfig, und sie
    überlegte, ob dies lebender Proviant war. Eine von ihnen öffnete
    schläfrig ein Auge und machte »Lollol op?«, auf Taubisch das
    Äquivalent von »Häh?«
    Die meisten Kästen trugen Aufschriften wie – Pol y beugte sich näher
    – »Hauptmann Horatio Humbugs patentierte Feldkekse« und
    »getrockneter Eintopf«. Während sie noch daran dachte, wie sehr sich
    Knal er über ein oder zwei dieser Kästen gefreut hätte, geriet Bewegung
    in ein Bündel Kleidung, das von der Decke des Wagens herabhing, und
    ein Gesicht erschien.
    »Guten Morrgen«, sagte es, das Oberste zuunterst.
    William de Worde drehte sich vorn auf dem Sitz um. »Das ist nur
    Otto, Soldat. Hab keine Angst.«
    »Ja, ich beiße nicht«, sagte das Gesicht munter und lächelte. Das
    umgedrehte Gesicht eines Vampirs bietet ohnehin keinen angenehmen
    Anblick, und ein Lächeln verbessert die Sache nicht. »Das garrantierre ich dirr.«
    Pol y ließ die Armbrust sinken. So schnel , wie sie die Waffe gehoben
    hatte… Jackrum wäre beeindruckt gewesen. Pol y war es ebenfal s, und
    Verlegenheit gesel te sich hinzu. Die Socken übernahmen wieder das
    Denken.
    Otto ließ sich sehr elegant herab. »Wohin fahrren wirr?«, fragte er und
    hielt sich fest, als der Wagen durch eine Furche rumpelte.
    »Zu einem kleinen Ort, den wir kennen«, sagte Jackrum. »Dort ist es
    ruhig und gemütlich.«
    »Gut. Ich muss den Kobolden Bewegung verrschaffen. Sie werrden
    gerreizt, wenn sie zu lange eingepferrcht sind.« Otto schob einen Stapel
    Papier beiseite, und zum

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