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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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um auszuruhen. Und dann… Möge
    uns Erfolg beschieden sein.« Er nickte der Gruppe zu und ging dann
    dorthin, wo Pol y eine Decke auf der windgeschützten Seite eines
    Busches ausgebreitet hatte. Nach einigen Momenten hörte Pol y ein
    Schnarchen, an das sie aber nicht glaubte. Jackrum ließ sich davon
    gewiss nicht täuschen. Er stand auf und trat aus dem Schein des Feuers.
    Polly folgte ihm hastig.
    »Hast du das gehört?«, knurrte der Feldwebel und blickte zu den
    dunkler werdenden Hügeln. »Der kleine Mistkerl! Welches Recht hat er,
    in dem kleinen Buch vol er Worte nachzusehen?«
    »Du hast die Vorschrift genau zitiert, Feldwebel«, sagte Polly.
    »Na und? Offiziere sol en glauben, was man ihnen sagt. Und dann hat
    er gelächelt ! Hast du’s gesehen? Hat mich ertappt und gelächelt! Jetzt glaubt er, er hat mich in der Hand, nur weil er mich ertappt hat!«
    »Du hast gelogen, Feldwebel.«
    » Habe ich nicht, Perks ! Man lügt nicht, wenn man Offizieren die
    Unwahrheit sagt! Man präsentiert ihnen die Welt so, wie sie ihrer
    Meinung nach sein sollte! Man kann nicht zulassen, dass sie damit
    beginnen, Dinge zu überprüfen. Sie kommen auf die falschen Ideen. Er
    wird für uns al e der Tod sein, ich hab’s dir gesagt. Die verdammte
    Festung angreifen? Der Mann hat sie doch nicht mehr al e!«
    »Feldwebel!«, sagte Pol y mit Nachdruck.
    »Was ist?«
    »Signale, Feldwebel!«
    Auf der Kuppe eines fernen Hügels, funkelnd wie ein Stern, blitzte
    ein weißes Licht.

    Bluse ließ das Fernrohr sinken. »Sie wiederholen immer wieder ›SE‹«,
    sagte er. »Und ich glaube, die längeren Pausen entstehen dann, wenn sie
    das Rohr in andere Richtungen halten. Sie suchen nach ihren Spionen:
    SE, ›suchen euch‹, versteht ihr? Soldat Igor?«
    »Herr?«
    »Du weißt doch, wie das Rohr funktioniert, nicht wahr?«
    »O ja, Herr. Man entfündet ein Licht im Kaften, und dann richtet
    man ihn auf und bewegt die Klappe.«
    »Du willst doch nicht antworten, Herr, oder?«, fragte Jackrum entsetzt.
    »Das will ich tatsächlich, Feldwebel«, sagte Bluse forsch. »Soldat
    Karborund, setz das Rohr zusammen. Manickel, hol die Laterne. Ich
    muss das Codebuch lesen.«
    »Aber dann geben wir unsere Position preis!«, sagte Jackrum.
    »Nein, Feldwebel«, widersprach Bluse. »Das Wort mag dir nicht
    geläufig sein, aber ich habe vor zu ›lügen‹. Igor, du hast doch bestimmt
    ein Messer, und ich wäre dir dankbar, wenn du darauf verzichten
    könntest, dieses Wort zu wiederholen.«
    »Ich habe tatfächlich ein derartigef Werkfeug, Herr«, erwiderte
    Igorina steif.
    »Gut.« Bluse sah sich um. »Es ist fast stockdunkel. Ideal. Nimm
    meine Decke, schneide ein etwa zehn Zentimeter durchmessendes
    rundes Loch hinein und binde sie anschließend vor das Rohr.«
    »Dann wird der gröfte Teil def Lichtf abgedeckt, Herr!«
    »Genau das ist Teil meines Plans«, erwiderte Bluse stolz.
    »Herr, wenn die anderen das Licht sehen, wissen sie, wo wir sind«,
    sagte Jackrum, als müsste er einem Kind gegenüber etwas wiederholen.
    »Ich habe es bereits erklärt«, sagte Bluse. »Ich werde lügen.«
    »Du kannst nicht lügen, wenn…«
    »Danke für deine Beiträge, Feldwebel, das genügt vorerst«, sagte
    Bluse. »Sind wir so weit, Igor?«
    »Faft fertig, Herr.« Igorina befestigte die Decke am Ende des Rohrs.
    »Al ef klar, Herr. Ich fünde daf Licht an, wenn du die Anweifung gibft.«
    Bluse öffnete das kleine Buch. »Bereit, Soldat?«, fragte er.
    »Jawoll«, bestätigte Jade.
    »Wenn ich ›lang‹ sage, hältst du den Auslöser gedrückt, zählst bis zwei
    und lässt ihn los. Wenn ich ›kurz‹ sagen, zählst du bis eins und lässt den
    Auslöser dann los. Verstanden?«
    »Jawol , El-Teh«, sagte Jade. »Ich könnte ihn gedrückt halten auch für
    viele, wenn du möchtest. Eins, zwei, viele. Ich gut zählen kann. So hoch
    wie willst du. Brauchst nur zu sagen es.«
    »Zwei genügt«, meinte Bluse. »Und du, Soldat Goom… Nimm mein
    Fernrohr und halt bei dem Licht dort drüben nach langen und kurzen
    Blitzen Ausschau.«
    Polly sah Reißers Gesicht. »Das übernehme ich, Herr!«, sagte sie
    rasch.
    Eine kleine weiße Hand legte sich ihr auf den Arm. Im kläglichen
    Schein der dunklen Laterne glühte das Licht der Gewissheit in Reißers
    Augen. »Die Herzogin lenkt jetzt unsere Schritte«, sagte sie und nahm
    das Fernrohr vom Leutnant entgegen. »Was wir hier machen, ist ihr
    Werk, Herr.«
    »Tatsächlich? Nun… das ist gut«, sagte Bluse.
    »Sie wird

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