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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sie. Kein Weg heraus. In dieser Mauer gibt es nur wenige Türen, und sie sind mit Endgültigkeit geschlossen.
    So nahe war der tiefe, langsame Fluss eiskalt, und er schien noch kälter zu werden, je höher sie blickten. Hinter der Kurve befand sich der kleine Felssims mit der Hintertür, und die Frauen sprachen dort mit einem Wächter.
    »Es klappt nicht«, flüsterte Knaller. »Sie zeigen ihm Papiere. Hat jemand von euch Papiere dabei? Nein?«
    Der Soldat sah auf und musterte die Mädchen mit dem leeren offiziellen Gesichtsausdruck von jemandem, der in seinem Leben nicht nach Aufregung und Abenteuer suchte.
    »Bleibt in Bewegung«, murmelte Polly. »Brecht in Tränen aus, wenn es ganz schlimm wird.«
    »Das finde ich abscheulich«, sagte Toller.
    Ihre verräterischen Füße brachten sie immer näher. Polly hielt den Blick gesenkt, wie es sich für eine unverheiratete Frau geziemte. Bestimmt gab es noch andere, die sie beobachteten. Wahrscheinlich waren sie gelangweilt und rechneten nicht mit Schwierigkeiten, aber von den Mauern dort oben schauten Augen herab.
    Sie erreichten den Wächter. Hinter der schmalen steinernen Tür sah Polly einen weiteren Soldaten.
    »Papiere«, sagte der Wächter.
    »Oh, ich habe keine, Herr«, sagte Polly. Auf dem Weg durch den Wald hatte sie sich alles zurechtgelegt. Krieg, Angst vor dem Überfall, Flüchtlinge, kein Essen… Man brauchte gar nichts zu erfinden; es kam nur darauf an, die Dinge richtig zusammenzusetzen. »Ich musste ganz plötzlich aufbrechen…«
    »Oh,
verstehe«,
unterbrach der Wächter sie. »Ihr habt keine Papiere? Kein Problem! Geht einfach durch die Tür dort zu meinem Kollegen! Freut mich, dass ihr zu uns gekommen seid!« Er trat beiseite und winkte in Richtung des dunklen Zugangs.
    Polly trat verwundert durch die Tür, vorbei an dem zweiten Soldaten. Die anderen folgten ihr. Hinter ihnen schloss sich die Tür. Sie befanden sich in einem langen Durchgang mit vielen Schlitzen in den Wänden, die zu Räumen auf beiden Seiten führten. Der Schein von Lampen glühte hindurch, und Schatten bewegten sich. Verborgene Bogenschützen konnten jeden, der im Durchgang festsaß, in Hackfleisch verwandeln.
    Am Ende des Korridors schwang eine andere Tür auf, und in dem kleinen Raum dahinter saß ein junger Mann an einem Schreibtisch. Er trug eine Uniform, die Polly nicht kannte, mit den Abzeichen eines Hauptmanns. Auf der einen Seite stand ein sehr viel größerer Mann, der die gleiche Uniform trug, vielleicht auch zwei zusammengenähte. Er hatte ein Schwert. Dies war das Besondere an dem Mann: Wenn er ein Schwert hielt, dann hielt er es. Es zog die Blicke an. Selbst Jade wäre beeindruckt gewesen.
    »Guten Morgen, die Damen«, sagte der Hauptmann. »Keine Papiere? Bitte nehmt die Kopftücher ab.«
    Das war’s, dachte Polly, als der untere Teil ihres Bauchs in die Tiefe stürzte. Und wir haben uns für schlau gehalten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu gehorchen.
    »Ah. Vermutlich wollt ihr sagen, dass man euch das Haar zur Strafe abgeschnitten hat, wegen Verbrüderung mit dem Feind«, sagte der Mann und sah kaum auf. »Abgesehen von dir«, fügte er an Igorina gerichtet hinzu. »Wolltest du dich nicht mit dem Feind verbrüdern? Ist mit anständigen zlobenischen Jungs was nicht in Ordnung?«
    »Äh… nein«, sagte Igorina.
    Der Hauptmann lächelte spröde. »Nun, lassen wir den Unsinn, meine Herren. Ihr geht falsch. Wir
passen auf,
wisst ihr. Ihr geht falsch, und ihr steht falsch. Du.« Er deutete auf Toller. »Hast noch ein wenig Rasierschaum unterm Ohr. Und du, mein Lieber, bist entweder entstellt oder hast den alten Trick versucht und dir ein Paar Socken unters Hemd geschoben.«
    Polly fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Verlegen und gedemütigt senkte sie den Kopf.
    »Als Waschfrauen verkleidet in die Festung gelangen oder sie verlassen«, sagte der Hauptmann und schüttelte den Kopf. »Außerhalb dieses blöden Landes wissen alle darüber Bescheid, aber die meisten geben sich mehr Mühe als ihr Jungs. Für euch ist der Krieg vorbei. Es gibt hier große Verliese, und um ganz ehrlich zu sein: Wahrscheinlich seid ihr besser dran als die da draußen… Ja, was willst du?«
    Knaller hatte die Hand gehoben. »Darf ich dir etwas zeigen?«, fragte sie. Polly drehte sich nicht um, sah aber das Gesicht des Hauptmanns, als neben ihr Kleidung raschelte. Sie konnte es nicht fassen. Knaller hob ihren Rock…
    »Oh«, sagte der Hauptmann und rutschte auf seinem

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