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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einem Versuch von Jovialität hinzu.
    »Nein, ich bin nicht allein«, erwiderte Bluse verwirrt.
    »Ich meine, du siehst ramponiert aus und bist verwundet, Herr«, sagte de Worde.
    »Das hier? Oh, das ist nichts weiter. Ich fürchte, was die Hand betrifft, bin ich selbst schuld. Schwertübungen, weißt du.«
    »Du bist also Linkshänder?«
    »Nein.«
    Polly wusch einen Becher aus und hörte Jackrum aus dem Mundwinkel sagen: »Du hättest die beiden anderen Männer sehen sollen, Herr!«
    »Bist du mit dem Verlauf des Krieges vertraut, Leutnant?«, fragte de Worde.
    »Erzähl mir davon«, erwiderte Bluse.
    »Euer ganzes Heer sitzt im Kneck-Tal fest. Hat sich größtenteils eingerichtet, gerade außerhalb der Reichweite der Festungswaffen. Eure befestigten Anlagen entlang der Grenze sind praktisch alle eingenommen. Die Garnisonen in Drerp, Glitz und Arblatt sind überrannt. Soweit ich das feststellen kann, Leutnant, besteht deine Gruppe aus den einzigen Soldaten, die noch in Freiheit sind. Zumindest sind es die Einzigen, die noch kämpfen«, fügte de Worde hinzu.
    »Und mein Regiment?«, fragte Bluse leise.
    »Die Reste des Zehnten nahmen vor einigen Tagen an einem tapferen, aber offen gesagt selbstmörderischen Versuch teil, die Kneck-Festung zurückzuerobern. Die meisten Überlebenden sind Kriegsgefangene, und ich muss dich darauf hinweisen, dass fast alle Angehörigen eures Oberkommandos in Gefangenschaft geraten sind. Sie hielten sich in der Festung auf, als sie euren Feinden in die Hände fiel. Es gibt dort große Verliese, und sie sind ziemlich voll.«
    »Warum sollte ich dir glauben?«
    Ich glaube ihm,
dachte Polly. Paul ist also entweder tot, verwundet oder gefangen. Und es hilft nicht viel, sich vorzustellen, dass er bei zwei von drei Möglichkeiten am Leben ist.
    De Worde warf dem Leutnant die Zeitungen vor die Füße. »Es steht alles da drin, Herr. Ich habe es nicht erfunden. Es ist die Wahrheit, und es bleibt wahr, ob du es glaubst oder nicht. Mehr als sechs Länder haben sich gegen euch verbündet, unter ihnen Gennua, Mouldawien und Ankh-Morpork. Auf eurer Seite gibt es niemanden sonst. Ihr seid allein. Ihr seid nur deshalb noch nicht besiegt, weil ihr einfach nicht zugeben wollt, dass ihr besiegt seid. Ich habe eure Generäle gesehen, Herr! Großartige Strategen, und eure Männer kämpfen wie Dämonen, aber sie wollen einfach nicht kapitulieren.«
    »Borograwien kennt die Bedeutung des Wortes ›kapitulieren‹ nicht, Herr de Worde«, sagte der Leutnant.
    »Soll ich dir ein Wörterbuch leihen, Herr?«, schnappte de Worde und lief rot an. »Von der Bedeutung her ähnelt es ›Frieden schließen, solange man noch Gelegenheit dazu hat‹, Herr! Es kommt nah an ›aufhören, solange man noch den Kopf hat‹ heran, Herr! Um Himmels willen, Herr, verstehst du denn nicht? Es gibt nur deshalb noch ein Heer im Kneck-Tal, weil die Verbündeten noch nicht entschieden haben, was sie damit anstellen sollen! Sie haben Massaker satt!«
    »Ah, wir kämpfen also noch!«, erwiderte Bluse.
    De Worde seufzte. »Du verstehst nicht, Herr. Sie haben es satt, euch zu massakrieren. Sie kontrollieren jetzt die Festung, und dort gibt es große Kriegsmaschinen. Sie… Ehrlich gesagt, Herr, einige Mitglieder der Allianz würden die Reste eures Heers gern auslöschen. Es wäre so, wie auf Ratten in einem Fass zu schießen. Eure Truppen sind dem Feind hilflos ausgeliefert. Und trotzdem greift ihr immer wieder an, sogar die Festung! Sie steht auf einem Felsen, und ihre Mauern sind Dutzende von Metern hoch. Ihr unternehmt Vorstöße über den Fluss. Ihr seid eingeschlossen und könntet euch nicht zurückziehen, und die Verbündeten wären jederzeit imstande, euch den Garaus zu machen, aber ihr verhaltet euch so, als hättet ihr es nur mit einem vorübergehenden Rückschlag zu tun. Das ist die gegenwärtige Situation, Leutnant! Ihr seid nur ein letztes kleines Detail.«
    »Sei vorsichtig«, warnte Bluse.
    »Entschuldige, Herr, aber weißt du denn
gar nichts
von der jüngsten Geschichte? In den letzten dreißig Jahren habt ihr allen euren Nachbarn mindestens einmal den Krieg erklärt. Andere Länder kämpfen, aber ihr
rauft.
Und im vergangenen Jahr seid ihr
erneut
in Zlobenien eingefallen!«
    »Die Zlobenen haben uns angegriffen, Herr de Worde.«
    »Da bist du falsch informiert, Leutnant. Ihr habt die Kneck-Provinz überfallen.«
    »Die im Vertrag von Lint vor mehr als hundert Jahren zu borograwischem Staatsgebiet erklärt worden

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