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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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der El-Teh Recht, Feldwebel«, ließ sich Maladikt vernehmen.
    Jackrum drehte sich wie ein zum Angriff bereiter Stier, und dann sackte er zu Pollys Erstaunen in sich zusammen. Aber sie staunte nicht lange, denn sie kannte den Feldwebel. Sie wusste nicht, warum, aber sie konnte Jackrum durchschauen. Es lag an seinen Augen. Er konnte mit Augen lügen, die so ehrlich und unschuldig blickten wie die eines Engels. Und wenn er zurückzuweichen schien, so wollte er nur Anlauf nehmen.
    »Na schön, na schön«, sagte der Feldwebel. »Ich bin kein Mann, der Befehle missachtet, wie ich beschwören kann.« Und es funkelte in seinen Augen.
    »Ausgezeichnet, Feldwebel«, erwiderte Bluse.
    Jackrum riss sich zusammen. »Aber ich möchte keine Sonnenblume sein«, sagte er.
    »Zum Glück gibt es hier nur Fichten, Feldwebel.«
    »Guter Hinweis, Herr.« Jackrum wandte sich an die ehrfürchtige Truppe. »Na schön, alles ist gesagt«, donnerte er. »Ihr habt den Mann gehört! Werft euch in Schale!«
     
    Eine Stunde später. Soweit Polly es feststellen konnte, waren sie in Richtung der Berge aufgebrochen und dann in einem weiten Bogen zurückgekehrt, sodass sie nur einige Meilen vom Ausgangspunkt entfernt waren. Führte Bluse die Gruppe an, oder hatte er das Jackrum überlassen? Keiner der beiden Männer klagte.
    Der Leutnant ließ die Gruppe in einem Birkendickicht anhalten, das daraufhin doppelt so groß wurde. Man konnte sagen, dass die Tarnung effektiv war, denn Rot und Weiß zeichnen sich neben Grün und Grau deutlich ab. Jenseits davon versagt die Sprache.
    Jade hatte die Farbe von sich abgekratzt und war ohnehin grün und grau. Igorina sah aus wie ein wandelnder Pinsel. Reißer zitterte die ganze Zeit über wie Espenlaub, weshalb ihre Blätter ständig raschelten. Die anderen hatten mehr oder weniger erfolgreiche Versuche unternommen, und Polly war recht stolz auf ihre eigenen Bemühungen. Jackrum war so baumartig wie ein großer roter Gummiball – Polly vermutete, dass er alle seine Messingteile heimlich poliert hatte. Jeder Baum hielt einen Becher im Ast beziehungsweise in der Hand. Immerhin hatten sie für fünf Minuten Rast gemacht.
    »Männer«, sagte Bluse, als wäre er gerade erst zu diesem Schluss gelangt, »ihr glaubt vielleicht, dass wir in die Berge zurückkehren, um dort eine Streitmacht aus Deserteuren zusammenzustellen. Aber diese Geschichte ist ein
Trick
, der Herr de Worde täuschen soll!« Er zögerte kurz, als rechnete er mit einer Reaktion. Die Rekruten sahen ihn nur stumm an. »In Wirklichkeit setzen wir den Weg zum Kneck-Tal fort, und damit rechnet der Feind bestimmt nicht.«
    Polly sah zum Feldwebel. Jackrum lächelte.
    »Es ist eine gesicherte Tatsache, dass eine kleine Gruppe in Bereiche vorstoßen kann, die einem Bataillon verwehrt bleiben«, sagte Bluse munter.
    »Jaherr!«
    »Wir werden an den Wachen des Feindes vorbeischlüpfen…«
    »Jawohl, Herr«, sagte Jackrum.
    »…und ihm die Festung unter der Nase wegschnappen!«
    Jackrums Tee spritzte über die Lichtung.
    »Ich wage zu behaupten, dass sich unser Feind für uneinnehmbar hält, weil er eine schwer bewaffnete Festung kontrolliert, die sich auf einem hohen Felsen erhebt und deren Mauern Dutzende von Metern hoch und sechs Meter dick sind«, fuhr Bluse fort und schien nicht zu bemerken, dass die Hälfte der Bäume Tee vergoss. »Aber er wird eine Überraschung erleben!«
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Feldwebel?«, flüsterte Polly. Seltsame leise Geräusche kamen aus Jackrums Kehle.
    »Habt ihr irgendwelche Fragen?«, fragte Bluse.
    Igorina hob einen Zweig. »Wie kommen wir hinein, Herr?«
    »Gute Frage«, sagte Bluse. »Das finden wir zu gegebener Zeit heraus.«
    »Luftkavallerie«, sagte Maladikt.
    »Wie bitte, Korporal?«
    »Flugmaschinen, Herr!«, sagte Maladikt. »Der Feind weiß gar nicht, wo er uns erwarten soll. Wir landen in einer geeigneten LZ, putzen den Gegner weg und verschwinden wieder.«
    Dünne Falten bildeten sich auf Bluses Stirn. »Flugmaschinen?«, fragte er.
    »Ich habe ein Bild gesehen, gezeichnet von einem gewissen Leonard von Quirm. Eine Art… fliegende Windmühle. Sieht aus wie eine große Schraube am Himmel…«
    »Ich glaube nicht, dass wir so etwas brauchen, obwohl der Vorschlag willkommen ist«, sagte Bluse.
    »Nicht solange hier unten einige Schrauben locker sitzen!«, brachte Jackrum hervor. »Herr, dies ist nur ein Rekrutenhaufen, Herr! All der Kram über Ehre und Freiheit und so, das war doch nur für den

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