Weihnachtsbote auf vier Pfoten
denkbaren Haustierarten führte. Käufer standen fasziniert vor Aquarien für tropische Fische, verglichen Preise für Wüstenmauskäfige, schlenderten mit ihren Hunden an der Leine durch die Gänge und sahen sich Kauspielzeuge und Hundepullis an.
Komisch, dachte Zach, dass ich hier noch nie gewesen bin, obwohl ich mit der Tochter des Besitzers liiert bin! Und ihm war vorher auch noch niemals der Gedanke gekommen, warum Blair eigentlich kein Haustier hatte, obgleich ihre Familie doch ein Geschäft für Haustierzubehör betrieb. Warum wohl nicht? Wahrscheinlich hatte sie wie er ein geliebtes Tier verloren und beschlossen, diese Qualen nicht noch einmal durchzumachen.
Er fand die Abteilung für Katzen und nahm das erste Katzenklo, das er sah. Dann schnappte er sich noch ein paar Tüten Katzenstreu und â warum auch nicht? â ein Katzenspielzeug und ging auf die einzige offene Kasse zu.
Und wen sah er dort hilfsbereit sitzen? Die kleine Elfe vom Abend zuvor.
Für einen Moment verlangsamten sich seine Schritte. Das Beste wäre, das ganze Zeug zurückzubringen und woandershin zu fahren. Sonst würde sie noch denken, er verfolgte sie.
Nein, das wird sie nicht, widersprach er sich. Warum sollte sie? Sei einfach ganz normal und locker!
Heute trug sie ein braunes Polohemd und eine Khakihose. Das Firmenlogo, ein vor einem Schloss sitzender Hund, prangte über ihrer linken Brust. Die Uniform war hässlich, bestätigte aber, was Zach schon am Abend zuvor vermutet hatte: Sie hatte wirklich einen schönen Körper.
Ihr Namensschildchen (auf der rechten Brust) zeigte, dass sie auch einen hübschen Namen hatte. Merilee â ich diene mit Freuden unseren Tieren. Es war die Art von Name, der einen Mann an Lachen, gute Zeiten und ein gutes Leben denken lieÃ.
Zach rief sich schnellstens in Erinnerung, dass er das alles bereits hatte.
Bei seinem Anblick machte Merilee groÃe Augen, blinzelte dann ein wenig und errötete. »Guten Morgen«, sagte sie stockend. »Willkommen im Pet Palace!«
Er brachte sie durcheinander. Sie fand ihn attraktiv. Die Streicheleinheiten für sein Ego brachten Zach zum Lächeln. Bis ihm einfiel, dass er gar nichts von dieser Art von Frau gestreichelt haben wollte. »Hi, Merilee. Ich hatte etwas Wichtiges vergessen«, sagte er und stellte Toms Toilettenartikel auf die Kasse.
Die simple Feststellung nahm ihr die Nervosität und entlockte ihr ein Lächeln. »Ihr neuer Kater ist also ein Hauskater.«
»Er will es sein. Er war nicht gerade glücklich, als ich ihn gestern Nacht hinausbrachte.«
Diese vertrauliche kleine Mitteilung erzeugte ein missbilligendes Stirnrunzeln bei ihr. »Sie gehen gern hinaus, aber nicht in der Kälte und im Regen.«
»Na ja, wer tut das schon?«, witzelte Zach, um sein herzloses Benehmen der Nacht zuvor herunterzuspielen.
»Ich«, sagte sie fröhlich und schien dann ihr Geständnis noch einmal zu überdenken. »Ich wandere gern«, erklärte sie.
»Wirklich?« Genau wie er. Die meisten Frauen, mit denen er ausging, wanderten allerdings gar nicht gern. Sie machen sich immer Sorgen um ihr Haar oder darum, dass ihre Kleider schmutzig werden könnten.
»Ich finde Spazierengehen im Regen sehr romantisch«, gestand sie, ohne von der Kasse aufzusehen, und errötete noch heftiger.
»Sie sind die erste Frau, der ich begegnet bin, die so denkt«, antwortete Zach. »Sorgen Sie sich denn gar nicht um Ihr Haar?«
Sie zupfte verlegen an einer Handvoll ihrer Locken. »Das ist sowieso hoffnungslos.«
»Nein, es ist hübsch.« Das war es wirklich. Er flirtete nicht, sondern stellte nur etwas ehrlich fest. He, Alter! Was denkst du dir dabei? Nur ja keine »ehrlichen Feststellungen« mehr!, ermahnte er sich.
Sie räusperte sich und beschäftigte sich mit dem Eintippen seiner Einkäufe. »Es ist klug von Ihnen, Ihren Kater im Haus zu halten.«
Fast hätte Zach gesagt: Er ist nicht wirklich mein Kater. Er bleibt nur eine Zeit lang bei mir. Stattdessen aber fragte er: »Ach? Und warum?«
»Weil es sicherer für die Tiere ist«, erwiderte sie mit zunehmendem Selbstvertrauen in der Stimme. »DrauÃen könnten sie sich mit Krankheiten wie Katzenaids anstecken oder von einem Auto überfahren werden. Deshalb ist es am besten, sie drinnen zu halten. Bar oder mit Karte?«, fügte sie hinzu, nachdem sie ihm
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