Weihnachtsbote auf vier Pfoten
fünf Minuten ihres Einkaufsbummels davonflogen. »Ich darf nicht übertreiben, nachdem mein Gehaltsscheck auf nahezu null geschrumpft ist.«
Gloria zahlte die heiÃe Schokolade und stand auf. Sie hakte Merilee unter und schlenderte mit ihr auf Macyâs zu. »Keine Bange. Das ist schon geregelt.«
Merilee blieb stehen. »Wie meinst du das?«
Liz, die sie auf der anderen Seite untergehakt hatte, zog sie weiter und an einem Wald aus künstlichen Bäumen und riesigen Zuckerstangen vorbei. »Dass wir uns um deine Verwandlung kümmern werden. Fröhliche Weihnachten von deinen Schwestern!«
»Nein, Leute, das könnt ihr nicht machen«, protestierte Merilee.
»Natürlich können wir«, widersprach Gloria. »Ich habe geradezu unanständig viel Geld verdient in diesem Jahr. Für irgendetwas muss ich es ausgeben.«
»Ich genauso«, sagte Liz. »Wenn auch natürlich nicht so viel wie unsere Gloriose. Niemand verdient so viel wie sie.«
»Dann verklag mich doch fürs Karrieremachen«, gab Gloria schulterzuckend zurück.
»He, Leute, ich habe euch nicht angerufen, um euch auszunehmen«, beharrte Merilee. »Ich habe Geld.«
Gloria zog eine Augenbraue hoch. »Wie viel?«
Merilee schob das Kinn vor. »Fünfzig Dollar.«
Liz brach in ein Gelächter aus, das zwei Frauen und einen Verkäufer veranlasste, sich nach ihnen umzudrehen. »Mein Gott, wie lange ist es her, seit du zuletzt shoppen warst?«
Merilee spürte, wie ihre Wangen brannten. »Nicht sehr lange.«
»Nun, mit fünfzig Dollar kannst du dir gerade mal einen BH und ein paar Slips kaufen, und das ist auch schon alles«, informierte Gloria sie.
»Slips sind gut«, erklärte Liz mit funkelnden Augen. »Ich denke da an einen String mit Leopardenmuster. Rrrrrrr «, fügte sie kichernd hinzu und drückte Merilees Arm.
Sie waren in der Kosmetikabteilung angelangt. »Ich würde sagen, wir fangen hier an«, meinte Gloria. »Denn wenn ich mir die nächsten zwei Stunden dein hübsches Gesicht so vernachlässigt und nackt ansehen muss, werde ich mich noch an einem Schal erhängen.«
»Ja«, stimmte Liz zu. »Verwandlungen machen SpaÃ. Ich glaube, ich lege mir auch ein neues Image zu«, sagte sie und stieà Merilee an.
Liz brauchte natürlich überhaupt kein neues Image, da sie stets perfekt war, doch sie genoss es, mit verschiedenen Lippenstiftfarben zu experimentieren und Kommentare abzugeben, als die Make-up-Expertin mit Merilees Verwandlung begann.
Verwandlung? Das war noch untertrieben. Merilee war vollkommen verblüfft über das Gesicht, das ihr schlieÃlich aus dem Spiegel entgegenblickte. Wer war diese Frau mit den faszinierenden grünen Augen und den sinnlichen, korallenfarbenen Lippen? Sie, Merilee, konnte doch unmöglich so gut aussehen, oder?
»Du siehst unglaublich aus«, versicherte ihr Gloria prompt. Zu der Verkäuferin sagte sie: »Wir nehmen von jedem einzelnen Produkt, das Sie verwendet haben, eins.« Damit zückte sie ihre Kreditkarte.
»Du hast ein Vermögen ausgegeben«, protestierte Merilee leise, als sie die Abteilung verlieÃen.
»Na und? Denkst du, du bist es nicht wert?«, gab Gloria zurück.
Tatsächlich war es genau das, was Merilee dachte.
»Ich investiere gern in eine lohnenswerte Sache«, sagte Gloria. »Und du bist eine der lohnenswertesten, die ich kenne«, fügte sie lächelnd hinzu. »Und betrachte es doch einfach als Wiedergutmachung für die Zeit, als ich dich überredete, Schlamm zu essen.«
»Ich erinnere mich, davon gehört zu haben.« Liz verzog das Gesicht. »Ich mag es mir nicht einmal vorstellen.«
»Sie behauptete, es wäre Karamell«, murmelte Merilee. »Du warst so eine Tyrannin, Gloria! Was hast du mir nicht alles aufgezwungen!«
»Ich bin immer noch tyrannisch veranlagt«, erwiderte Gloria ohne Reue. »Und jetzt, da ich es ertragen kann, dich anzusehen, gehen wir weiter, um dir eine neue Garderobe aufzuzwingen.«
Gesagt, getan. Merilee beobachtete voller Erstaunen, wie ihre Schwestern an Kleiderständern vorbeimarschierten und mit unfehlbarem Blick Tops, Jacken und Hosen aussuchten. »Du musst diesen Pullover haben. Er passt hervorragend zu deinem roten Haar«, sagte Liz, während sie sich vor eine etwa dreiÃigjährige Frau drängte und einen
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