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Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Weihnachtsbote auf vier Pfoten

Titel: Weihnachtsbote auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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das Band, die Schleife und das Geschenkpapier ab.
    Merilees Wangen wurden noch heißer, als das Cluedo-Spiel darunter zum Vorschein kam.
    Â»Das hab ich nicht mehr gespielt, seit ich neun war«, entfuhr es Ray begeistert. »Vergessen wir das Computerspiel und spielen Cluedo! Warum legen Sie nicht Ihren Mantel ab und bleiben eine Weile?«, fragte er Merilee.
    Sie schlüpfte aus dem Parka, und Zach fiel die Kinnlade herunter, zusammen mit dem Spiel. Ȁhm … hübsches Outfit«, gelang es ihm zu sagen, als er sich bückte, um die Schachtel aufzuheben.
    Â»Sehr hübsch«, pflichtete Ray ihm bei, wobei sein Blick zu ihrer Brust glitt. »Und Sie leben auch hier in der Gegend, Merilee?«, fragte er, als er sie ins Wohnzimmer führte und es Zach überließ, ihnen zu folgen.
    Sie lächelte. Gloria hatte ja so recht gehabt mit diesem Outfit!
    Bevor sie sich’s versah, zog Ray sie auf die Ledercouch. Zach hockte sich ihnen gegenüber im Schneidersitz auf den Boden und baute das Brettspiel auf dem Couchtisch auf. Die Männer hatten inzwischen jeder ein Bier vor sich stehen und Merilee die letzte Cola aus dem Kühlschrank. Was Tacky und den Kater betraf, so hatten sie einen nervösen Waffenstillstand geschlossen. Tacky lag zitternd auf dem Schoß seines Besitzers; Tom hatte sich wie ein unnahbarer Wächter auf der Rückenlehne eines Sessels postiert.
    Â»He, Mann, zünde ein Feuer an!«, schlug Ray vor und grinste Merilee an. »Dann machen wir es uns so richtig gemütlich.«
    Zach runzelte die Stirn und warf seinem Freund einen seltsamen Blick zu, kam aber der Bitte nach und holte Anmachholz aus einem alten Eimer. Ein paar Minuten später knisterte ein anheimelndes Feuer im Kamin. Aus Zachs iPod-Lautsprecher klang die Musik von Mannheim Steamroller.
    Merilee fühlte sich nicht länger aufdringlich. Ihr Herzschlag beruhigte sich wieder. Es sei denn, sie riskierte einen verstohlenen Blick auf Zach. Der bloße Anblick seiner markanten Züge genügte, um ihr Herz erneut Purzelbäume schlagen zu lassen.
    Vierzig Minuten später kündigte Ray an: »Okay, ich bin bereit, meinen letzten Versuch zu wagen. Miss Scarlet hat’s getan. Im Billardzimmer mit dem Kerzenleuchter.«
    Hat’s getan … Ein Bild von ihr und Zach, wie sie in einem Anfall wilder Leidenschaft auf dem Billardtisch übereinander herfielen, schoss Merilee durch den Kopf.
    Zach machte ein finsteres Gesicht. »Du Ratte! In der nächsten Runde hätte ich’s auch erraten.« Er zog die richtigen Karten aus dem kleinen Umschlag und breitete sie auf dem Spielbrett aus. »Wusstest du, wer es getan hatte?«, fragte er Merilee.
    Du und ich auf dem Billardtisch … Sie verdrängte das Bild und zwang sich, nicht zu erröten. Hör auf, an den Billardtisch zu denken, Mädchen!, ermahnte sie sich. »Natürlich«, log sie. Dabei hatte sie eigentlich keine Ahnung, weil es ihr unmöglich gewesen war, sich auf das Spiel zu konzentrieren.
    Â»Okay, wir spielen noch einmal«, entschied Zach und sammelte die Karten ein.
    Â»Ich werde trotzdem gewinnen«, prahlte Ray und warf einen abwägenden Blick in Merilees Richtung. »Was steckt eigentlich hinter dem Geschenk? Hat Zach es sich zu Weihnachten gewünscht?«
    Nein, ich war bloß aufdringlich …
    Zach ersparte Merilee die Antwort. »Wir sprachen einmal über die Spiele, mit denen wir uns als Kinder gern beschäftigt haben. Und ich behauptete, der bessere Spieler zu sein.«
    Â»Ha! Und deshalb kamst du vorbei, um ihm Saures zu geben«, wandte Ray sich an Merilee. »Wo seid ihr zwei euch eigentlich begegnet? Und wann wolltest du sie mir vorstellen?«, fragte er Zach.
    Â»Merilee ist die Frau, die mir mit Tom geholfen hat.«
    Ray zeigte mit dem Finger auf sie. »Dann bist du also der Katzenflüsterer. Beeindruckend.«
    Zach hatte über sie gesprochen? Das freute sie.
    Â»Ich habe ihm erzählt, wie du Tom dazu gebracht hast, wieder zu fressen«, fügte Zach hinzu.
    Das war alles? Nun ja, immerhin schon mal ein Anfang, dachte sie und ertappte Zach dabei, wie sein Blick wiederholt über ihre Kurven glitt. Ein sehr guter Anfang, berichtigte sie sich.
    Sie spielten noch eine Partie, und diesmal gewann Zach. Merilee konnte sich immer noch nicht konzentrieren. »Miss Scarlet« war wieder zugange, diesmal in der Küche mit einem Strick.

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