Weihnachtsbote auf vier Pfoten
dass du gekommen bist!«
Darauf wusste er nichts zu sagen, zumindest nichts, was wahr klingen würde, und deshalb nickte er nur wieder.
Sie schenkte einen Becher Kaffee ein, stellte ihn vor ihn hin und schob ihm die Zuckerdose zu. »Zucker?« Dann biss sie sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. »Ich weià nicht einmal, wie du deinen Kaffee trinkst. Wie armselig ist das denn?«
»Ziemlich armselig«, antwortete er. Genau wie ihre mütterlichen Fähigkeiten.
Erstaunlicherweise schien sie ihre Sache bei den Stiefies doch recht gut gemacht zu haben. Zach trank einen Schluck Kaffee. Bitter.
Jetzt setzte sie sich ihm gegenüber und knibbelte an einem perfekt manikürten Fingernagel. »WeiÃt du, was ich am meisten bereue?«
»Nein, doch ich wette, du wirst es mir gleich sagen.« Jetzt klang er patzig, so patzig wie damals, als sie ihn gefragt hatte, was er von Al hielt, und wie an dem Tag, an dem sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie fortging und er und David bei seinem Vater blieben. Unwillkürlich runzelte er die Stirn.
Sie seufzte schwer. »Was ich am bittersten bereue, ist, dass ich dich nicht dazu gebracht habe mitzukommen, als wir umzogen.«
»Mich nicht dazu gebracht ? Du hast mir nicht einmal die Möglichkeit gelassen. Verdammt, Mom, sitzen wir etwa hier, um die Vergangenheit aufzuarbeiten?«
»Zach«, begann sie leise.
Er hob die Hand. »Lass uns gar nicht davon anfangen!«
»Ich glaube, das müssen wir aber.«
»Ich nicht«, erwiderte er und schob seinen Stuhl vom Tisch zurück.
»Warte, Zach«, bat sie. »Ich möchte, dass du eines weiÃt: Ich wollte dich und David nicht zurücklassen.«
Okay, das reicht. »Aber du hast es getan.« Er stand auf und hatte das Gefühl, sie um Längen zu überragen.
Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich wollte euch nicht entwurzeln und von euren Freunden trennen.«
Also hatte sie für ihn entschieden. »Nun, das erklärt natürlich alles, wie beispielsweise, warum wir in all den Jahren kaum etwas von dir gehört haben.«
»Ich â¦Â« Sie senkte den Kopf.
Ja, du ! Das brachte es mehr oder weniger auf den Punkt. Zach wollte gerade hinausgehen, als Kendra in die Küche kam. »Gehst du etwa schon?«
»Ich muss«, sagte er. Bevor er Mom die Meinung geigte.
»Aber du bist doch gerade erst gekommen«, protestierte Kendra und folgte ihm hinaus.
»Wir sehen uns ein andermal.«
Sie waren jetzt wieder im Wohnzimmer, und Natalie sprang auf. »Ach, bitte, bleib noch, Zachie!«, bat sie und kam, die Katze über der Schulter, auf ihn zu.
»Tut mir leid«, sagte er knapp.
»Wo sind deine Plätzchen? Du vergisst deine Plätzchen«, wandte Mom ein.
Zach schüttelte den Kopf und marschierte weiter zur Haustür. »Trotzdem vielen Dank. Ich habe keinen Hunger.« Tatsächlich war ihm sogar so, als müsste er sich übergeben.
Ein Besuch im Fitnessstudio trug nicht dazu bei, dass er sich besser fühlte. Und auch nicht der Hamburger, den er auf dem Heimweg aÃ. Sowie er wieder zu Hause war, holte Zach sich eine Cola aus dem Kühlschrank und ging ins Wohnzimmer, fest entschlossen, alle Gedanken an seine verkorkste Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er warf sich auf die Couch und griff nach der Fernbedienung. Tom erschien von irgendwoher und sprang auf seinen SchoÃ. »He, Kumpel«, sagte Zach und streichelte den Kater. »Heute Abend sind wir Männer unter uns. Keine Frauen. Wer braucht sie schon?«
Tom hörte auf zu schnurren und zuckte mit dem Schwanz.
»Glaub mir, allein ist man besser dran«, fuhr Zach fort und schaltete den Fernseher ein. Aber in ganz Kabelland fand er nichts, was sein Interesse weckte. Auch die Angebote seines Paychannels interessierten ihn nicht, und so schaltete er den Fernseher wieder aus und legte die Fernbedienung weg. Er sah Tom an, und der Kater erwiderte den Blick und lieà den Schwanz vor und zurück wippen.
»Ja, ich weiÃ. Man kann nicht mit ihnen leben, doch auch nicht ohne sie. Aber wir beide werden es schaffen, Kumpel.«
Nach dieser entschiedenen Beteuerung ging Zach in die Küche, um sich ein Bier zu holen. Dann kehrte er ins Wohnzimmer zurück und nahm sich das Heimwerker-Handbuch vor, das er bei Amazon bestellt hatte.
KAPITEL EINS:
WERKZEUG, DAS JEDER MANN BENÃTIGT
Werkzeug, ha! Was jeder Mann braucht, ist die Liebe einer
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