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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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um sie zu begrüßen.
    „Wünschenswerterweise könntest du deine Widerworte vielleicht aber auch ganz vergessen“, sagte er entschieden, ehe er sich seinen Gastgebern zuwandte.
    Die schnippische Antwort, die Amelia auf der Zunge lag, blieb unausgesprochen beim Anblick der eindrucksvollen Menge von Menschen, die die Stufen hinuntereilte, um sie zu begrüßen. Besser gesagt, um Gray zu begrüßen. Von ihrer Existenz hatte die Familie St Claire bis zu diesem Augenblick nichts geahnt.
    Amelia war sich sicher, noch nie solch attraktive Gentlemen gesehen zu haben wie die Brüder St Claire und den blondhaarigen Adonis, der sie begleitete. Der herablassende und äußerst vornehme Hawk St Claire, Duke of Stourbridge, schenkte ihr ein charmantes Lächeln, als sie einander vorgestellt wurden, und der grüblerisch wirkende Lucian küsste ihr galant die Hand. Der verwegen gut aussehende Sebastian St Claire hielt sich mit derlei Förmlichkeiten nicht auf und zog sie in eine freundschaftliche Umarmung. Und Darius Wynter, Duke of Carlyne – dessen Aussehen sie an einen griechischen Gott erinnerte – küsste sie herzlich auf beide Wangen.
    Die Damen dieser umwerfend gut aussehenden Herren waren, wie erwartet, von ebensolcher Schönheit. Jane St. Claire, Duchess of Stourbridge, war groß, vornehm und rothaarig; Grace, die Gattin des grüblerischen Lucian, war dunkelhaarig und hatte ein spitzbübisches Lächeln, während Sebastians liebreizende Gemahlin Juliet von heiterem Gemüt schien. Arabella, Duchess of Carlyne, eine junge Dame etwa im gleichen Alter wie Amelia war zweifellos die Schönste von allen. Ihre Haare waren goldbraun, und in ihren dunklen Augen stand ein schelmisches Funkeln.
    Innerhalb von Minuten fühlte sich Amelia von der sie umgebenden Schönheit völlig überwältigt.
    „Zweifellos werden Sie sich erfrischen wollen, bevor Sie uns beim Tee Gesellschaft leisten“, sagte die Duchess of Stourbridge freundlich, als sie schließlich in der prächtigen marmorgefliesten Eingangshalle standen.
    „Darf ich Amelia zu ihrem Schlafgemach geleiten, Jane?“, fragte Arabella herzlich und hakte sich bei Amelia unter. „Die Blaue Suite, denkst du nicht auch?“
    „Ja, natürlich“, antwortete die Duchess in liebevollem Ton.
    „Ich bin mir nicht sicher ...“ Amelia suchte nach Gray und sah ihn wenige Schritte entfernt leise mit dem Duke of Stourbridge reden. Offensichtlich führten sie ein vertrauliches Gespräch.
    Gray sah es zwar nicht, aber er spürte, dass Amelias Blick auf ihm ruhte. In den drei vergangenen Tagen, in denen sie durch die schneebedeckte Landschaft nach Mulberry Hall gereist waren, hatte er bei den Mahlzeiten jede noch so kleine Kleinigkeit an ihr wahrgenommen. Insbesondere die Blässe ihrer Wangen war ihm aufgefallen. Und auch der argwöhnische Blick, der in ihren Augen stand, wann immer sie ihn unter seidig langen Wimpern ansah. Auch ihr beharrliches Schweigen, wenn er sie nicht vorsätzlich in ein Gespräch verwickelte, war ihm nicht entgangen.
    All dies war, wie Gray wusste, durch seinen ungezügelten – vielleicht sogar beängstigenden – Anfall von Leidenschaft hervorgerufen worden.
    Himmel, Amelia war erst neunzehn Jahre alt und hatte stets ein behütetes Leben geführt. Er hingegen war achtundzwanzig und verfügte über einen reichen Erfahrungsschatz sowohl im Schlafzimmer wie auch im Leben. Sein unbedachtes Handeln, die Intimitäten, die er sich herausgenommen hatte, mussten Amelia zu Tode geängstigt haben.
    Er entschuldigte sich bei seinem Freund und ging zu ihr hinüber. „Stimmt etwas nicht, Amelia?“, fragte er sanft.
    „Nein, ich ...“
    „Ich glaube, Amelia wollte dir nur bedeuten, dass ich sie jetzt zu ihrem Zimmer bringe“, sagte die forsche, schöne Arabella in neckendem Ton.
    Gray war sich nicht sicher, ob es in seinem Interesse lag, dass die eigensinnige, freimütige Arabella wohl beschlossen hatte, Amelia unter ihre Fittiche zu nehmen, aber unter den gegebenen Umständen hatte er keinen Einfluss darauf. Besonders da Amelia offenbar keine Einwände erhob. „Ja, von mir aus geh ruhig mit Arabella nach oben, Amelia.“ Es machte ihn wütend, dass sie es nicht einmal wagte, ihm in die Augen zu blicken. „Der Duke und ich haben diverse Angelegenheiten zu besprechen“, sagte er zerstreut, machte abrupt auf dem Absatz kehrt und ging zu seinem Freund hinüber, der ihn in sein Arbeitszimmer führte.
    Als wäre ich sein Hund oder sein Pferd, abgestellt und dann vergessen, dachte

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