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Weil wir glücklich waren - Roman

Weil wir glücklich waren - Roman

Titel: Weil wir glücklich waren - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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meinem Blick. Er stand auf, öffnete die Tür und sagte zu Jimmy, dass er das, womit er gerade beschäftigt sei, später beenden könne. Seine Stimme klang streng, und das war eine kleine Genugtuung, mehr aber auch nicht. Es war mir egal, was Jimmy Liff über all das dachte, und ich bezweifelte, dass es meine Mutter interessierte. Aber ich fand es widerlich, dass er so selbstgefällig aussah und mir in die Augen schaute, als er ein letztes Mal am Fenster vorbeimarschierte.
    Sobald er weg war, verlegte ich mich aufs Bitten. Ich sagte Gordon, dass meine Mutter nur noch ein paar Tage eine Bleibe brauche und dass Bowzer niemanden störe. Niemand habe sich beschwert. Und es sei meine Mutter gewesen, die die Idee mit den Luminarias gehabt hatte. Sie habe alle ins Geschäft gefahren, um Kerzen und Sand zu kaufen. Sie mache meinen Job besser als ich.
    Gordon zog die Augenbrauen hoch. Einen Moment lang dachte ich, ich hätte ihn weich gekriegt. Natürlich würde er nachgeben. Meine Mutter war ein zu netter Mensch, um sie in einem Van schlafen zu lassen.
    Aber dann schüttelte er den Kopf. »Es tut mir leid«, sagte er. »Sie kann nicht bleiben, nicht mit dem Hund.« Er runzelte die Stirn, spürte das Etikett unter seinem Kinn, schaute nach unten und stopfte es in das T-Shirt zurück. »Kann sie heute Nacht irgendwo unterkommen?«
    »Das weiß ich nicht.« Langsam stand ich auf. Mein Kopf fühlte sich schwer an. Gordon starrte auf sein Regal, auf eine seiner glasierten Keramikschalen.
    »Ich hätte gern, dass sie herkommt und mit mir redet. Glaubst du, du kannst sie dazu bringen, das zu tun? Sie bekommt keinen Ärger, okay? Ich möchte nur helfen.«
    »Ich frage sie«, versprach ich. Er war nett. Ich ging auf die Tür zu.
    »Veronica!«
    Ich drehte mich um. Gordon war aufgestanden.
    »Redest du heute mit ihr? Hat sie ein Handy? Kannst du sie irgendwie erreichen?«
    Ich nickte, obwohl die Antwort auf die letzten beiden Fragen Nein lautete.
    Später am Morgen rief sie aus einer Telefonzelle vor einem Supermarkt an. Doch sie wollte nicht mit Gordon sprechen. Nein, sagte sie, sie habe keine Angst vor Jimmy. Es habe ihr nicht gefallen, von ihm auf diese Art in die Enge getrieben und herumkommandiert zu werden. Aber es sei ihr egal, ob er da sei. Sie sagte, es sei ihr einfach unangenehm, dass sie mir so viel Ärger gemacht habe. Sie klang müde, aber nicht besonders aufgeregt. »Später hole ich meine restlichen Sachen ab«, fuhr sie fort. »Liebes, ich komme schon zurecht. Wirklich. Ich möchte dich nur eine Weile in Ruhe lassen.«
    Aber ich ließ nicht locker. Ich bettelte und versprach ihr, dass es nicht lange dauern würde und dass ich bei Bowzer im Van warten würde. Als nichts davon funktionierte, erzählte ich ihr, der wahre Grund, warum sie kommen müsse, sei, dass man mich feuern würde, weil ich einen Hund in meinem Zimmer gehabt hätte, und dass ich eine Bestätigung meiner Geschichte bräuchte, damit mir mein Boss vielleicht noch eine Chance geben würde. Dabei ließ ich meine Stimme aufrichtig und kläglich zugleich klingen. Es war zu ihrem eigenen Besten, sagte ich mir. Wenn Gordon meine Mutter einmal kennengelernt hatte, konnte er unmöglich noch erwarten, dass sie im Van schlief. Sie würde ihn mit ihrem Charme bezaubern. Er würde verstehen, dass sie nichts von alldem verdient hatte - auch wenn sie sich nicht von dem Hund trennen wollte. Er würde die Regeln beugen und ihr erlauben, zu bleiben.
    Ich irrte mich. Zwanzig Minuten nachdem meine Mutter ins Wohnheim gegangen war, kam sie mit einer handgeschriebenen Liste mit den Adressen von Sozialhilfeagenturen und Obdachlosenheimen zum Van zurück. Bowzer, der vor Aufregung über ihre Rückkehr zitterte, presste sich an meinen Arm. Sobald sie die Tür geschlossen hatte, ließ ich ihn los. Er machte einen Satz und landete zwischen ihrem Schoß und dem Lenkrad.
    »Und er glaubt, damit kann er dir helfen?« Ich riss ihr die Liste aus der Hand. Ich las Wörter wie »Heim«, »Krise«, »obdachlos«, »Notfall«. Gordon hatte sorgfältig Telefonnummern, Öffnungszeiten und Vorschriften notiert. Zu einer Adresse hatte er hinzugefügt: »Nach Carla fragen - Benzingutscheine.«
    »Ich fand es sehr nett von ihm.« Sie nahm ihre Mütze ab und legte sie aufs Armaturenbrett. »Das Ganze ist nicht sein Problem. Aber so, wie er geredet hat, wäre man darauf nicht gekommen.« Sie nahm mir die Liste wieder weg und studierte sie. Wenn man berücksichtigte, dass sie heute Morgen nicht

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