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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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fällt runter, große Sauerei, die Wohnung ist unbrauchbar, der Typ flieht. Apropos BKA , die beiden Typen da drüben, in unseren weißen Kutten, die sind vom BKA , lassen uns aber die ganze Arbeit machen. Vorbildliche Zusammenarbeit der Behörden nennen sie das. Bisher sind die beiden aber nur durch Klugscheißen aufgefallen.«
    Â»Der Mann war verdeckter Ermittler, er wollte einen fingierten Kauf durchziehen.«
    Â»Wollte wohl drei Pfund Spinnen kaufen«, schnaubte Steiner spöttisch. »Nein, er hat den dritten Mann gefunden und wollte ihn stellen, ohne Verstärkung anzufordern, der Idiot. Halt ein typischer BKA -Rambo.«
    Â»War er bewaffnet?«
    Â»Wir haben nichts gefunden.«
    Â»Du willst mir weismachen, dass ein BKA -Ermittler alleine und ohne Waffe einen gefährlichen Räuber stellen will?«
    Einer der beiden Klugscheißer bemerkte die anschwellende Lautstärke und kam herüber.
    Â»Die Tatsache, dass wir keine Waffe gefunden haben, bedeutet noch lange nicht, dass er keine bei sich hatte. Der Täter könnte sie mitgenommen haben, vielleicht sogar mit der Waffe geschossen haben. Das wissen wir noch nicht, weil wir erst die Kugel aus dem Schädel von dem Idioten pulen müssen.« Steiner kam richtig in Rage.
    Der BKA -Mann mischte sich ein. »Wer ist ein Idiot?«
    Â»Ach nichts, Sie stehen nur dumm rum, während wir die Arbeit machen, und stellen genauso dumme Fragen wie der Herr Staatsanwalt hier. Warum lasst ihr uns denn nicht einfach unseren Job machen?« Steiner drückte seinen Pappbecher so fest, dass die heiße Brühe über seine Hand lief und er beinahe losgelassen hätte. Pyreck verjagte ihn, er solle die Spuren nicht zerstören.
    Auch Röder ging in den Flur zurück. Unter seinen Schuhen knirschten die toten Spinnenleiber. Steiner wischte sich die Hände mit einem Papiertaschentuch ab. »Wenn dein sauberer Freund, der Weinpanscher, mal wieder auftaucht, dann sage ihm, dass ich ihn sprechen will.«
    Â»Gerald.« Röder schlug einen ruhigen Ton an. »Was ist denn in dich gefahren? Warum bist du so aggressiv? Achim ist kein Weinpanscher, und er ist mittlerweile auch dein Freund.«
    Â»Oh Mann, ihr geht mir alle auf den Keks. Ich habe nur Stress. Ich habe einen Mord beim Marathon aufzuklären, dann habe ich noch ein paar Tote, die in verseuchten Wohnungen rumliegen oder auf Museumsvorplätzen. Einen durchgeknallten Staatsanwalt, der von einem Fettnapf in den anderen stolpert und das Geschäft der Bestattungsunternehmer ankurbelt, einen Polizeipräsidenten, der mich ständig nervt, und dann noch das BKA , das denkt, lass die Deppen aus der Provinz doch die Arbeit machen, und ansonsten nur Nebelbomben schmeißt. Und da fragst du, warum ich aggressiv bin?«
    Â»Achim ist verschwunden.«
    Â»Auch das noch. Wahrscheinlich steckt er mit dem dritten Mann unter einer Decke. Bei diesem beschissenen Fall würde mich nichts mehr wundern. Ich glaube aber eher, er vögelt seine neue Flamme an der Copacabana.«
    Â»Achims Verschwinden ist nicht normal. Du kennst ihn auch schon genug, um zu wissen, dass er sein Weingut nicht im Stich lassen würde. Das Fest der hundert Weine beginnt morgen, und er ist nicht da. Er hat seinen Winzerhof immer bei dem Fest geöffnet.«
    Â»Na und? Soll ich ihn jetzt zur Fahndung ausschreiben?«
    Â»Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee.«
    Steiner war die Überforderung deutlich anzumerken. Jedenfalls hatte Röder das Gefühl, dass Steiner sich seiner Sache nicht mehr so sicher war. Er frohlockte innerlich, er würde den Fall schon knacken.
    Schließlich hatte er genug gesehen. Auf der Straße rief er Anastasia mit dem Handy an und berichtete ihr von dem Leichenfund.
    Â»Udo soll den flüchtigen Mann in die Wohnung verfolgt haben und ist dabei erschossen worden?«, fragte sie ungläubig. »Udo war kein Draufgänger. Er war Kunsthistoriker wie ich.« Ihre Stimme klang wieder fester. Sie verabschiedeten sich und versprachen gegenseitig, sich auf dem Laufenden zu halten. Auf der Heimfahrt schoss Röder ein Gedanke durch den Kopf. Rhea Thierbach hatte einen anonymen Anruf erhalten, den sie damals nicht ernst genommen hatte. Röder musste den Anrufer finden, und er wusste auch, wie. Er schlug auf das Lenkrad, dass es seiner durchlöcherten Karre beinahe den Rest gegeben hätte. Ihm fiel ein, dass in der Staatsanwaltschaft

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