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Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Titel: Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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kommunikativ.«
    »Okay, ich danke dir für diese Information. Ich melde mich wieder, wenn es etwas für dich zu tun gibt. Bleib bis dahin weiter an ihr dran!«
    Nachdem sie das Telefonat beendet hatte, schleuderte die Frau den Apparat wutentbrannt gegen die Wand. Dabei öffnete sich das Akku-Fach und die Batterien kullerten heraus. Aus dem Telefon sprühten Funken – sie würde wohl ein neues brauchen.
    Während die Frau ihr Werk ärgerlich betrachtete, hatte sie auf einmal eine Idee. Ja, dachte sie mit einem zufriedenen Lächeln. So könnte es gehen…

35
    Cool, cool, obercool!
    Gleich als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fiel es mir wieder ein: Das Abendessen mit den Leuten von HeavenlyNature und der Agentur war ein voller Erfolg gewesen.
    Seit gestern wusste ich, dass ich tolle Lippen hatte und überhaupt wunderschön war. Und dass ich für den Dreh des Werbespots zehntausend Euro bekommen sollte! Momentan sah es sogar so aus, als würde ich auch für die Anzeigenkampagne fotografiert werden. Morgen sollte ich zu Rocco ins Studio. Mann, war ich aufgeregt!
    »Hast du schon überlegt, wie du dein Honorar am besten investierst?«, fragte Sebastian am Frühstückstisch und guckte mich ernst über den Rand seines Käsebrötchens an.
    »Wie jetzt, investieren?!« Was für eine anstrengende Frage am frühen Morgen!
    »Na zum Beispiel in einen Bausparvertrag oder in festverzinsliche Wertpapiere, in Schatzbriefe oder…«
    »Wenn Sarah überhaupt eine Versicherung abschließt, dann doch wohl eher eine Lebens- oder Unfallversicherung«, fiel ihm Johnny D ins Wort, der anscheinend gerade erst nach Hause gekommen war. Er sah ziemlich fertig aus und gähnte mit weit aufgerissenem Mund.
    »Sehr witzig! Und wirklich geschmackvoll!«, muffte ich in meinen Kaffee und war kurz versucht, mit einem Brötchen nach ihm zu werfen. Doch dann hätte sich mein Frühstück erledigt und das Opfer war mir dann doch zu groß.
    »Ist irgendwas passiert, was ich wissen sollte?«, fragte Johnny, zog sich einen Küchenhocker heran und hangelte nach dem letzten Brötchen.
    »Finger weg, das gehört Sarah!«, rief Sebastian – Ordnung musste sein!
    »Ich hab die Zusage von HeavenlyNature für den Werbespot bekommen. Und kann wahrscheinlich sogar die Shootings für die Printkampagne machen«, erklärte ich, stolz auf mein neues Fachvokabular. Dass ich so was bis vor ein paar Wochen noch superprotzig gefunden hatte, war mir angesichts dieses Wahnsinns-Honorars völlig egal.
    »Wow, herzlichen Glückwunsch!«, sagte Johnny und holte sich die Schachtel mit dem Müsli aus dem Schrank. »Stört euch doch nicht, wenn ich mich hier mal kurz bediene? Sarah, du musst heute unbedingt einkaufen, ich schreib dir nachher mal eine Liste. Aber erst, wenn ich ’ne Runde an der Matratze gehorcht habe.«
    »Apropos einkaufen!« Auftritt JamieTim. Mann, waren die heute alle früh dran. »Ich habe nachgedacht. Was haltet ihr davon, wenn wir mal ein bisschen gesünder leben? Wie wär’s zum Beispiel, wenn wir unser Gemüse nicht mehr im Supermarkt kaufen, sondern direkt beim Biobauern? Johnny, du siehst aus wie der Tod auf Latschen, Aleks ist blass wie ein Vampir, der gerade aus der Gruft gestiegen ist, und du Sarah, verdienst deine Kohle in Zukunft im Modelbusiness. Da muss man immer schön am Ball bleiben, die Konkurrenz pennt ja schließlich nicht!«
    Auch wieder wahr.
    »Jaja, von mir aus«, schmatzte Johnny mit tiefen Ringen unter den Augen. Fit sah tatsächlich irgendwie anders aus. »Aber kümmere dich nebenbei auch mal um einen neuen Job. Die Miete ist bald wieder fällig, woher willst du denn die Kohle dafür nehmen?«
    »Ach ja, apropos: Hier, schau mal, was sagst du dazu?« Über beide Ohren grinsend warf JamieTim einen kleinen Stapel Papiere auf den Küchentisch, ich konnte sie gerade noch davor bewahren, in Sebastians Tee zu landen.
    Antrag auf Unternehmensförderung stand da, zumindest so weit ich die Schrift kopfüber entziffern konnte. Und schräg darunter ein Stempelaufdruck in roter Schrift: Bewilligt!
    Wie von der Tarantel gestochen sprang ich vom Stuhl, der prompt umkippte und eine dahinter stehende Topfpflanze mit sich riss. »Herzlichen Glückwunsch, das ist ja super!«, schrie ich so laut, dass alle drei Zwerge sich synchron die Ohren zuhielten.
    »Und wieso erfahre ich als dein Buddy und Zimmernachbar nicht als Erster von dieser Sache?«, nölte Johnny D. Huch, war er etwa beleidigt? »Ich wusste gar nicht, dass du dich

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