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Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Titel: Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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Engelkartenset in die Hand und stürmte erneut aus dem Zimmer. Zwei Menschen – ein Gedanke. Cool!
    Ich hatte zwar noch nie selbst Engelkarten gezogen, aber daran sollte mein Vorhaben jetzt auch nicht scheitern. Mal schauen, gab es in dem Karton so etwas wie eine Bedienungsanleitung? Es gab sie und sie war zum Glück auch klar und deutlich geschrieben. Ich sollte erst in Gedanken meine Frage formulieren und dann mit der linken Hand drei Karten ziehen. Je eine für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
    Okay, da waren dann wohl zwei Sessions nötig, denn ich brauchte ja in zwei Dingen Rat: in der Sache mit dem Vertrag für den Werbespot und in der Sache mit Felix.
    Obwohl: Wenn ich ehrlich war, lag Felix mir näher am Herzen. Also murmelte ich die Frage aller Fragen: »Wie soll ich mich verhalten, damit aus Felix und mir ein Liebespaar wird?«
    Mit dem gebotenen Respekt zog ich nacheinander drei Karten und legte sie vor mir auf den Tisch:
    Karte 1 (Fragethema/Vergangenheit): Flexibilität
    Das Leben steckt voller Überraschungen und Veränderungen. Die Engel raten dir, im Strom zu schwimmen, um Zugang zu deinen inneren Kraftreserven und deiner inneren Weisheit zu finden.
    Karte 2 (Gegenwart): Geduld
    Vertraue darauf, dass die höheren Mächte des Universums genau wissen, was am besten für dich ist. Wenn du auf etwas warten musst, was du dir besonders wünschst, ist das in Wirklichkeit nur die Vorbereitung auf etwas noch viel Besseres.
    Karte 3 (Zukunft): Positives Denken
    Wenn du eine positive Einstellung hast, werden deine Gedanken, Worte und Taten von einem Energiestrom getragen, der eine sehr hohe Schwingung hat. Das positive Denken wird dich glücklich machen und dir Erfüllung schenken.
    Warum nur hatte ich das Gefühl, dass ich bei der bangen Frage nach dem Werbevertrag und der Zusammenarbeit mit Katharina Linke in etwa die gleichen Antworten erhalten würde? Heidewitzka!
    Die Botschaft des Universums war unmissverständlich und folgte letztlich dem Prinzip meiner Sprichworte: Nur Geduld, es kommt, wie es kommt.
    Da es mir im Moment mehr als schwerfiel, ruhig dazusitzen und darauf zu warten, dass das Schicksal sich hilfreich einschalten würde, tappte ich unruhig durch die Wohnung und linste von einem Zimmer ins andere. Dumm, dass ausgerechnet jetzt keiner der Zwerge Zeit für mich hatte! Doch als ich mir eine Dose Eistee aus dem Kühlschrank nahm und gerade überlegte, ob ich Aleks von seiner Lektüre aufscheuchen und zum Gang ins Freibad überreden sollte, klingelte mein Handy. Diesmal waren es weder Susi noch Thomsen noch Paolo. Auch nicht Angela Merkel, Johannes B. Kerner oder der Dalai Lama. Es war – Felix. Okay, Sarah, keep cool!
    »Hi Felix. Was gibt’s?«
    »Hi Sarah. Wollte nur mal hören, wie’s so geht. Was macht dein Hals? «
    »So weit ganz gut, danke der Nachfrage. Der Hautton normalisiert sich allmählich wieder.«
    »Oh, das freut mich. Dann scheint die Salbe ja genau richtig gewesen zu sein.«
    »Ja, scheint so. Solltest vielleicht Arzt werden.«
    »Will ich ja auch!«
    »Haha, stimmt, ganz vergessen. Also dann… ich muss jetzt auch los. Ins Schwimmbad. Mit Aleks.«
    »Ja dann viel Spaß dort! Aber… Moment mal: Aleks kann doch gar nicht schwimmen.«
    Kann er nicht??
    ». . . Deshalb will er ja auch, dass ich es ihm beibringe!«
    »Oh, ach so. Das ist ja nett von dir. Dann mal viel… äh, Erfolg. Passt auf euch auf und schwimmt nicht so weit raus!«
    »Ja, du auch! Äh, ich meine, du auch nicht!«
    Kaum hatte ich aufgelegt, setzte sich wieder dieser unangenehme Schweißfilm auf meine Nase. Was bitte war denn das gewesen? Ich brauchte jetzt dringend Ablenkung (weshalb genau hatte Felix angerufen?) und Abkühlung (weshalb genau hatte Felix angerufen?!). Vielleicht sollte ich Aleks wirklich fragen, ob er Lust hatte, ein wenig herumzuplanschen, schließlich war er mein Bodyguard für heute.
    »Aber ich kann nicht schwimmen!«, informierte er mich wenig später über sein kleines Handicap.
    Doch ich hatte nicht vor, jetzt locker zu lassen. »Macht nichts, ich bring es dir bei. Oder hast du grundsätzlich Angst vor Wasser?«
    »Nö, das nicht. Ich lieg ja auch ganz gern in der Badewanne. In welches Bad willst du denn??«
    Ich überlegte einen kurzen Moment. Wenn schon Schwimmunterricht, dann wenigstens stilvoll. Also ab nach Eppendorf!
    Kurz darauf stand ich vor einer weiteren Herausforderung: Ich hatte natürlich keinen Bikini in der WG. Was nun? Sollte etwa einer der Zwerge mir seine

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