Weisse Haut - Schwarze Haut
gebraucht. Wie viel Geld musstest du zahlen, damit das Baby
von Mary verschwindet? Es gab das Baby, da es viele Leute gesehen haben. Du
willst den Bwana für dich, damit du zu Geld kommst, du hässliche, alte Kizee.“
Theresa starrte Karega voller Hass an und hastete nach
oben.
Marvin, Scott und Michael verabschiedeten sich kurze Zeit
später und die beiden Kikuyu gingen nach Hause. Morgen Abend wollte man sich
auf der Farm von Roger Hansher treffen.
Schlafen konnte er jedoch nicht, da er gedanklich bei Ann
war und er sich fragte: Warum habe ich sie nicht mit hergenommen? Dann würde
sie noch leben und auch … Es war grausam, was man ihr angetan hatte und er
schwor sich, den Mörder zu finden.
*
D er Tag war für William vollgepackt. Er musste
morgens Ndege und Lokop einweisen, was während seiner Abwesenheit zu erledigen
war.
Danach ging er zu Kihiga, um auch mit ihm zu reden. Er
wollte alles geklärt haben, falls ihm etwas geschah. Auch heute spürte er die
Reserviertheit von allen und er verfluchte diese zwei Weiber. Kihiga teilte ihm
sogar mit, dass er die Memsaab Theresa von dem Land jagen würde, falls ihm etwas
passierte.
„Diese nyoga wollen wir nicht in unserem kijiji haben.
Bwana, obwohl sie deine Lieblingsfrau ist, wir wollen sie nicht auf unserem
Boden sehen. Wir hätten dir nie das Land überlassen, wenn wir gewusst hätten,
wie du wirklich bist. Deine bibi, also Mary und James dürfen bleiben, aber
nicht sie. Wir werden probieren, dass wir bekommen unser Land zurück. Nun
verlasse unser kijiji. Du und deine zweite Memsaab ihr nur bringen Unglück über
uns.“
„Kihiga, sie ist nie meine zweite Ehefrau gewesen. Nie!“
„Verschwinde, du Lügner!“
Erbost fuhr zu der ehemaligen Farm von Ann. Er wollte
Abschied nehmen. Ihre Überreste hatte man bereits beigesetzt.
Auf der Rücktour hielt er bei dem Löwenrudel. Eine Weile
spielte er mit den Jungtieren und das brachte ihm seine Ruhe zurück.
Auf der Farm kam James angerannt, der gerade seinen
Mittagsschlaf beendet hatte. Mit ihm tobte er einige Zeit herum, bis der zu
seinen Freunden wollte. Er suchte Theresa, die in der Küche werkelte.
„Ich habe euch Essen für die nächsten Tage eingepackt.“
„Asante. Theresa, wir müssen sprechen. Hast du in einer
Stunde Zeit?“
„Das weißt du doch. Ich bin immer für dich da.“
„Ich gehe packen und danach bin ich in meinem
Arbeitszimmer.“
Oben nahm er eine Hose, dicke Socken, Schlüpfer und einen
dicken Pullover, legte das alles auf eine Wolldecke. Er holte Zigaretten, ein
Messer, Munition. In seinen Jackentaschen verstaut er ein weiteres Messer,
nochmals Zigaretten, Munition. Er rollte die Decke zusammen, band sie mit einem
dicken Seil zu, legte sie unten hin, suchte drei Gewehre heraus, lud sie,
packte sie dazu. Dann ging er duschen, zog sich an, nahm die Jacke und einen
weiteren Pullover mit. Er saß kaum im Arbeitszimmer, als Theresa hereinkam.
„Komm essen, da können wir reden.“
„Ich muss nur kurz etwas fertig schreiben und komme dann.“
Erstaunt erblickte er am Tisch Mary, die er jedoch
ignorierte.
„Theresa, ich möchte, dass du die Farm verlässt, und zwar
sehr schnell. Sollte mir etwas passieren, jagen sie dich sowieso von hier weg,
da das Land an die Kikuyu zurückgeht. Mary, auch du wirst die Farm verlassen.
Ihr beiden bringt nur Unfrieden, weil eine mehr lügt wie die andere.“
„Was passiert mit James, falls dir etwas zustößt?“
„Das geht dich nichts an, Theresa. Du wirst verschwinden,
und zwar sehr schnell. Ich will endlich wieder meine Ruhe haben und nicht zwei
keifende Weiber. Alles andere ist für euch trivial.“
„Ich bin die Mutter. Was soll mit mir passieren?“
„Du hast ihn nur geboren und bist nicht die Mamaye. Du
hast bereits vor Monaten von mir Geld bekommen und damit kannst du nach Great
Britain reisen. Du hast kein Wohnrecht, nichts. Du wirst nicht mehr von mir
erhalten, da wir seit Monaten geschieden sind. Ohne dich und deine Schwester
würde Ann noch leben. Wegen eurer Anwesenheit wollte sie nicht herkommen. Sie
hat ein Kind von mir erwartet und sie sollte meine Frau werden. Geht mir aus
den Augen und verschwindet aus meinem Leben. Ihr egoistischen, habgierigen
Personen zerstört alles in eurer Umgebung.“
Mary stand auf und lief weinend hinaus, während er sich
mit Appetit dem Essen widmete.
Theresa kam nach einer Weile herein, setzte sich zu ihm.
„Ich werde immer für James da sein.“
„Theresa, verschwinde von meinem
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