Weisse Haut - Schwarze Haut
zunächst bleibe ich auf meinem Land. Ich habe
viele Sachen mitgebracht.“
„Masika kommt, da bald anikiwiti und ng´ombe schnell
dick.“
Er schaute zu den Tieren, musterte besonders das ehemals
kleine Kalb Betty, dass inzwischen ein staatliches Tier war.
„Hast du Zeit mir abladen zu helfen?“
„Umenunua nini? Mbuzi?“
„In zwei Tagen hole ich die in Nanyuki. Zehn Ziegen und
drei Kälber.“
„Ndiyo! Junge mbuzi. Du aufpassen, dass alle gesund, nicht
das sie den Bwana Alte andrehen§, feixte Karega.“
Gemeinsam fuhren sie zu dem Zelt. Da sah es ebenfalls
unverändert aus, wie er fand.
„Gewohnt die nugu drinnen. Gemacht alles verwirrt.“
„Du meinst durcheinander? Mist! Ist etwas zerstört?“
Der zuckte nur mit der Schulter. „Nugu immer so.“
William krabbelte in das Zelt, aber auf den ersten Blick konnte
er nichts feststellen, außer Chaos. Sie hatten seine Sachen durchwühlt, aber
anscheinend war nichts kaputt und zu fehlen schien ebenfalls nichts. Blöde
Viecher dachte er.
Schnell baute William das zweite Zelt auf, danach luden
sie die Sachen ab, stellten alles darunter. Doug hatte es ihm gegeben. Es war
kein Neues, aber dadurch waren die Sachen wenigstens geschützt. Karega stand
vor den Gegenständen und guckte das verwundert an. Lauter Dinge, die er nicht
kannte und William erklärte es ihm, aber er sah seinem Freund an, dass der nur
die Hälfte verstand. Mir geht es nicht anders, dachte er dabei, ständig neue
Dinge, die ich zum ersten Mal sehe. Wir sind doch sehr gleich und müssen noch
viel lernen.
Die Hühner ließ er in den Käfigen und stellte die ebenfalls
unter die Zeltplane. Sie waren gerade fertig, als die Dunkelheit schnell
hereinbrach. Karega eilte zum Dorf, während er Feuer entfachte, Wasser kochte
und das erste Mal seit dem Morgen etwas aß. Die Hühner gackerten laut und er
schrie wiederholt Ruhe, aber das störte die nicht sonderlich. Dazu tobten in
einem der Bäume die Affen herum, schnatterten und veranstalteten einen
ohrenbetäubenden Lärm. Irgendwelche Viecher umflatterten ihn und er hörte es
leise surren. Aus anderen Bäumen flatterten Vögel auf, die schrille Töne von
sich gaben. Leise war es hier nun wirklich nicht.
Es begann leicht zu regnen und das Feuer verlosch. Er
schlang die Decke um sich und schlief wenig später ein.
Mitten in der Nacht wurde er wach und fluchte laut. Alles
war pitschnass und es goss weiterhin in Strömen. Nochmals fluchte er, tapste
nach der Petroleumlampe und wenig später hatte er wenigstens Licht. Er schaute
nach draußen, aber da war nichts außer Dunkelheit und das Plätschern des
Regens. Ob wenigstens die Sachen einigermaßen trocken waren? Er zog die feuchte
Jacke über, griff nach der Lampe und hastete hinaus. Sekunden später war er bis
auf die Haut klatschnass und abermals fluchte er. Er leuchtete zu den
untergestellten Gegenständen. Wenigstens von oben lief kein Wasser durch und
der Boden unten war dank der Bretter einigermaßen trocken. Vielleicht sollte
ich mir hier etwas zum Schlafen suchen, grübelte er. Er begann umzuräumen.
„Sag, was du treiben mitten in der Nacht?“
Erschrocken zuckte er zusammen. „Damned, Ndemi! Hast du
mich erschreckt. Ich versuche eine trockene Stelle zu finden“, brummte er. „Was
treibst du mitten in der Nacht?“
„Den Bwana erschrecken“, feixte der. „Nilikuja
kukuitisha.“
„Nugu! Meine Sachen sind völlig nass, mein Bett, die
Decke, meine Klamotten, alles. Damned!“
„Nugu, njoo. Du darfst bei mir schlafen, in thingira. Ist
trocken, warm.“
„Asante! Nipo radhi!“
„Der Bwana lernt.“
William rannte zu seinem Zelt, stellte einige Bretter
davor, damit die Affen nicht hineinkamen, und folgte Ndemi. Der lief, eine
Decke über seinem Körper, schnell den Pfad entlang.
„Fanya haraka!“
William folgte langsamer, konnte kaum etwas erkennen.
„Wanarua, wanarua“, rief der und er versuchte, schneller
zu folgen. Mehrmals peitschten ihm Zweige ins Gesicht, er rutschte auf dem
schlammigen Boden aus, versank zentimetertief in dem Morast. Der Baumstamm über
den Fluss war glitschig und er versuchte die Balance zu halten, während er sich
langsam vorwärts tastete. Wieso konnte Ndemi den rennend überqueren?
Endlich erblickte er zwischen den Büschen etwas Helles und
atmete erleichtert auf. In seinen Stiefeln stand das Wasser. Er war pitschnass.
Das Wasser lief oben rein und unten wieder heraus, obwohl sie teilweise durch
ein dichtes Blätterdach noch
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