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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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sagte sie. »Ich bin Special Agent Ren Bryce, Rocky Mountain Safe Streets.«
    »Ren?«, sagte Gressett. »Das ist doch bestimmt eine Abkürzung. Wie heißen Sie richtig?«
    Ren lächelte verhalten. »Das ist ein altes Familiengeheimnis.«
    Gressett erwiderte das Lächeln, wobei sich weitere Falten in sein markantes Gesicht gruben.
    »Tut mir leid, dass wir uns unter solch traurigen Umständen kennen lernen«, sagte Ren.
    Gressett räusperte sich. »Ja. Jean war eine hervorragende Agentin … und eine Freundin.«
    »Ich habe gehört, dass sie eine erstklassige Agentin war«, sagte Ren. »Ich habe sie leider nicht gekannt. So lange bin ich noch nicht bei der Safe Streets.«
    »Aber Ren ist eine der Besten«, sagte Gary. »Sie wird die Ermittlungen hier leiten.«
    »Oh«, sagte Gressett. »Dann sind Sie mit der Gegend vertraut?«
    »Noch nicht, Sir.«
    »Nun, dafür sind wir da, die örtliche Polizei«, sagte Bob. »Setzen Sie sich, und machen Sie es sich bequem. Kaffee?«
    Alle nickten.
    »Ich fasse mal zusammen, was wir bis jetzt haben.« Bob legte eine Porträtaufnahme von Jean auf den Schreibtisch. »Jean Transom, neununddreißig, Single, arbeitete in Glenwood, wohnte in Rifle. Die Agenten Todd und Gressett haben Jean am Freitag, den zwölften Januar, um siebzehn Uhr zum letzten Mal gesehen. Die Leiche wurde am Dienstag, den zweiundzwanzigsten Januar, auf einem Schneefeld am Quandary Peak gefunden. Möglicherweise hatte die Tote eine Schusswunde im Rücken oder in der Brust.«
    Ren schaute auf das Foto. Dein Gesicht hat irgendwas Vertrauen einflößendes. Wie eine Freundin von Ren es einmal ausdrückte: das Gesicht einer Frau, die immer ein Kleenex zur Hand hat.
    »Okay«, sagte Gary. »Colin Grabien von der Rocky Mountain Safe Streets überprüft derzeit ihre Telefonate. Morgen dürfte er etwas für uns haben.«
    »Ich könnte mir die Unterlagen in Jeans Schreibtisch in Glenwood anschauen und mit Agent Gressett über die Fälle sprechen, an denen Jean gearbeitet hat«, bot Ren an.
    »Ja, mal sehen«, sagte Bob. »Okay, als nächsten Verwandten habe ich Patrick Transom ausfindig gemacht, Jeans jüngerenBruder«, fuhr Bob fort. »Wir müssen ihn benachrichtigen, ehe die Sache an die Öffentlichkeit dringt. Ich wäre Ihnen dankbar, Ren, wenn Sie mich zu Patrick Transom begleiten würden.«
    »Natürlich, Sheriff«, sagte Ren.
    »Wir haben Patrick mal kennen gelernt«, sagte Gressett. »Vielleicht sollten Todd und ich …«
    »Überlassen Sie das Bob und Ren«, unterbrach Gary ihn. »Wir wollen ja nicht alle über ihn herfallen.«
    Gressett rutschte auf seinem Stuhl ein Stück nach vorn. »Todd und ich könnten …«
    »Nein, Sie standen der Toten zu nahe«, beendete Gary die Diskussion. »Bob, würden Sie uns bitte zeigen, wo wir arbeiten können?«
    »Sicher. Wir haben ein Büro für Sie ausgeräumt, Computer aufgestellt und mit dem System vernetzt. Wenn Sie noch etwas brauchen, sagen Sie uns Bescheid.«
    »Großartig«, sagte Gary.
    »Danke«, sagte Ren.
    »Wie viele aus Ihrer Sondereinheit kommen noch?«, fragte Bob.
    »Drei Leute von der Rocky Mountain Safe Streets, um Ren bei den Ermittlungen zu unterstützen«, sagte Gary. »Und mehrere Detectives von anderen Polizeibehörden.«
    »In Ordnung.« Bob stand auf.
    Sie verließen das Büro und gingen in die Eingangshalle. Ren zog ihre Jacke an.
    »Sie müssen behutsam mit diesen Leuten umgehen, Ren«, flüsterte Gary ihr ins Ohr.
    »Wen meinen Sie?«
    »Agent Gressett.«
    »Tut mir leid, Sir, aber der Mann ist ein Arsch.«
    »Mag sein, aber wir sind gerade erst hier angekommen.«
    »Ich weiß, aber …«
    »Und Sie haben selbst darauf hingewiesen, dass Sie noch nicht lange bei der Safe Streets sind«, sagte Gary.
    »Ich weiß. Es ist mir so rausgerutscht. Er hätte es sowieso erfahren.«
    Gary seufzte. »Okay. Haben Sie alles, was Sie für eine Übernachtung brauchen?«
    »Ja, Sir. Schließlich will ich morgen nicht so aussehen, als hätte ich die ganze Nacht durchgemacht.«

    Bob warf Ren die Autoschlüssel zu und bat sie, schon mal vorauszugehen. Es schneite stark. Ren lief zum Explorer, setzte sich auf den Beifahrersitz und steckte den Schlüssel ins Zündschloss, um Radio zu hören.
    Fünf Minuten später kam Bob heraus.
    »Okay, wir machen einen kleinen Umweg übers Krankenhaus«, sagte er. »Dann lernen Sie Yeti kennen, unseren Gerichtsmediziner.«
    Denis Lasco saß in seinem Bett und lehnte sich gegen drei große Kissen. Er hatte gerade geduscht und schaute

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