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Weiße Stille

Weiße Stille

Titel: Weiße Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Barclay
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Straftaten in diesem County zuständig ist, die außerhalb der Stadt begangen werden?«, fragte Ren.
    »Das ist richtig. Oh, Sie meinen, der Mörder wollte, dass ich die Ermittlungen übernehme, weil er weiß, dass der Fall dann niemals gelöst wird?«
    Ren lachte. »Genau. Aber mal im Ernst … Ich könnte verstehen, wenn der Mörder die Leiche in einen Minenschacht geworfen hätte, um sich ihrer zu entledigen, oder in eine Felsschlucht. Aber sie einfach im Schnee liegen zu lassen …«
    »Wir wissen nicht, wo die Frau ermordet wurde«, sagte Bob.
    »Ja. Bestimmt nicht in einer Mine. Dann hätte der Mörder ein Gewichte stemmender, Ski fahrender Zauberkünstler gewesen sein müssen.«
    »Es könnte reiner Zufall gewesen sein«, meinte Bob. »Vielleicht ist die Frau ihrem Mörder da oben in die Arme gelaufen.«
    »Ich weiß nicht … Wenn ich mich da oben bei Minustemperaturen verstecken würde, wäre ich viel zu verfroren, um auf jemanden einzuschlagen. Stellen Sie sich mal einen Kampf zwischenzwei Leuten in Schneeanzügen vor … wie aufblasbare Sumo-Ringer. Das wäre nicht einfach.«
    »Nicht jeder mag es auf die einfache Art. Und nicht jeder mordet in Maßanzügen.«
    Ren verzog das Gesicht. »Keine Leiche, keine Spuren, keine Abdrücke.«
    »Ja. In diesem Fall wird das Labor nicht gut auf uns zu sprechen sein.«
    »Okay«, sagte Ren und stand auf. »Könnten Sie Ihre Leute zusammentrommeln?«
    »Klar.«
    »Gut. Ich hole Gary, und dann sprechen wir alle die Sache durch. Es kommen Agenten von überall, aber Colin, Cliff, Robbie und ich werden von hier aus ermitteln, solange es notwendig ist.«
    »Ach ja?« Bob lächelte.
    »Wenn Sie uns hier haben wollen«, erwiderte Ren. »Und es wäre großartig, wenn Ihre Leute mir persönlich Bericht erstatten würden.« Rens Handy klingelte. »Entschuldigen Sie bitte.«
    »Hallo, Agentin Bryce«, sagte der Anrufer, »hier ist Patrick Transom.«
    »Guten Tag, Mr. Transom.« Ren hob den Blick zu Bob und zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe mit Sheriff Gage gesprochen und weiß bereits, dass Sie Jeans Leichnam nicht gefunden haben. Der Sheriff meinte, man müsse jetzt warten. Aber das ist sehr schwer für mich. Haben Sie oder das FBI vielleicht eine andere Meinung dazu?«
    »Nein«, sagte Ren. »Wir sind sofort zu dem Schneefeld hinaufgestiegen, als die Situation es erlaubte. Mehr können wir im Augenblick nicht tun.«
    »In Ordnung. Übrigens, ich war am Wanderparkplatz und habe gesehen, dass Sie früher gegangen sind. Ich hatte keine Möglichkeit, Sie anzusprechen, habe mich aber gefragt, ob Sie dringend irgendwohin mussten.«
    Was? »Verzeihung, ich verstehe nicht …«
    »Wurden Sie angerufen, um einer Spur oder einem Hinweis nachzugehen?«
    Mein Gott. »Nein, wurde ich nicht«, sagte Ren.
    »Aber warum …«
    »Meine Kollegen haben mich genauestens über ihren Einsatz am Quandary Peak informiert, Mr. Transom. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Die nächste Besprechung wartet auf mich.«
    »Sheriff Gage hat gesagt, dass Sie keine Spuren gefunden haben.«
    »Stimmt«, sagte Ren. »Ich bin sicher, Sie können sich die ungeheure Verwüstung vorstellen, die eine Lawine anrichtet. Und anders, als Sie vielleicht glauben, werden nur wenige Fälle anhand von Spuren gelöst. Normalerweise haben wir das der guten alten Ermittlungsarbeit zu verdanken. Und dafür stehen uns die besten Ressourcen zur Verfügung, wie Sie wissen.«
    »Ja, sicher. Gut, dann will ich Sie nicht länger aufhalten. Danke, dass Sie mit mir gesprochen haben.«
    »Kein Problem«, sagte Ren. »Tut mir leid, dass wir Jeans Leichnam heute nicht gefunden haben.«
    »Mir auch.«
    »Bis bald.« Ren legte auf und warf Bob einen Blick zu. »Puh, der ist ganz schön hartnäckig.«
    »›Die gute alte Ermittlungsarbeit‹«, sagte Bob. »Das hat mir gefallen.«
    Ren lachte. »Mir auch.«
    »Was sollte das eigentlich heißen: ›Nein, wurde ich nicht‹?«
    »Er hat beobachtet, dass ich früher als die anderen zurückgekehrt bin.«
    »Der Mann war da, und Sie sind an ihm vorbeigegangen?«
    »Ja«, sagte Ren. »Verdammt, mir gefällt das Gefühl nicht, beobachtet zu werden.«
    »Bekommen Sie davon eine Gänsehaut?«
    Ren lächelte. »Ich hoffe nur, dass er mir jetzt nicht ständig im Nacken sitzt. Er ist ein netter Mann, aber …«»Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Ren.« »Ich weiß. Ich mache mir zu viele Gedanken.« »Und ich zu wenig.« »Yin – Yang.« »Dumm – dümmer.«

16.
    Hilfssheriff Mike Delaney

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