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Weisser Schrecken

Weisser Schrecken

Titel: Weisser Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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irgendwo Köhler?«
    »Nein.«
    Andy bedeutete ihm, weiterzuschleichen und sie konnten die Stimmen jetzt deutlicher vernehmen. »Mann, echt doof, dass wir keine Kamera dabei hatten«, tönte die Stimme Lugges vom Felsen. »Die Lawine war endgeil! Ich wette, die ging ab bis runter zum Ort.«
    »Vielleicht sprengt er ja noch mal was?«, antwortete ihm die Stimme Wastls.
    »Könnt ihr mal die Schnauze halten«, schimpfte Liesel Kahlinger irgendwo nahe des Lagerfeuers. »Wir sollen hier schließlich Wache halten.«
    »Ist ja gut«, rief Lugge genervt. »Aber außer uns ist doch eh niemand hier.«
    »Trotzdem, hier ist es unheimlich«, antwortete die Vogelscheuche. »Fast so wie gestern Nacht in der Ruine, als dieser seltsame Sturm über uns hinweg gebraust ist.«
    »Oh Mann, typisch Mädchen!« Wastl und Lugge lachten eine Spur zu schrill.
    »Ja, jetzt tut ihr so, als wäre nichts gewesen«, schimpfte Liesel. »Aber gestern, da habt ihr euch vor Furcht fast in die Hosen gemacht. Und das mit der Katze war auch nicht in Ordnung.«
    »Nun hab dich nicht so«. Lugge sprang vom Felsen herab und kehrte zum Lagerfeuer zurück. »War doch nur so ein scheiß Tier. Sag mir lieber, was du mit deinem Anteil vom Schatz machst, wenn die beiden ihn finden?«
    Ein Schatz? Robert und Andy hatten genug gehört und schlichen wieder ein Stück des Weges zurück. »Warte hier, ich hole die anderen«, meinte Andy und verschwand in der Dunkelheit. Robert harrte in seinem Versteck aus und rieb sich seine Schulter, bis hinter ihm die Geräusche seiner Freunde erklangen. Kurz darauf warf sich Andy wieder neben ihm. »Also, wie sieht es aus?«, flüsterte er an alle gewandt. »Meint ihr, wir schaffen es, die drei zu überwältigen?«
    »Klar«, meinte Elke, die bereits einen Stock in der Hand hielt. »Wir sind schließlich zu fünft.«
    »Lass mich raten«, seufzte Robert. »Für uns beide hast du Wastl und Lugge vorgesehen? Schon vergessen, dass ich verletzt bin?«
    »Niklas kann dir ja beistehen.« Ihr dicker Freund nickte zögernd.
    »Okay, dann los!« Andy sprang auf und sie näherten sich zu allem entschlossen dem Lagerfeuer.
    »Wer ist da?«, kreischte Liesel Kahlinger jäh auf. Sie riss einen brennenden Stock aus dem Feuer und irgendwo links von ihnen, neben einem der Felsen, flammte Taschenlampenschein auf. Im Licht ihrer eigenen Lampen sahen sie, dass sich dort Wastl mit einen großen Knüppel aufgebaut hatte. Auch Lugge griff rasch nach einem brennenden Scheit. »Ihr?«, raunzte er sie ungläubig an. »Verschwindet! Sofort! Ihr habt hier nichts zu suchen.«
    »Lugge, wo ist Köhler mit Konrad hin?«, fragte ihn Andy unbeeindruckt. Er rammte entschlossen seinen Spaten vor sich in den Boden. Ihre drei Rivalen warfen sich hektische Blicke zu und Lugge leckte sich fahrig über die Lippen. »Das geht euch gar nichts an«, höhnte er. »Haut ab! Ich warne euch nicht noch einmal.«
    »Ihr schnallt es nicht, oder?«, fauchte Robert und packte die Feuerwehraxt mit beiden Händen. »Egal, warum ihr glaubt, hier zu sein, Köhler benutzt euch. Wenn ihr uns nicht sagt, wohin er und Konrad unterwegs sind, dann geschieht hier ein Unglück.«
    »Ihr habt sie doch nicht mehr alle!« Wastl lachte und klopfte sich mit seinem Prügel belustigt auf die Handinnenfläche. »Gebt es zu, ihr habt ebenfalls von dem Schatz gehört. Aber der gehört uns! Ihr kriegt nicht einen Klunker ab.«
    »Es geht hier nicht um einen Schatz, verdammt!« Miriam trat verzweifelt vor. »Ihr müsst uns glauben. Dieser Schneesturm gestern, der war nicht normal. Köhler versucht ein Ungeheuer zu befreien, das uns alle umbringen wird. Euch ebenfalls.«
    »Was bitte?« Lugge sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. »Sag mal, hältst du uns für bescheuert?«
    »Liesel!« Robert rief die Vogelscheuche direkt an. »Denk an das, was ihr letzte Nacht erlebt habt. Dieser Sturm hat Strobel getötet. Er hat ihn gepackt, in den Himmel geworfen und dann auf einem Baum aufgespießt.« Das Mädchen starrte ihn erschrocken an und ihre Zahnspange blitzte im Taschenlampenlicht.
    »Sag mal, ist dieses Horrormärchen der einzige Scheiß, der euch einfällt?«, höhnte Wastl. »Strobel hat sich erhängt.«
    »Nein, verdammt. Hat er nicht!«, brüllte ihn Andy an. »Der Sturm hat ihn aufgespießt. Ich war es, der ihn gefunden hat. Jetzt sagt uns endlich, wo Köhler hin ist. Wenn wir ihn nicht bis Mitternacht finden und aufhalten, dann wird uns dieses Etwas ebenfalls umbringen. Uns alle!« Ihre

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