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Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Weißes Leuchten (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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mache mir Sorgen um Bootsie. Aber man kann nichts dagegen tun.«
    »Jetzt tu nicht so, als ob du das ganz genau weißt. So was kann man nie sagen.«
    Mehr sagte ich nicht. Ich drückte die Bierflaschen tief ins kleingestoßene Eis. Das Licht der nackten Glühbirne an der Decke schimmerte matt auf den blanken Kronenkorken und tauchte das Innere der Flaschen in ein unstetes goldbraunes Leuchten. Meine Hände waren bis zu den Gelenken hoch taub.
    »Mehr mußt du nicht auf Eis packen. Das reicht uns für morgen«, sagte Batist.
    »Den Rest schaff’ ich alleine. Warum gehst du nicht schon mal heim?«
    »Muß noch ausfegen.«
    »Das mach’ ich.«
    »Ich hab’s nicht eilig.«
    Ich holte noch einen Kasten Jax-Bier und legte die Flaschen flach aufs Eis, zwischen die Hälse der Flaschen, die ich bereits waagerecht in die Kühltruhe gepackt hatte. Mit dem Handballen drückte ich den Aluminiumdeckel zu.
    Batist beobachtete mich immer noch. Dann zündete er seine Zigarette an, schnippte das Streichholz zum Fenster hinaus in die Dunkelheit und begann den Holzboden zu fegen. Er war ein herzensguter und freundlicher Mann, und obwohl es ein schlimmes Klischee ist, wenn ein weißer Südstaatler über die Loyalität eines Schwarzen daherschwatzt, war ich doch überzeugt, daß er sich die Adern für mich öffnen würde, wenn die Situation es erforderte.
    Ich wünschte ihm noch einen schönen Abend und ging wieder hoch zum Haus. Bootsie und Alafair waren in der Küche, wo sie gerade eine Pizza aus einem Karton nahmen und auf Teller verteilten.

Kapitel 3
    Am nächsten Morgen fuhr ich gleich in der Früh nach New Orleans und brachte dort zwei Stunden damit zu, an meinem ehemaligen Arbeitsplatz, dem Polizeirevier des First District direkt am Rande des French Quarter, die Verbrecherkarteien durchzublättern, aber ich fand keinen der drei Männer, die in Weldons Haus gewesen waren. Von den Männern, mit denen ich gearbeitet hatte, waren die meisten weg – ausgebrannt, versetzt, pensioniert oder tot –, und die zwei Detectivs, mit denen ich redete, waren mir keine Hilfe. Der eine war ein neuer Mann aus dem Jefferson Parish, und er andere war nur gelangweilt und hatte schlicht kein Interesse an einem Fall, der mit seinem Job selbst unmittelbar nichts zu tun hatte. Tatsache war, daß er immer wieder müde gähnte und mit der leeren Kaffeetasse herumspielte, während ich ihm die drei Eindringlinge beschrieb. Schließlich sagte ich: »Klingt nicht nach Typen von hier, wie?«
    »Bei mir jedenfalls Fehlanzeige.«
    Ich hatte ihm meine Geschäftskarte gegeben. Die Tasse hatte bereits einen halbmondförmigen Kaffeefleck darauf hinterlassen.
    »Schlafen Sie noch mal drüber, vielleicht klingelt’s ja dann«, sagte ich.
    »Was?«
    »Wenn ich hier in New Orleans jemanden umgelegt haben möchte, zu wem müßte ich da gehen?«
    Die Andeutung einer Beleidigung brachte etwas Leben in sein Gesicht.
    »Was soll die Frage?« fragte er.
    »Im Quarter gibt’s mindestens vier Typen, die für fünfhundert Dollar jederzeit einen Mord arrangieren können. Sie haben nicht zufällig ’ne Ahnung, wer die sind?«
    »Ihr Ton paßt mir nicht.«
    »Vielleicht hab’ ich einfach einen schlechten Tag. Schönen Dank noch, daß ich Ihre Kartei durchblättern durfte. Ich wär’ Ihnen dankbar, wenn Sie meine Karte aufbewahren, falls Sie mich mal anrufen müssen.«
    Ich fuhr zur Decatur Street am Fluß und parkte den Pickup in einer Nebenstraße am Jackson Square und ging zu Fuß ins French Quarter. Die engen Straßen waren noch schattig und kühl, und aus den Cafés drang der Duft von Kaffee und frischgebackenem Brot. Das Aroma der Erdbeeren und Pflaumen in den Obstkisten, die vor den zahlreichen kleinen Lebensmittelläden standen, hing in der Luft und vermischte sich mit dem klammen und kühlen Geruch der alten Ziegel in den Gartenmauern. Unmittelbar vor Sonnenaufgang hatte es noch einmal geregnet, und Wasser plätscherte von den grünen Fensterläden an den hellen Häuserfassaden und tropfte von den Topfpflanzen, die in sauberen Reihen die Balkone säumten und in üppigem Grün durch die eisernen Geländer sprossen.
    Im dunklen Schatten der Kathedrale ging ich die St. Anne’s Street hinunter, bis ich zu einem einstöckigen Haus mit Stuckfassade und Gittertor kam. Unter einem Ziegelbogen war der Eingang zu einem Büro, das unmittelbar an einen mit Steinplatten ausgelegten Hof grenzte. Eine dichte Reihe unbeschnittener Bananenstauden säumte den Hof. Das Bürofenster

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