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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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reisen? Und was ist mit den Gesellschaften, die wir dann geben müssen? Hast du etwa vor, mitten in einer Cocktailparty für den Vizekanzler die Brust freizumachen? Wie konntest du so etwas tun? Wie konntest du nur so verdammt unvorsichtig sein?«
    Er war noch nicht bereit, Vater zu werden. Die nächsten drei Jahre hatte er sorgfältig geplant, und nun hatte Alice alles über den Haufen geworfen.
    Alice konnte es nicht fassen, dass er ihr Vorwürfe machte. Benommen versuchte sie nicht zuzuhören, als er ihr wieder dieselben Anschuldigungen entgegenschleuderte wie damals, als sie für den Professor gearbeitet hatte.
    »Teddy, bitte, sag nicht so etwas!«, rief sie aus. Sie sank auf einen Stuhl und schlug, schluchzend vor Enttäuschung, die Hände vors Gesicht. Währenddessen lief Teddy weiter auf und ab.
    »Ich hatte nie vor, so früh in unserer Ehe schon Kinder zu haben. Natürlich war ich einverstanden, wenn du damit anfingst, aber ich dachte, du meinst in fünf oder sechs Jahren. Du bist doch noch so jung. Wir haben so viel gemeinsame Zeit vor uns. Ich möchte dich mit niemandem teilen, nicht einmal mit unserem eigenen Kind. Manchmal kann ich es nicht einmal ertragen, wenn du mit einem anderen Mann sprichst, so sehr zerfrisst mich die Eifersucht.«
    Als Alice aufblickte, drückten ihre geröteten Augen Erstaunen aus. Hastig wischte sie sich die Tränen von den Wangen und putzte sich die Nase.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, Teddy. Ich schwöre dir, dass du keinen Grund zur Eifersucht hast. Ich liebe dich, und du wirst unser Baby auch lieben.« Nervös knetete sie das dünne Baumwolltaschentuch zwischen den Fingern.
    »Hör zu, Alice, ich hatte einen sehr anstrengenden Tag«, sagte Teddy und ließ sich in einen der mit Chintz bezogenen bequemen Sessel fallen. »Und jetzt auch noch so etwas.« Verdattert fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
    Alice legte sich eine eiskalte Hand ums Herz. »Das Abendessen ist fertig«, verkündete sie mit gespielter Fröhlichkeit. »Ich habe dein Lieblingsessen gekocht, Räucherlachs, Fasan und einen Brombeer-Apfel-Kuchen mit Sahne.«
    Für Alice schmeckte das Essen wie Sägemehl. Das Gespräch verlief steif, und sie hätten auch zwei Fremde sein können, als sie die Ereignisse des Tages erörterten und dabei das Thema vermieden, das ihnen beiden eigentlich im Kopf herumging. Schließlich schob Teddy seinen Stuhl zurück und stand auf.
    »Ich habe heute noch zu arbeiten. Wir reden darüber, wenn du nicht mehr so aufgebracht bist.« Alice fühlte sich so elend, dass ihr keine passende Antwort einfiel. Wo waren die Liebe, das Glück und die Freude, die sie eigentlich zusammen hätten empfinden sollen? Das Herz lag ihr wie ein Blei-klumpen in der Brust, als sie sich ins Bett schleppte. Was gab es da noch zu bereden? Über das, was er gemeint haben könnte, wagte sie nicht einmal nachzudenken. Sie schloss die Augen, obwohl sie wusste, dass sie keinen Schlaf finden würde.
    In seinem Arbeitszimmer schlug Teddy die Hände vors Gesicht. Babys. Das war ein Thema, mit dem er sich einfach nicht auseinander setzen wollte. Er hatte keine Lust, erwachsen zu werden, weder jetzt noch sonst irgendwann. Die Verantwortung war ihm zu viel. Mutter würde begeistert sein. Er hob den Kopf und starrte bedrückt in die Nacht hinaus, während sich seine Gedanken überschlugen. Alice, Babys, seine Arbeit. So etwas durfte sie ihm nicht antun. Sie hatte kein Recht, ihn derart festzunageln. Warum fühlte er sich so rasch überfordert, wenn in seinem Leben Schwierigkeiten auftraten? Er war ein guter Ehemann. Er liebte Alice. Schließlich hatte er sie noch nie betrogen. Bloß das eine Mal, und das auch bloß, weil sie sich geweigert hatte, ihre Arbeitsstelle bei dem Professor aufzugeben. Und eigentlich hatte er damit einer ehemaligen Freundin nur einen Gefallen tun wollen. Und nun setzte Alice schon wieder ihren Willen durch. Sie stahl ihm die Jugend, indem sie ihn zur Vaterschaft verdonnerte. Und dabei war sie doch so viel jünger als er. An wen sollte er sich wenden? Wer würde ihn verstehen? Die Antwort lag auf der Hand. Es war an der Zeit, seine leidenschaftliche Affäre mit der wundervoll kurvenreichen, sündig verlockenden und ganz und gar verheirateten Catalina wieder aufleben zu lassen. Sicher hielt sie sich um diese Jahreszeit in ihrem gemütlichen Londoner Stadthaus auf. Als er ihre Nummer wählte, ließ die Vorfreude seinen Puls schneller gehen.
    Am nächsten Morgen wachte Alice mit Kopfschmerzen in

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