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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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und verbotenes Glücksspiel gesehen und einiges über Raubüberfälle und Schlägereien gehört. Ein Saloon war zertrümmert und eine Metzgerei niedergebrannt worden. »Weil«, wie ihm ein alter Mann erklärte, »der Dummkopf versucht hat, die falschen Leute übers Ohr zu hauen.« Aber niemand war zu ihm gekommen, um eine Anzeige zu erstatten. Nach diesem bedrückenden Tag suchte er wieder die Hotelbar des Prince of Wales auf, wo er von Lorelei Rourke in Beschlag genommen wurde. Sie erzählte ihm von ihren Kümmernissen. »Ich habe versucht, ein Haus zu kaufen, aber hier gibt es nur dreckige, kleine Bruchbuden. Es ist eine Schande, daß die Leute mir diese Hütten überhaupt zeigen. Wofür halten die mich eigentlich?« Puckering verkniff sich eine Antwort. So genau wollte er es lieber auch gar nicht wissen. »Wo ist Sibell?« fragte er. »Ach, haben Sie es noch nicht gehört? Sie hat die Leute gefunden, die sie gesucht hat, und ist mit ihnen fortgeritten. Die Hamiltons, hat Digger erzählt. Und sie war angezogen wie ein Cowboy! Ich habe meinen Augen kaum getraut!« Und dann versetzte sie Puckering einen Rippenstoß. »Aber Sie hätten die beiden Kerle sehen sollen, mit denen Sie fortgeritten ist! Große, gutaussehende Männer waren das. So ein Glück möchte ich mal haben! Digger hat mir erzählt, es sind reiche Viehzüchter, sehr wohlhabend! Vermutlich werden wir Sibell nicht wiedersehen!« Schließlich gelang es Puckering, sich von ihrer Gesellschaft freizumachen, denn es war ihm sehr unangenehm, mit einer Prostituierten gesehen zu werden. Er drängte sich durch die überfüllte Straße zu einem Café, wo er eine Mahlzeit, bestehend aus Suppe und Brathuhn, verzehrte, die chinesische Köche zubereitet hatten. Später in dieser Nacht klopfte Lorelei an seine Tür. »Die Bar hat schon geschlossen. Ich dachte, Sie hätten vielleicht Lust auf ein Gläschen vor dem Schlafengehen.« Sie schwenkte eine Flasche Portwein. »Ich habe schon geschlafen«, sagte er. »Ach, kommen Sie. Um diese Uhrzeit? Was halten Sie von meinem neuen Kimono? Ich habe ihn heute erstanden. Ist er nicht hübsch?« Sie drehte sich und zeigte einen leuchtend rosafarbenen Morgenmantel vor, der ausgezeichnet zu ihren blonden Locken und ihrer blassen Haut paßte. »In der Tat«, gab er zu und ließ den Blick über ihre wohlgerundete Brust gleiten. Als sie sein Zögern bemerkte, kicherte sie und schlüpfte an ihm vorbei ins Zimmer. Während er die Tür schloß, stellte sie die Flasche auf den Waschtisch und drehte sich wieder um. »Diese Seide fühlt sich so weich an meiner Haut an. Ich hätte es nicht ertragen können, etwas darunter anzuziehen.« Dann drehte sie sich um. Ihr Kimono hatte sich geöffnet, und ein Seufzer entfuhr ihm. Von keinem Mann hätte man erwarten können, daß er ein solches Angebot ablehnte. Seine Hände glitten unter die weichen Falten ihres Kimonos und strichen über ihre straffen, runden Brüste. Er zog sie an sich und war froh, daß der Wirt ihm so ein breites Bett zur Verfügung gestellt hatte. Am Morgen war Lorelei immer noch bei ihm. Er bereute, was er getan hatte, und schalt sich einen Narren. Doch dann nahm er ihren üppigen, jungen Körper in die Arme und liebte sie noch einmal. »Du wolltest mich schon die ganze Zeit auf dem Schiff, stimmt's?« flüsterte sie, während sie mit der Zunge sein Ohr liebkoste. »Aber Sibell war im Weg.« Als er nicht antwortete, küßte sie seinen Hals. »Natürlich wolltest du. Und ich wollte dich. Ich mag ältere Männer. In deiner Gegenwart fühle ich mich wie beschwipst.« Sie setzte sich rittlings auf ihn, und als er sie so im Tageslicht betrachtete und ihren wunderschönen Körper umfaßte, hätte er sie am liebsten nie mehr hergegeben. Als Mr. und Mrs. Logan Conal in Port Darwin ankamen, war die Regenzeit im Norden vorbei. Stattdessen herrschte nun eine sengende, trockene Hitze, die das Land ausdörrte. Bereits jetzt lag der stechende Geruch von verbranntem Eukalyptus in der Luft, der den Australiern so wohlbekannt ist. Obwohl er sich hartnäckig über der Bucht hielt, war er den Anwohnern noch kein Grund zur Sorge. Erst wenn die Trockenheit länger andauerte und nach monatelanger Hitze würde sich das Land mit Hilfe der jährlichen Überschwemmungen gegen den Ansturm der entsetzlichen Buschfeuer wehren müssen. Auf dem Schiff, das auf dem blauen Meer vor Anker lag, war es heiß wie in einem Backofen. Unbarmherzig brannte die Sonne auf den Dampfer hinab, und Josie litt unter dem Dach

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