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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Fairline Squadron.«
    »Wozu fragen Sie eigentlich noch? Sie hat es Ihnen doch schon erzählt.«
    »Wer war mit Ihnen an Bord?«
    »Jenny und meine zwei Töchter, Marie und Fliss. Und es war ein Alptraum, falls es Sie interessiert. Da kauft man ein Boot, um allen eine Freude zu machen, und sie haben nichts anderes zu tun, als sich gegenseitig anzugiften. Ich verkaufe das verdammte Ding wieder.« Seine alkoholtrüben Augen füllten sich mit Selbstmitleid. »Allein rauszufahren ist ziemlich öde, aber drei Giftspritzen mitzunehmen macht erst recht keinen Spaß.«
    »Trug eine Ihrer Töchter einen Bikini und lag sie am Sonntag zwischen halb eins und eins am Bug in der Sonne, Sir?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hat eine von ihnen einen Freund namens Steven Harding?«
    Er zuckte gleichgültig die Achseln.
    »Ich wäre Ihnen dankbar für eine Antwort, Mr. Freemantle.«
    »Sie werden aber keine bekommen, weil ich es nicht weiß und es mich auch nicht interessiert«, entgegnete er aggressiv. »Ich hab die Nase voll von den Frauen von heute, und je eher sie alle genetisch darauf getrimmt werden, sich wie die Ehefrauen von Stepford zu benehmen, desto besser.« Er hob sein Glas. »Meine Frau läßt mir mitteilen, daß sie beabsichtigt, die Firma in den Bankrott zu stürzen, damit sie sich drei Viertel meines Vermögens unter den Nagel reißen kann. Meine fünfzehnjährige Tochter eröffnet mir, daß sie schwanger ist und mit so einem langhaarigen Schmierenkomödianten nach Frankreich durchbrennen will, und meine Freundin« - er schwenkte sein Glas in Jenny Hales Richtung -, »die da drüben, hält mir vor, es wäre alles meine Schuld, weil ich meine Pflichten als Ehemann und Vater vernächlässigt hätte. Na dann, Prost! Auf die Männer!«
    Campbell wandte sich an Jenny Hale. »Können Sie uns vielleicht helfen, Miss Hale?«
    Sie sah ihren Freund fragend an, suchte offensichtlich Unterstützung, aber als er ihrem Blick beharrlich auswich, sagte sie mit einem leichten Achselzucken: »Ach, was soll’s, ich habe sowieso nicht vor, mich hier in Zukunft noch einmal blicken zu lassen. Marie, die Fünfzehnjährige, hatte einen Bikini an und lag vor dem Mittagessen am Bug in der Sonne. Sie lag auf dem Bauch, weil ihr Vater nicht sehen sollte, daß sie schwanger ist, und machte ihrem Freund Zeichen, der am Ufer saß und sich zu ihrem Ergötzen einen runterholte. Sie hat uns inzwischen mitgeteilt, daß ihr Freund Steve Harding heißt und in London Schauspieler ist. Ich habe gleich gemerkt, daß sie was im Schilde führte, weil sie von dem Moment an, als wir in Poole ablegten, total aufgedreht war. Und mir war klar, daß es mit dem Jungen am Strand zu tun haben mußte, weil sie bitterböse wurde, nachdem er verschwunden war, und seitdem ungenießbar ist.« Sie seufzte. »Darum ging es auch bei unserer Auseinandersetzung eben. Als sie heute hier erschien und wieder einen ihrer Tobsuchtsanfälle bekam, habe ich ihrem Vater gesagt, er solle sich ausnahmsweise mal dafür interessieren, was wirklich los ist. Mir ist nämlich schon eine ganze Weile klar, daß sie nicht nur schwanger ist, sondern auch Drogen nimmt. Tja, und jetzt ist offener Krieg ausgebrochen.«
    »Ist Marie noch hier?«
    Jenny nickte. »Im Gästezimmer.«
    »Wo lebt sie normalerweise?«
    »In Lymington, bei ihrer Mutter.«
    »Wissen Sie, was sie und ihr Freund am Sonntag vorhatten?«
    Sie warf einen Blick auf Freemantle. »Sie wollten zusammen nach Frankreich durchbrennen, aber als die Tote am Strand gefunden wurde, mußten sie den Plan aufgeben, weil zu viele Zuschauer da waren. Steve hat offenbar ein Boot, das er in der Salterns-Marina liegen hatte, und Marie sollte ihrem Vater vorschwindeln, sie wolle eine Wanderung nach Worth Matravers machen, und dann einfach aus Chapman’s Pool verschwinden. Sie und Steve glaubten, wenn sie sich Männerkleidung anziehen würde, die Steve mitbringen wollte, und sie über Land zur Fähre zurückmarschierten, könnten sie schon am Abend auf dem Weg nach Frankreich sein, und kein Mensch würde jemals wissen, wohin Marie verschwunden und mit wem sie zusammen war.« Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt droht sie mit Selbstmord, wenn ihr Vater ihr nicht erlaubt, die Schule aufzugeben und zu Steve nach London zu ziehen.«
     
    Während Beamte der Spurensicherung die Garage in Lymington systematisch auseinandernahmen, saßen Superintendent Carpenter und Inspector Galbraith mit Tony Bridges in einem Vernehmungszimmer, um seine Aussage auf Band

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