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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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bezeichnen, die keinerlei Skrupel hatte, bösartigen Klatsch zu verbreiten. Besonders schwierig wurde sie nach ihrer Verheiratung mit William Sumner. Sie meinte offensichtlich, ihr stünde dadurch eine Sonderstellung zu. Hätte sie nicht von sich aus gekündigt, so hätte ich auf jeden Fall um ihre Versetzung aus meiner Abteilung in eine andere ersucht.
    Ich kenne William Sumner nur oberflächlich, kann also über die Beziehung der beiden nichts sagen. Von Kate habe ich nichts mehr gehört, seit sie aus der Firma ausgeschieden ist. Ich weiß nichts über ihren Tod.
    Michael Sprate
     
     
     
     
     
    Zeugenaussage: Simon Trew, Abteilungsleiter Forschung und Entwicklung, Pharmatec UK
    William Sumner ist einer unserer führenden Wissenschaftler. Sein bisher größter Erfolg auf dem Gebiet der pharmazeutischen Forschung war die Entwicklung von Antiac und Counterac. Wir sind zuversichtlich, daß auch das Projekt, an dem er derzeit arbeitet, Erfolg bringen wird, obwohl er seit einiger Zeit Andeutungen darüber gemacht hat, daß er sich mit dem Gedanken trägt, zu einem Konkurrenzunternehmen zu wechseln. Ich bin ziemlich sicher, daß der Wohnungswechsel auf Drängen seiner Frau erfolgte. William hat vor ungefähr einem Jahr eine teure Hypothek aufgenommen, die monatlichen Zahlungen fallen ihm schwer, und die Gehaltserhöhung, die wir ihm bieten können, bleibt hinter Konkurrenzangeboten zurück. Unsere Arbeitsverträge enthalten alle eine wettbewerbsrechtliche Klausel für den Fall der ungenehmigten Nutzung von Forschungsarbeiten, die von Pharmatec UK finanziert wurden. Wenn er sich also entscheiden sollte, aus der Firma auszuscheiden, wird seine Arbeit Eigentum des Unternehmens bleiben. Soviel ich weiß, ist er wenig geneigt, das Projekt gerade jetzt aufzugeben, wo es einen entscheidenden Punkt erreicht hat; es kann jedoch sein, daß ihn seine finanziellen Verpflichtungen früher, als ihm lieb ist, dazu zwingen werden.
    Kate Sumner habe ich nie kennengelernt. Ich trat erst zwei Jahre nach ihrem Ausscheiden in die Firma ein, und meine Beziehung zu William Sumner war immer rein beruflicher Natur. Ich bewundere seine Erfahrung und sein fachliches Wissen, aber der Umgang mit ihm ist für mich schwierig. Er fühlt sich ständig angegriffen und scheint der Ansicht zu sein, er werde hier unter Wert gehandelt, und das verursacht Spannungen in der Abteilung.
    Ich kann bestätigen, daß William Sumner am Donnerstag mor gen , dem 7. August, nach Liverpool fuhr, und daß ich am Freitag, dem 8. August, kurz bevor er seinen Vortrag hielt, mit ihm telefoniert habe. Er schien guter Dinge zu sein, und wir vereinbarten eine Besprechung für Dienstag, den 12. August, 10 Uhr. Unter den gegebenen Umständen fand diese Besprechung natürlich nicht statt. Über Mrs. Sumners Tod weiß ich nichts.
    Simon Trew
     
     
     
     
     
    Zeugenaussage: Wendy Plater, Wissenschaftlerin, Forschung, Pharmatec UK
    Ich kenne William Sumner seit fünf Jahren. Zu Beginn meiner Tätigkeit bei Pharmatec waren wir sehr eng befreundet. Ich besuchte ihn und seine Mutter in Chichester und bin auch ein- oder zweimal mit ihm auf seinem Boot gesegelt. Er war ein ruhiger Mensch mit einem trockenen Humor, und wir hatten viel Spaß miteinander. Er sagte mir immer, er wäre nicht zum Ehemann geschaffen, darum war ich sehr erstaunt, als ich hörte, daß Kate Hill ihn sich geangelt hatte. Wenn ich ehrlich sein soll, muß ich sagen, daß ich ihm einen besseren Geschmack zugetraut hätte, aber ich denke, er hatte überhaupt keine Chance, nachdem sie erst einmal ein Auge auf ihn geworfen hatte.
    Ich kann nichts Freundliches über sie sagen. Sie war ungebildet, vulgär, manipulativ und falsch und nahm sich, was sie nur kriegen konnte. Ich war ganz gut mit ihr bekannt, bevor sie geheiratet hat, und mochte sie überhaupt nicht. Sie hat die Leute gegeneinander aufgehetzt und bösartigen Klatsch verbreitet, und nichts machte ihr mehr Spaß, als andere auf ihr Niveau oder noch tiefer hinunterzuziehen. Sie war eine Lügnerin und hat auch über mich einige ganz gemeine Lügen erzählt, was ich ihr nie verziehen habe.
    Das Traurige ist, daß William sich seit seiner Verheiratung sehr zu seinem Nachteil verändert hat. Seit er nach Lymington gezogen ist, kann man ihm nichts mehr recht machen. Er beschwert sich ständig über seine Kolleginnen und Kollegen, zerstört den Teamgeist und schimpft dauernd, daß die Firma ihn betrogen hätte. Er hat den Fehler gemacht, sein Boot zu verkaufen

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