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Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Titel: Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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unerschöpflich, unermüdlich und stets in voller Einigkeit unterhalten konnte.
    Die beiden Cowboys der Mac Leans schworen sich, daß sie Gerald und seinen Freunden den geglückten Streich und die Aufregung, die sie dadurch ausgestanden hatten, heimzahlen würden. Irgendeine Gelegenheit hierfür mußte sich ergeben.
    Währenddessen hatten Hugh, Hetkala, Iliff und das wilde Bruderpaar Stan und Stephe vier trächtige schwarze Kühe von der King-Ranch zur künftigen Mahan-Ranch getrieben. Die Tiere sollten den Winter auf den Weiden dort ihr Futter finden; Joe wollte Hugh die zu erwartenden Kälber schenken. Hugh war mit Stan noch einmal zur King-Ranch geritten, um die beiden Stuten, wie geplant, decken zu lassen.
    Fast ehe man es sich versah, kam nach alledem der erste Tag, an dem sich Hughs fünfzehn Nachhilfeschüler bei ihm im väterlichen Zelt neben der Blockhütte der Mahans einfanden und ihre Arbeit unter seiner Leitung aufnahmen. Er hatte keine leichte Aufgabe als Lehrer, denn der Kenntnisstand und die Denk- und Willensrichtung seiner fünfzehn Schüler waren sehr ungleich. Während er den einen Mut machen mußte, überall, auch unter widrigen Umständen und vor gehässig Prüfenden das zu sagen, was sie wußten, hatte er bei andern die mangelnden Kenntnisse geduldig zu ergänzen, bei Stan und Stephe aber die Einsicht zu wecken, daß mindestens einiges von dem, was sie mit Leichtigkeit zu lernen vermochten, überhaupt des Lernens wert sei.
    Da sechs der fünfzehn nun schon bei der King-Ranch lebten, wurde ausgemacht, daß man sich für die nächsten drei Unterrichtstage dort treffen wollte. So geschah es auch.
    Unterdessen verlebten Jerome und Julia auf den Weiden und im Hause Melitta Thunderstorms eine glückliche Zeit. Sofern es Schwierigkeiten gab, entstanden sie hier nicht zwischen Mensch und Mensch, sondern im Kampf mit der feindlichen Dürre, die das Vieh quälte und den Menschen Mühe machte. Die Kühe fanden nur karges Futter und mußten viel und weit laufen, um trübe, noch nicht ganz vertrocknete Wasserstellen aufzusuchen, soweit ihnen nicht erlaubt wurde, die für den Winter bestimmten Wiesen beim King-Brunnen abzugrasen. Melitta, Julia, Gerald und Jerome holten zu Pferd in Ledersäcken Trinkwasser aus diesem Brunnen, das aus der Tiefe unerschöpflich sprudelte. Hanska und auch die Zwillinge halfen ihnen dabei gern.
    Die Beziehungen zur Mac Lean-Ranch wurden indessen noch gespannter, nachdem Joe nochmals abgelehnt hatte, Wasser für den geringen, die Kosten nicht deckenden Preis abzugeben, den er zuvor der Schulranch bewilligt hatte.
    »Die weißen Räuber und Ausbeuter«, sagte Joe Inya-he-yukan. »Der schmutzige rote Hund«, begannen Philip und George Mac Lean jeden Satz, wenn sie von Joe sprachen.
    Das Trinkwasser aus dem öffentlichen Brunnen im Tal heraufzuholen behagte ihnen wenig, um so weniger, als der befahrbare Wiesenweg zur King-Ranch durch Kings Wagen blockiert blieb. Mrs. Ann Mac Lean machte keinen Hehl daraus, daß sie die Ranch in Kürze wieder verlassen würde mit oder ohne George. Diese Unsicherheit verhinderte, daß man Arbeit und Kosten für einen eigenen Wagen aufwandte.
    Eines Tages machte Melitta ihren alten Wagen fertig, um zu der Stadt zu fahren, in deren Gefängnis Bob eingekerkert war. Die Besuchszeit war wieder gekommen. Melitta brauchte für ihr Vorhaben drei Tage, und Mahan legte seinen Unterricht in eben diese Zeit. So konnte Cora Melittas Kinder versorgen. Stan und Stephe waren mit den anderen Schülern zusammen wieder einmal im alten Häuptlingszelt auf der King-Ranch. Sie hatten Freunde gefunden, den älteren Wakiya, der an den Zeltabenden sonderbare Fragen zu stellen wußte und von Kriegstaten und Jagdabenteuern des Ahnen, Inya-he-yukan des Alten, erzählte, der sogar selbst mit seinem Pflegevater Joe Inya-he-yukan in den nördlichen Wäldern auf Jagd gewesen und Elch und Grizzly begegnet war. Mit ihm besprachen sie Geheimnisse ihres Volkes, das Geheimnis der wohl gehüteten heiligen Pfeife und das Geheimnis des unbekannten Grabes, in dem ein großer Kriegshäuptling ruhte, den die weißen Männer verräterisch ermordet hatten. Drüben bei den Weißen Felsen, auf der anderen Talseite, befand sich vielleicht dieses Grab, aber die Jungen wollten nicht danach suchen, sondern den Willen der Eltern jenes Häuptlings achten, die ihren toten Sohn für immer vor den Feinden verborgen hatten.
    Mit Hanska verband Stan und Stephe eine Freundschaft anderer Art. Hanska hatte mit

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