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Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Titel: Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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unerwünschte Insasse den amtlichen Parkplatz wieder verließen.
    Mahan und Julia warteten einige Minuten. Als sich nichts weiter ereignete, gingen sie zu dem alten Morning Star, um ihm das Gehörte mitzuteilen. Dann fuhr Hugh zur King-Ranch zurück. Er wollte Joe informieren und traf ihn auf der Pferdeweide. Das verächtlich-bittere Lächeln erschien auf dem mageren Gesicht.
    »Mit diesem Mulkey werde ich überhaupt nicht sprechen; ich lehne ihn ab; er würde mir nur das Wort im Munde verdrehen. Übrigens sind die Zustellungen gekommen. Wir sind beide als Zeugen geladen. In drei Tagen ist Mac Leans Termin.«
    »Kann ich inzwischen noch etwas für dich tun, Inya-he-yukan?« Es war dieselbe Frage, die Tashina gestellt hatte.
    »Tue etwas für Magasapa«, erwiderte Joe. »Sie liegt mit hohem Fieber bei Melitta. Die Kinder haben wir schon weggeholt. Iliff ist ins Hospital eingeliefert. Es wurde zufällig ein Kinderbett frei. Aber für Magasapa hatte Doc Eivie kein Bett. Er konnte nicht einmal selbst kommen. Nur Margot war hier und hat eine Spritze gegeben.«
    Hugh Wasescha holte sich ein Pferd, trieb es an und ritt auf die Büffelweiden zu Melittas Haus. Er erinnerte sich dabei des Abends, an dem der große Büffelstier hatte sterben müssen, und der Nacht, in der er bei dem erlegten Tier gesessen hatte. Vielleicht erinnerte er sich darum daran, weil der Tod jetzt überall nahe war.
    Bei Melittas Haus sprang Hugh ab, hängte sein Tier an den dafür vorgesehenen Ring an und ging zur Tür. Die Angst um Magasapa beengte ihn in diesem einen Augenblick mehr als während der Mitteilung Joes und mehr als während des Rittes.
    Er trat ein, hörte ein leises Geräusch aus dem Schlafraum linker Hand und begab sich dorthin.
    Die Lagerstätten der Kinder waren leer. Auf der Couch lag Magasapa; Melitta hatte bei ihr gekniet, Tatokala hatte Wasser gebracht und feuchtete Tücher an. Melitta kam jetzt Hugh entgegen und trat mit ihm zusammen an das Krankenlager.
    Obgleich es erst Nachmittag und somit nicht die Tageszeit der höchsten Fiebertemperaturen war, fühlten sich Magasapas Hände schon sehr heiß an. Das Herz kämpfte und hetzte das Blut durch die Pulse. Die Kranke rang um Luft. Als sie Wasescha erblickte, wurden die fiebrigen Augen heller. Sie wollte sich aufrichten. Tatokala stützte sie, und Wasescha nahm Magasapa in seine Arme, um sie sanft wieder zurückzulegen. Sie wurde sehr unruhig, tastete nach Waseschas Wangen; er spürte ihren Körper glühen.
    »Wasescha«, sagte sie, »Wasescha.«
    »Magasapa.«
    Er legte ihr kühlende Tücher auf Stirn und Herz.
    »Eivie?« fragte er. »Kommt er noch immer nicht?«
    »Wir haben ihr weiter seine Mittel gegeben«, antwortete Melitta leise. »Das Fieber sank nur kurze Zeit. Nun steigt es wieder.«
    Magasapas Körper war von Angst gequält.
    »Hinaus«, bat sie, »Luft.«
    Der Atem ging stoßweise und schwach.
    »Wasescha – ich verbrenne ja. Trag mich hinaus.«
    Sie klammerte sich mit fast versagenden Kräften an ihn. Er wußte, daß es um ihr Leben ging, und konnte nicht helfen.
    »Wasescha…«
    Das Fieber wollte sie töten; der Herzschlag ging nur noch in unregelmäßigen Sprüngen. Wasescha nahm Magasapa auf seine Arme und trug sie hinaus. Er konnte ihre Krankheit nicht bezwingen, alle Hilfe war unerreichbar fern. Aber er wollte ihren Fieberwunsch erfüllen.
    Es war Abend, der Wind wehte, es war kühler auf der Wiese als im Haus. Die Sonnenstrahlen spielten, aber sie brannten nicht mehr.
    Wasescha kniete vorsichtig nieder, Magasapa im Arm. Als sie Erde unter den Füßen spürte, versuchte sie mit einer wie irre wirkenden Anstrengung zu gehen. Sie wankte und keuchte, aber mit Waseschas Hilfe machte sie drei Schritte.
    Als sie stockte, spürte Wasescha, wie der Tod nach Magasapa griff. Das Herz war erschöpft, das Fieber stieg über das für den Menschen erträgliche Maß.
    Er wußte ihr nicht zu helfen.
    Ihr Körper wurde schlaff. Blut lief über ihre Knie. Sie hing in seinen Armen. Ihr Atem wurde leise, ihr Körper wurde kühler, sie blutete weiter.
    »Wasescha.«
    Er hob sie wieder auf und trug sie zurück in das Haus. Melitta breitete Tücher über die Lagerstatt. Magasapa lag da, ohne sich zu rühren. Das Blut floß noch einmal. Sie war ruhiger geworden. Der Puls ging schwach. Wasescha ließ seine Hand nicht von der ihren.
    Nach einer halben Stunde schlief Magasapa erschöpft ein. Aber der Angriff der Krankheit war abgeschlagen, der Tod war gegangen. Wasescha hatte seine Frau

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