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Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg

Titel: Welskopf-Henrich, Liselotte - Das Blut des Adlers 4 - Der siebenstufige Berg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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die Banditen tot sind, wird der Sheriff den Haftbefehl gegen King aufheben. Du mußt dich auf feindliche Nachbarn gefaßt machen, George.«
    »Zieh doch du auf das Nachbargelände der King-Ranch, Dad. Meine Frau will sowieso nicht in die Gefahrenzone.«
    »George, du elender Feigling. Wir reden noch darüber. Vielleicht werde ich wirklich selbst Kings Nachbar. Wenigstens für das erste Jahr. Dann fließt auch das Wasser, und keiner betritt mir mein Gelände, den ich nicht eingeladen habe.«
     
    In den Stunden der Gesprächsrunde im Hause Haverman saß Wakiya wieder auf dem Friedhof, schaute zu den Weißen Felsen, zu dem frischen Grab und beobachtete die Straße im Tal, bis er Kings zweiten Sportwagen sichtete, mit dem Queenie Tashina zurückkehrte.
    Sie brachte gute Nachrichten. Die Büffel waren am Tage vorher unversehrt auf der Kingsley-Ranch angekommen, sogar einige Stunden früher als vorhergesehen. Kingsley hatte sie sofort auf seine Weiden gebracht. Die Marke am Ohr unterschied die Tiere von den anderen. Joe, Robert, Joan und Hanska waren völlig erschöpft gewesen. Sie hatten sich einen Schlaf von sechs Stunden gegönnt, dann war Joe mit Robert und Joan nach Kanada aufgebrochen.
    Hanska war noch auf der Kingsley-Ranch bei den Büffeln. Der Bub wollte auf dem Rückweg den Scheckhengst seines Pflegevaters reiten, ein früheres Rodeopferd, temperamentvoll und immer noch zu den wildesten Einfällen aufgelegt, wenn es sich von irgend etwas aufgestört fühlte. Joe pflegte es sonst nur selbst zu reiten, aber die Gelegenheit, sich einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen, war für Hanska so günstig, daß er sich nicht davon abbringen lassen wollte. Kingsley hatte nach einigen Proben zugestimmt, daß Hanska den Schecken zum Reiten wählte und allein die drei ledigen Pferde mitführte; es war die Leistung eines tüchtigen Cowboys und sehr guten Reiters, die der Zwölfjährige ausführen wollte. »Meine Vorfahren«, hatte Hanska gesagt, »haben im vierzehnten Sommer ihren ersten Büffel erlegt. Ich werde wohl mit zwölf Jahren reiten können.«
    Pflegemutter Tashina war in Sorge. Hanska wuchs zu einem Ebenbild seines Pflegevaters heran, der seine Frau auch jetzt noch mit ebensoviel Bewunderung wie Erschrecken erfüllte.
    Als die Frauen miteinander eine Mahlzeit bereiteten, die durch den von Krause gestifteten großen Braten schmackhaft wurde, berichtete Oiseda Tashina von den Ereignissen des Vormittags, jedoch nur kurz, schmucklos und in beruhigender Art. Queenie Tashina nickte und suchte ihre Unruhe zu verbergen.
    Wenig später machte sich Bill Krause mit seinem Adoptivkind auf den Heimweg nach New City und überredete Clyde, ihn zu begleiten, da sich dieser in New City ein Auto kaufen mußte. Achtzig Dollar wollte er für einen gebrauchten kleinen Wagen aufwenden.
    In der Nacht kam Joe zurück.
    Er wirkte noch hagerer als sonst, und er aß sehr wenig. Während er an einem Brocken Büffelfleisch langsam kaute, wurde nicht gesprochen; aber danach saßen Mahan, Wakiya, Tashina und Oiseda mit ihm zusammen im alten Blockhaus, und man tauschte Informationen aus.
    »Robert und Joan sind über die Grenze«, berichtete Inya-he-yukan. »Zunächst einmal auf Besuch bei unseren Verwandten in den Woodmountains, aber der Einbürgerungsantrag ist schon geschrieben, und Robert bekommt bei der Waldbrandbekämpfung Arbeit. Joan ist geborene Kanadierin. Es wird für beide keine Schwierigkeiten geben. Doch hätten wir ihn hier nötiger gebraucht.«
    Mahan ließ seinerseits Joe alles Wichtige wissen und verschwieg auch seinen Zusammenstoß mit Mac Lean nicht. Es dauerte einige Zeit, bis Joe seine Meinung aussprach.
    »Wie ich den alten Mac Lean kenne, bringt er dich nicht vor Gericht. Tut er es doch, so geben sie dir drei Jahre. Angriff auf einen Weißen auf der Reservation! Da beginnen ihre Nerven zu surren. Sie würden auch keinen indianischen Zeugen vereidigen. Mac Lean junior – Gift und Galle, Krause bieder, aber vorsichtig. Es kommt auf die Damen an, auf die Amtspersonen. Carson ist gut, Bilkins unberechenbar. Karatemanöver läßt der Richter gleich einem Schuß gelten, wenn es ihm paßt. Aber wahrscheinlich hat keiner der eideswürdigen Zeugen begriffen, was du gemacht hast, und die anderen schweigen. Ich freue mich jedenfalls, daß diese Kerle nicht meine Pferde geritten haben. Ich hätte sie ihnen auch nicht gegeben… oder vielleicht doch, die Appalousa-Stute, die jeden abwirft. Das weißt du nun für ein andermal, mein

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