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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Ja, sie gab es zu, sie war immer noch ein wenig beleidigt wegen ihres Streits über die Eigenschaften von Torbäumen und Tunneln. Das Gespräch fiel ihr gerade jetzt wieder ein. Sie und Zalym betrachteten die Dinge grundsätzlich aus verschiedenen Blickwinkeln. Er erfasste vieles intuitiv. Sie war hingegen eine reine Logikerin. Und sie hasste Aufgaben, die sie nicht mit einem Lehrbuch lösen konnte.
    Tessyas Laune wurde mit jedem Schritt schlechter. Das diffuse Licht wechselte allmählich von Graublau nach Ockergelb. Der karge Durchgang war eng. Die Luft im Tunnel heiß. Erst war es feuchtmuffig, jetzt staubig. Viele Händler waren unterwegs. Sie trugen die Waren mit Rucksäcken oder zogen Handwagen hinter sich her.
    »Es ist doch ein bisschen mittelalterlich hier«, murmelte plötzlich Heather neben ihr.
    Tessya dachte, sie hätte sich verhört, was sollte hier mittelalterlich sein? Nur weil sie keine Autos hatten?
    Ein weißhaariger Elb kam ihnen in einem Rollstuhl entgegen. Die Händler traten beiseite und verneigten sich. Heather starrte ihn an. Du liebe Güte, kannte sie gar kein Achtungsgefühl?
    »Warum können wir nicht mit so was fahren?«, fragte sie zu allem Übel.
    Ihr Götter von Aion, warum musste ausgerechnet eine Fremdländerin, eine dumme Menschin das Lebensband finden und die Aufgabe übernehmen? »Spinnst du?«, rief Tessya, und sah Heather an, als hätte sie plötzlich Pusteln am ganzen Körper. »Die Dinger fahren mit Sonnenenergie.«
    »Na, umso besser – gelobt sei der Fortschritt!«, entgegnete Heather, die zu dieser frühen Stunde mit einer gehörigen Portion Dummheit geschlagen schien.
    Tessya schüttelte ungläubig den Kopf. »Die Sonne ist uns heilig. Alles Leben hängt von ihr ab. Sie schenkt sich selbst, wir beuten sie nicht aus.«
    »Und was war das da eben im Rollstuhl?« Heather zeigte hinter sich.
    Bei so viel Unvermögen konnte Tessya nur kapitulieren. »Ein Priester«, stöhnte sie, »der sich bereits auf seiner letzten Reise befindet – zur Göttin Sefyra. Nur die Sache mit dem Yrrwanderer hält ihn noch davon ab, seinen Körper zu verlassen. Seine Hilfe scheint unverzichtbar in Atylantys. Er würde die Reise ohne die Hilfe der heiligen Sonne nicht mehr überstehen.«
    »Entschuldigung, das habe ich nicht gewusst«, hauchte Heather. Tessya konnte sehen wie Moryn sich ein Grinsen verkniff. Sie lugte zu Zalym. Der musste ganz eindeutig schon am frühen Morgen angestrengt freundlich lächeln. Tessya hätte sich in einem Mauseloch verkrochen, wäre sie derart tief in einen Fettnapf getreten. Plötzlich konnte sie nachfühlen, was jetzt wohl in Heathers Kopf los war.
    »Das konntest du ja nicht wissen!«, nahm sie die Entschuldigung an.
    Schweigend gingen sie weiter.
    Am Ende des Tunnels kamen sie an ein steinernes Tor. Über dem Torbogen hatte jemand zwei Delfine in den Felsen gemeißelt.
    Heather blieb stehen und starrte mit abwesendem Blick nach oben.
    »Heather, du siehst so nachdenklich aus«, sagte Tessya.
    »Hm, ja?«
    »Hast du was?«
    »Nein, es ist nur das fehlende Frühstück«, antwortete Heather und sah weg.
    Aber Tessya ließ sich nicht täuschen. Sie bemerkte die Lüge. »Wir kommen gleich an eine kleine Station. Middletown, da können wir frühstücken. Und nun sag schon, was ist los mit dir?«
    »Nichts. Ja, nein – wirklich!«
    Tessya zog eine Augenbraue hoch. Sollte Heather ruhig sehen, dass sie ihr kein Wort glaubte – eine miserable Schwindlerin bist du!
    Moryn drehte sich um. »Wir machen aber nur kurz Rast«, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Wir benötigen noch einen ganzen Tag, um durch die Appalachen zu gelangen, wenn wir am Südkreuz übernachten wollen.«
    Sie befanden sich mittlerweile am Rande einer staubigen Gebirgskette. Heather blieb stehen und legte den Kopf in den Nacken. »Ich habe gerade keine Karte vor Augen, aber wenn ich mich recht erinnere sind die Appalachen in unserer Welt so groß, dass man da nicht mal eben an einem Tag hindurch spazieren kann.«
    Und wenn du noch weiter so trödelst, brauchen wir drei Jahre, dachte Tessya.
    »Oh, es ist wie mit Port Olva und Frankenfyrt«, antwortete Zalym freundlich, »du kannst die Gebiete nicht direkt miteinander vergleichen.«
    »Guck später in eine Karte, wenn es dich interessiert«, sagte Moryn. Er klang genervt.
    Tessya schob die Augenbrauen zusammen. Hätte sie es nicht besser gewusst, müsste sie annehmen Moryn sei eifersüchtig auf Zalym, der dem Mädchen immer wieder

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