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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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begreifen konnte, was passiert war, stand sie wieder auf dem richtigen Pfad.
    Tessya tauchte in ihrem Blickfeld auf. »Wo waaarst du?«, rief sie.
    Weinend zeigte Heather zu den Felsen. »Da waren Indianer, die wurden gejagt. Man hat auf sie geschossen. Sogar auf Frauen und Kinder. Sie hatten keine Chance. Es war bitterkalt.« Heather wischte sich die Tränen mit dem Handrücken ab. »Und dann war da plötzlich eine Frau mit ihrem Baby.«
    In Tessyas Blick lag blankes Entsetzen. »Zalym? Moryn? Hört ihr? Heather ist in eine Raumzeitspalte geraten«, rief sie.
    »Wo bin ich hineingeraten?« Heather schluchzte.
    »Du hast doch wohl nicht etwa …«
    Tessya schnappte nach Luft. »Du hast doch wohl nicht etwa in das Geschehen eingegriffen?«
    »Doch, hab ich …«, stotterte sie. »Selbstverständlich. Was hätte ich denn anderes tun können?«
    »Neeiiin!«, schrie Tessya. »Bist du verrückt? Du kannst mit einer kleinen Veränderung in der Vergangenheit die gesamte Geschichte und Zukunft beeinflussen.«
    Blöde Kuh, da sind Menschen gestorben. Heather klappte der Unterkiefer herunter.
    Tessya blickte ängstlich um sich. »Was ist, wenn sie den Lauf der Zeit verändert hat?«
    Moryn sah an sich hinab. »Wir sind noch da. Also wird schon nichts passiert sein.« Er schob das Kinn vor und zog die Mundwinkel nach unten.
    »Das hat doch nichts zu bedeuten«, schrie Tessya wütend. »Alles Mögliche kann passiert sein! Wir müssen auf jeden Fall die Raumzeitspalte finden und schließen.« Sie zupfte am Ohr ihres Y’aackys, der sich sofort in Bewegung setzte und an Heather vorbeizwängte.
    »Wo war das ?«, schrie Tessya.
    Herzlose Hexe. Such, bis du selbst tot umfällst.
    »Wo? Verdammt! Heather!« Die Elbin tastete mit einer Hand die Felsen ab.
    Zalym streckte die Hand nach Heathers Y’aacky aus und streichelte das schnaubende Tier. »Heather, erinnerst du dich, wo es war? Bitte, es ist wichtig. Was du gesehen hast, ist vor sehr langer Zeit passiert. Lass uns gleich darüber reden.« Seine Lider flatterten. Er war offensichtlich aufs Äußerste angespannt.
    »Komm zurück Tessya! Es war gleich hier vorne links.« Ihr Y’aacky trabte zurück zu der Stelle, wo eben noch ein Durchgang gewesen war. Er schnupperte daran. Doch gab es nicht einen Hinweis auf das Geschehene. Die Felsen bildeten eine undurchdringliche Wand.
    Tessya strich mit einer Hand über die Felsen. Dann funkelte sie Heather böse an. »WAAAS hast du getan?«
    »Ich habe einer Frau meinen Milchproviant gegeben.« Heather hatte erneut Tränen in den Augen. »Sie sah so aus, als könne sie die Milch dringend gebrauchen. Sie war völlig erschöpft und hatte ein Baby dabei.«
    »Hörst du, das darfst du nie, nie wieder tun«, brüllte Tessya so laut, dass ihre Stimme durch die Felsen hallte.
    »Warum?« Der Widerhall des Echos verschluckte Heathers Frage.
    »Es ist gut, Tessya! Sie hat es nicht besser gewusst!«, schaltete sich Zalym ein. »Heather, du bist über eine Raumzeitspalte an einen anderen Ort in eine andere Zeit geraten. Und zwar bist du bei euch Menschen anderthalb Jahrhunderte in der Vergangenheit gelandet.« Er überlegte.
    »Hm, wann war das noch mal?«
    »1838 oder 1839 auf dem Trail of Tears«, antwortete Tessya. »Damals wurden die Cherokee-Indianer gewaltsam aus den Great Smokey Mountains vertrieben. 4.000 von 10.000 Cherokee starben dabei. Etwa 1.000 konnten fliehen und sich zwischen den Bergen Mount Guyot und Clingmans Dome verstecken.«
    »Das habe ich nicht gewusst«, flüsterte Heather traurig und krallte ihre zitternden Hände in das graue Fell ihres Y’aackys.
    »Es ist vorbei, und du kannst auch gar nichts für diese schreckliche Geschichte«, beschwichtigte Zalym und hob die Hände.
    » Das, ist einer der Gründe, warum wir Elben nichts mit euch Menschen zu tun haben wollen«, motzte Moryn plötzlich. Er machte ein Gesicht, als wollte er sie für immer in einer Felsspalte einsperren.
    »Ich würde der Frau gerade jetzt, wo ich es weiß, jederzeit wieder helfen«, schluchzte Heather. »Hört ihr? Ich würde es wieder tun. Und ich hoffe, dass es irgendetwas genützt hat.«
    »Ist schon okay«, versuchte Zalym sie zu beruhigen, »Falls dein Einschreiten überhaupt irgendetwas bewirkt hat, dann wurden eben 1.002 gerettet. Eine Frau und ein Baby mehr. Was können die schon an der Zukunft verändern?«
    »Und was ist, wenn sie stattdessen extrem viel länger leiden mussten, bevor sie endlich starben?«, giftete Tessya. Auf ihrer Stirn

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