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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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heißt es bei uns«, korrigierte Heather, die sich trotz der Höllenqualen einen Rest Galgenhumor bewahrt hatte. Sie versuchte zu lächeln.
    »Mag schon sein, aber bei uns sind es nun mal ein paar Tage mehr. Was die Kleinigkeit von über 100 Jahren betrifft, da kann man schon mal von Jahren reden.«
    »Seid ihr blöd. Ist doch rabenscheißegal«, gellte Moryn aus dem Nebenraum.
    Zalym griff nach Heathers Hand. »Du musst zu einem Arzt. Komm mit! Sofort!«
    »Wie soll das gehen? Soll ich fliegen?« Heather rollte mit den Augen.
    »Nein, ich trag dich.«

 

     

28 Acht Tage

     
    I n Zalyms Kopf kreisten die Gedanken, während er Heather zum Arzt trug. War sie möglicherweise die Falsche für diese Mission und war das hier ein Zeichen der Götter? Oder war sie doch die einzig Richtige, und die Götter von Tellus hatten sich aus bisher unerfindlichen Gründen gegen sie verschworen? Warum halfen ihr die Götter von Aion nicht? Was würde passieren, wenn sie die Priesterin Maya nicht rechtzeitig fanden? Kämen dann Sturmkatastrophen und Flutwellen über beide Welten?
    Zalym fand den Weg mit Hilfe eines freundlichen Anwohners, der ihm erklärte, sie hätten hier eine Ärztin. Die Praxis befand sich in einem der wenigen Hausbäume, die es an diesem Ort gab. Die Elbin öffnete auch sogleich.
    Vorsichtig setzte er Heather auf einem Stuhl ab. Es fiel ihm schwer, seine Sorge über das Mädchen zu verbergen.
    Die Ärztin lächelte mild. »Das ist ein glatter Bänderriss«, sagte sie. »Keine Sorge, das wird schon wieder. Schade nur, dass du erst heute kommst.« Sie berührte mit den Fingerspitzen den Knöchel.
    »Kriegen Sie das wieder hin?«, hauchte Heather. Sie wirkte matt und benommen auf ihn. Er wollte ihr Mut zusprechen, aber er wusste nicht wie.
    »Natürlich kann ich dir helfen, Heather. Mach dir keine Sorgen!« Die Ärztin klang zuversichtlich. »Ich kann von außen die Bänder zusammen schieben. Dazu benötige ich nur ein wenig Karra-Zugsalbe.«
    Sie öffnete eine Dose, entnahm etwas Paste, verteilte die Salbe in den Händen und legte diese anschließend auf den geschwollenen Knöchel.
    »Wird sehr heiß«, sagte Heather und sah Zalym an. Er nickte ihr aufmunternd zu und setzte sich in eine Ecke. Am liebsten hätte er ihre Hand gehalten.
    »Schlägt die Hitze langsam in ein kühles Gefühl um?«
    Heather nickte.
    »Das war’s schon«, sagte die Ärztin. »Einen Tag Schongang, Ausruhen und nicht Auftreten, damit die Bänder wieder fest zusammenwachsen können.«
    Sie nahm eine kleine Dose aus einer Schublade. »Diese Salbe trägst du im Abstand von zwei Stunden auf. Dann kannst du morgen schon wieder laufen. Wärest du bereits gestern gekommen, dann wäre bis heute alles wieder gut. So aber haben deine Bänder angefangen zu vergessen, wo sie hingehören. Sie sind jetzt zwar geheilt, aber das Ganze ist instabil. Gib ihnen einen Tag Zeit, um sich zu erholen.« Die Ärztin hob den Zeigefinger. »Spiel nicht die Heldin! Ein falscher Schritt und ich muss dich aufschneiden. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Junger Mann, wie heißt du?«
    »Zalym.«
    »Pass bitte auf sie auf, Zalym! Sie muss sich schonen.«
    »Mach ich.« Er stand auf und atmete tief durch. Alles wird wieder gut, dachte er erleichtert.
    Heather bekam ein paar Krücken in die Hand gedrückt und durfte dann auf einem Bein davon humpeln.
    Zalym hielt ihr die Tür auf. Er nahm sich vor, künftig besser auf sie aufzupassen.
    »Komm morgen früh noch einmal zur Nachsorge!«, sagte die Ärztin, während sie dem Mädchen half, die Krücken richtig unter die Arme zu schieben.
    Zalym blieb dicht neben Heather, während sie gingen. Er achtete darauf, dass sie den kranken Fuß hochhielt und stützte sie, als sie auf dem nachgiebigen Sandboden ins Wanken geriet.
    In der Nähe der Unterkunft warteten Tessya und Moryn auf einer Bank. Tessya erhob sich, kam näher und sah erwartungsvoll von ihm zu Heather und dann zurück.
    »Und?«, fragte sie.
    »Einen Tag schonen«, hat die Ärztin gesagt. Sie will Heather morgen früh noch einmal sehen.«
    »Wusste ich’s doch!«, giftete Moryn, der nun ebenfalls näher geschlendert kam.
    Zalym erwiderte nichts. Er war traurig. Kannte Moryn gar kein Mitgefühl? Es war doch nicht zu übersehen wie Heather litt.
    Plötzlich brach Tessya in schallendes Gelächter aus. Zalym zuckte zusammen. Wie unpassend ist das denn? Von Tessya hätte ich das nie gedacht. Zu gerne hätte er ihr jetzt die Meinung gesagt, doch er schwieg.
    Tessya gluckste noch

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