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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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mitzunehmen?«
    »Ja.«
    »Zeig mal!«
    Heather zog das Bild aus ihrer Hemdtasche. Was wollten sie im Dunkeln darauf erkennen?
    Moryn streckte die Hand danach aus. Sie legte ihm das Foto in die Handfläche und ließ los. Die drei Elben steckten die Köpfe zusammen und fokussierten die Augen auf den Punkt in ihrer Mitte. Ein grüner Lichtschein flammte kurz auf und erlosch sogleich wieder.
    »Stimmt, das ist sie!«, bestätigte Tessya. »Zalym dreh es mal um! Vielleicht steht hinten eine Jahreszahl drauf.«
    Das grüne Licht huschte erneut für eine Sekunde über das Papier.
    »1910«, sagten alle Drei wie aus einem Munde.
    »Das ist 100 Jahre her, wie Maria in der Villa gesagt hat. Das ist das Jahr, als auch der Zyrrusschlüssel verloren ging. Dann hat Lyga damals, um sich zu schützen, nicht nur sämtliche Botschafter entlassen, sondern auch die Beziehung beendet.«
    »Kann nicht sein«, sagte Moryn. »Ich will’s noch mal sehen.«
    Das grüne Licht flackerte kurz auf.
    »Noch mal!«
    »Mensch Moryn, hast du’s gleich?«, schimpfte Tessya. »Ich habe keine Tränenflüssigkeit mehr.«
    »Bitte!«
    Ein schwaches Licht zeigte sich, diesmal deutlich kürzer als bisher.
    »Das ist nicht sein Vater!«
    »Aber Maria hat es doch gesagt«, widersprach Heather kleinlaut.
    »Das ist Richard Roga. Erinnerst du dich Zalym? Als wir nach dem verlorenen Zyrrusschlüssel gefahndet haben? Da sind wir auf Richard Roga gestoßen. Der Archäologe, der den Schlüssel verloren hat. Und da war auch ein Bild dabei … ungefähr wie das hier – so’n breit grinsender Kerl!«
    Zalym schlug sich vor den Kopf. »Bei allen Elben, Moryn, du hast recht. Das ist Richard Roga, der schusselige Archäologe, der den Schlüssel verbummelt hat.«
    »Jetzt versteh’ ich gar nichts mehr!«, stöhnte Tessya.
    Überrascht machte Heather einen Schritt zur Seite und trat auf Moryns Fuß.
    »Mensch Mädel, pass auf wo du hintrittst!«, brummte er.
    »’Tschuldigung«, stammelte sie und fasste sich an die heißen Wangen. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie das alles zusammengeht. Richard Roga ist Anselm von Rittershausens Vater.« Heather schluckte. Endlich konnte sie das Gespräch deuten, dass ihr Vater und ihre Tante vor vielen Jahren geführt hatten.
      »Anselm von Rittershausen hat den Namen von seiner Mutter und nicht von seinem Vater. Die Eltern haben nie geheiratet. Deshalb haben beide Männer unterschiedliche Nachnamen.«
    »Hmmm«, überlegte Moryn. »Ja, das passt«, sagte er schließlich langsam. »Zalym und ich hatten herausgefunden, dass Lyga mit Richard Roga eine Beziehung hatte. Das stand in den Protokollen. Wir wollten Kynka die Peinlichkeit ersparen …« Er zögerte, weiter zu reden.
    »Da ist noch was«, sprach Zalym für ihn weiter. »Wir wollten eigentlich, dass Kynka es von ihrer Mutter erfährt. Deshalb haben wir geschwiegen und das Protokoll sofort sperren lassen. Kynka ist die Tochter von Richard Roga.«
    »Und damit von Rittershausens Halbschwester«, schlussfolgerte Moryn. »Richard Roga hatte also zwei uneheliche Kinder. Mit 20 Jahren bekam er Kynka und mit 60 Jahren Anselm.«
    »Grrrr«, schnaubte Tessya. »Wir hätten es früher herausfinden können.«
    Ja, dachte Heather. Wenn die Jungs uns das mit Richard Roga erzählt hätten, und wenn du nicht so eine Plaudertasche wärest. Und wenn ich …
    »Arme Kynka«, sagte Tessya. »Als die Geschichte mit dem verlorenen Schlüssel passierte, hat Lyga sich gegen Richard Roga gestellt, um ihre Karriere zu retten. Nur, war sie da bereits schwanger. Kynka wird in ein paar Monaten 100 Jahre.« Sie sah Heather an. »Umgerechnet 14 Jahre.«
    Rechenaufgaben aus der vierten Klasse! Heather verdrehte die Augen. »Ob Kynka das gewusst hat?«
    »Glaub ich nicht«, sagte Tessya. »Denk mal, wie sie ausgetickt ist, als Zalym und Moryn das mit Richard Roga herausgefunden haben.«
    Oder sie war in Panik, dass wir noch mehr herausfinden, dachte Heather.

60 Verräter

     
    P lötzlich öffnete sich die Tür. Das Flurlicht flackerte, wurde heller und leuchtete in den Raum.
    Kynka stand in der Tür. Ihre Miene wirkte versteinert.
    »Na, habt ihr mich vermisst? Oder ist euch endlich ein Licht aufgegangen?«
    »Wie meinst du das?« Tessya trat einen Schritt auf Kynka zu.
    Diese hob die Hand. »Stopp!«
    »Der Groschen ist gefallen«, murmelte Heather und zog Tessya am Arm zurück.
    Kynka hob das Kinn. »Meine Mutter hat einen Fehler gemacht und dafür bitter bezahlt. Ich auch. Ich musste ohne Vater

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