Welt ohne Sterne
und Sie wissen es.«
»Nun? Wir müssen alle sterben.«
»Und gibt es eine lohnendere Weise?« sagte der Kapitän salbungsvoll, »als die Entweihung eines verlorenen Schiffes zu rächen und das Universum von Kirk zu befreien – durch einen bedauernswerten Unglücksfall, natürlich.« Der Organianische Friedensvertrag zwischen der Föderation und dem Klingonischen Reich untersagte Auseinandersetzungen mit Waffengewalt, obgleich jeder der Vertragspartner Krieg gegen einen Außenstehenden führen durfte.
»Genau!« Der Priester überflog noch einmal den Streifen und wich dem Blick seines Freundes aus.
»Unsere Waffen sind inzwischen viel schlagkräftiger.«
»Lassen Sie es mich mit Worten erklären, die selbst ein Priester verstehen müßte. Stimmt, wir haben jetzt schlagkräftigere Waffen – aber sie sind denen der Enterprise nicht überlegen. Glauben Sie denn wirklich, daß sie nicht kämpfen werden?«
»Die menschliche Psyche ist sehr seltsam. Möglicherweise würden sie es wirklich nicht.«
» Möglicherweise! Ich habe gegen diese Teufel gekämpft, Kal – vor dem Vertrag. Sie sprechen mit sanften Zungen, aber sie sind hart wie Eisen, und wenn sie in die Enge getrieben werden, wilder und gefährlicher als Raubtiere. Bedenken Sie das.«
»Ich wiederhole.« Kal kreuzte die Arme über die Brust und blickte Kulain unnachgiebig an. »So sterben wir eben. Wir sterben kämpfend.«
»Gute Philosophie, aber schlechte Taktik.« Auf Kals Schweigen fügte er hinzu: »Wir sollten um Verstärkung bitten. Dann kann ein Schiff versuchen, den Planetoiden zu zerstören, während das zweite außerhalb der Gefahrenzone die Aktion überwacht. In diesem Fall wäre der Verlust eines Schiffes eine Investition und kein Opfer. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß es gerettet werden kann.«
»Und seiner Besatzung wird die Möglichkeit verwehrt, im Kampf zu fallen.«
»Erstens einmal sieht es so aus, als würde es überhaupt nicht zum Kampf kommen. Die Leute werden im Gegenteil hilflos sterben. Und zweitens ...« Er zögerte.
»Ein Krieger, der nicht fällt, kann wieder kämpfen.«
Kal erhob sich. »Kulain ...«
»Also gut. Ich nehme das letztere zurück.«
»Sie haben die Menschen zu eingehend studiert. Sie beginnen bereits wie sie zu denken.«
»War irgend etwas falsch an meinem Befehl?«
»Nein, aber die Art, wie Sie ihn erteilten, war nicht sehr – überzeugend.«
Ein unwillkürliches Knurren drang aus Kulains Kehle. Er schritt quer durch den Raum und riß ein Zeremonieschwert aus seiner Scheide an der Wand.
»Nun denn«, sagte Kal. »So töten Sie den einzigen Freund, den Sie auf diesem Schiff haben. Beweisen Sie, daß Sie niemanden brauchen.«
»Kal«, sagte Kulain und wog das Schwert in den Händen. »Strecken Sie Ihre Hand aus.«
»Mr. Scott!« Uhura versuchte die Aufregung in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Wir haben Antwort aus dem Subraum.«
»Schalten Sie den Schirm ein.« Ein Wirbel bunter Schneeflocken – Interferenzen des Magnetfelds –
überlagerte die menschenähnliche Gestalt.
»Kapitän Kirk?« fragte die Gestalt.
»Nein, Sir. Hier ist Lieutenant Commander Scott, stellvertretender Kapitän in Abwesenheit ranghöherer Offiziere.«
»Meine Empfehlungen, Mr. Scott. Hier spricht Kapitän Kulain des Kriegsschiffs Korezima. Ich halte es für erforderlich, Sie zu warnen, daß Sie sich in der Nähe eines Planetoiden aufhalten, den wir in zwei Tagen zerstören werden. Wir raten Ihnen, sich zumindest hunderttausend Kilometer zurückzuziehen.«
Nach einem Augenblick erschrockenen Schweigens erklärte Scott: »Wir sind manövrierunfähig.«
»O Schreck!« sagte Kulain. »Und wir haben die Novabombe bereits abgefeuert. Vielleicht sollten Sie mit den bei Ihnen üblichen spirituellen Vorbereitungen für Ihren Tod beginnen.« Das Gesicht verschwand, nur die wirbelnden Schneeflocken blieben zurück.
Scott schaltete den Schirm ab. »Jetzt brennt's! Mr.
Chekov, versuchen Sie die Bombe zu orten und die Bahn zu berechnen. Es besteht immerhin noch die Möglichkeit, daß ein Schiff der Föderation unseren Notruf aufnahm und sie die Bombe abfangen können.
Leutnant Uhura, setzen Sie sich mit Glak Sön in Verbindung. Er soll die Vorbereitungen für den Transport der Mannschaft treffen. Wir werden soviel Verpflegung mitnehmen wie nur möglich. Und Schwester Chapel soll sich mit einem Chemiker zusammensetzen. Vielleicht finden die beiden etwas, das die Nahrung der Chatalia doch für uns verträglich
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