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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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Lebensweise beantwortete. Es war wirklich ein schöner Tag, sie vergaß fast, welche Umstände sie hergeführt hatten. Noch ein Grund mehr, die schnelle Abreise zu bedauern.
     

    Mond 8 Jahr 3688
    Sommer
    Siedlung des Küstenstammes, Atress
    Einen halben Mond, länger hatte es nicht gedauert, den Küstenstamm zu erreichen. Es waren nicht die Männer gewesen, die dieses hohe Tempo gefordert hatten, sondern sie und Bevan. Süylin wusste, es war nötig und so hatte sie sich über alle Bedenken hinweggesetzt. Sogar ihren Mann hatte sie belogen. Immer wieder hatte sie beteuert, es ginge ihr gut. Dabei hatte sie große Schmerzen, war erschöpft wie noch nie in ihrem Leben. Aber sie konnte nicht zulassen, dass sie ihretwegen Zeit verloren. Daher verschloss sie all ihre Sorgen und Nöte in ihrem Inneren, zeigte sich stark. Glücklicherweise hatte ihr Bevan einmal einige Kräuter gezeigt, die Schmerzen unterdrückten und einem neue Kraft gaben. Wann immer sie welche davon fand, pflückte sie sie heimlich und aß davon. Anders hätte sie es wohl nie bis hierher geschafft. Sicherheitshalber hatte sie sich auch einen Vorrat davon angelegt, denn sie wusste wohl, die Reise war noch nicht zu Ende.
    Sie und Rihnall bezogen einen Raum im Haus des Anführers, eine besondere Ehre, die ihr in diesem Moment jedoch vollkommen egal war. Sie hatte sich nur kurz auf dem Bett ausstrecken wollen, da war sie auch schon vor Erschöpfung eingeschlafen.
     

    Er zögerte, ob er sie wecken sollte. Schließlich wurden sie zum Essen erwartet. Doch er brachte es nicht über sich. Er zog ihr die Stiefel aus, breitete eine Decke über sie und verließ das Zimmer.
    Während des Essens besprachen sie die weiteren Pläne und obgleich Terak meinte, er bräuchte nur einen Tag, um alle Vorkehrungen zu treffen, einigte man sich auf Rihnalls Drängen hin auf eine dreitägige Pause. Er verschwieg nicht, dass es vor allem Süylin war, die der Ruhe bedurfte. Terak bot an, sie könne in der Siedlung bleiben. Niemand erwartete, dass sie sie weiter begleitete, alle wussten über ihren Zustand Bescheid. Doch so gerne er eingewilligt hätte, er wusste, seine Frau würde dem niemals zustimmen. Selbst Bevan weigerte sich, zurückzubleiben. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass sie ihre Freunde begleiten musste. Wie hätte er da Süylin zum Bleiben überreden sollen?
     

    Die Entscheidung, auch weiter mit ihren Freunden zu reisen, hatte sie in dem Augenblick getroffen, als sie die Siedlung betreten hatte. Das Gefühl von Heimat, das sie erwartet hatte, hatte sich nicht einstellen wollen. Selbst das Wiedersehen mit alten Freunden und ihrer Familie änderte daran nichts. Dies war nicht länger ihr Zuhause, sie war zu lange fort gewesen. Vielleicht würde es es irgendwann wieder werden, doch solange der drohende Krieg nicht abgewendet war und sie ihre Freunde nicht in Sicherheit wusste, war es ihr nicht möglich, hier zu verweilen. Wie konnte sie zulassen, dass die beiden Elunger ihr Leben riskierten für ihr Volk, und ihnen nicht zur Seite stehen?
    Außerdem brauchte Süylin sie. Sie konnte ihre Freundin nicht alleine unter Männern lassen. Selbst wenn Bevan kaum Ahnung von Schwangerschaften hatte, so war sie immerhin eine Frau. Sie würde sich von der Heilerin Ratschläge holen, wie sie Süylin unterstützen konnte. Rihnall sorgte sich zwar rührend um seine Frau, das hatte seine Bitte erneut gezeigt, doch allzu oft hatte Bevan gesehen, wie Süylin seine Hilfe zurückwies. Bevans Unterstützung hatte sie bis jetzt jedoch zumeist akzeptiert, wohl, weil sie nicht ganz so offensichtlich war und ihr nicht das Gefühl gab, schwach zu sein. Daher musste sie auch weiterhin auf ihre Freundin achtgeben.
     

    Als er nach dem Essen in ihren Raum zurückkehrte, schlief seine Frau noch immer. Er hatte ihr etwas Essen mitgebracht, doch das konnte warten. Er setzte sich auf den Bettrand und betrachtete sie eingehend. So intensiv hatte er sie wohl lange nicht mehr angesehen, denn sonst wäre ihm wohl schon früher aufgefallen, wie schmal ihr Gesicht geworden war. Trotz ihrer immer üppiger werdenden Körpermitte, wirkte sie dünn, geradezu ausgezerrt. Oder kam es ihm nur so vor? Vielleicht war eine solche Veränderung während der Schwangerschaft auch normal. Terak hatte gesagt, es gäbe eine Heilkundige in seinem Dorf. Er würde dafür sorgen, dass Süylin diese aufsuchte. Um seine Sorgen zu zerstreuen, brauchte es diesmal mehr als die Beteuerungen seiner Frau, dass es ihr gut

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