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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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vertrauen. Vielleicht kennt er den besten Weg hier heraus.«
    »Okay«, rief Grey.
    Der Riese streckte seinen rechten Arm. Die große Hand kam auf den Boden vor ihnen zu liegen.
    Grey blickte wieder auf Ivy. »Sollen wir ihm trauen?«
    Ivy erinnerte sich, daß man herausgefunden hatte, daß sie sicher von ihrer Suche zurückkommen würde. »Vertraue ihm«, sagte sie und kletterte als erste auf die Hand. Sie hoffte, daß dies eine gute Entscheidung war. Sie war zwar eine Zauberin, aber ihre Magie hatte Grenzen.
    Grey gesellte sich zu ihr. Dann schloß sich die Hand halbwegs, formte einen groben Käfig und hob sich. Im nächsten Moment befanden sie sich hoch über den Bäumen und bewegten sich g e schwind auf das Gesicht des Riesen zu.
    Aber der Riese setzte sie nur auf den flachen Gipfel eines nahen Berges, so daß er sich mit ihnen unterhalten konnte, ohne sich wieder hinzulegen oder zu schreien. Er brachte ein zerklüftetes Stück eines Kekses hervor, das aus einem Felsen herausgebrochen zu sein schien, und legte es neben sie ab. Dann holte er ein Stück Käse heraus, das die Größe eines Hauses hatte, und quetschte ein wenig Grog aus einem riesigen Weinschlauch. »Alles aus Xanth«, versicherte er ihnen. »Eßt euch satt!«
    Und in der Tat, er stopfte sich ein riesiges Stück Käse und einen Keks in den Mund, und aß mit offensichtlichem Genuß. Ivy kon n te sich nicht länger zurückhalten. Sie ging zum Keks, benutzte ihren Fuß, um ein Stück herauszubrechen, und häufte etwas Käse darauf. Beides schmeckte ausgezeichnet. Sie schlangen es gierig hinunter, als ob sie seit ein oder zwei Tagen nichts mehr gegessen hätten, was ja auch den Tatsachen entsprach.
    »Nun laßt uns sprechen!« sagte der Riese zufrieden. »Ihr erzählt mir eure Geschichte, und ich erzähle euch meine.«
    Ivy war damit einverstanden, daß Grey ihre Geschichte auf seine Art erzählte. Sie lehnte sich gegen eine Böschung aus Keksteig und lauschte.

6
DER RIESE
    Nun, da er sich den Bauch vollgeschlagen hatte, fühlte sich Grey gleich viel besser. Die Kekse und der Käse machten ihn durstig. Er nahm einen Riesenbecher in die Hände und trank von dem g e panschten Grog. Herrje! War das ein starkes Zeug!
    Kurzgefaßt erzählte er dann dem Riesen ihre Geschichte. Also von Ivy, der Prinzessin von Xanth (Warum sollte man sie prov o zieren, indem man in ihrer Gegenwart etwas anderes sagte?), die den Auftrag erhalten hatte, einen verlorengegangenen Magier zu finden. Irgendwie aber war sie in dem öden Mundania gelandet, als sie mit der Suche begann. Er war ein gewöhnlicher junger Mann, der in dem Apartment neben dem ihren wohnte, und versucht hatte, ihr zu helfen, den Weg zurück zu finden. Weiter berichtete er, wie sie ein einsames Gebirge erklommen und durch eine Tür in ein neues Land getreten waren, wo sie den Blutfluß entdeckt ha t ten: »Und so kamen wir dir zu Hilfe, weil es das einzig Richtige war«, faßte er zusammen. »Das wäre alles, was es dazu zu sagen gibt.«
    Der Riese schmunzelte. Das sah aus wie ein Spalt in einem G e sicht aus Felsgestein. »Das denke ich nicht.« Dann erzählte er seine Geschichte.
    Er wurde, wie sich herausstellte, Richard genannt. Er war ein junger (noch kein Jahrhundert alter), sorgloser Riese, der durch die unentdeckten, zentralen Regionen von Xanth wanderte, als…
    Während Richard Riese erzählte, tat der Grog seine Wirkung. Grey war entspannt und leicht beschwipst. Es war ihm ein leichtes, sich mit der Geschichte zu identifizieren, und es schien ihm, als erlebte er sie selbst, wie in einem Traum.
    Richard hatte eine schlechte Charaktereigenschaft, die zu den anderen noch hinzukam: Er war ein Gutes-Tuer. Wenn er ein ve r wundetes Tier erspähte, versuchte er ihm zu helfen. Fand er einen Baum, der fast verdurstet war, gab er ihm Wasser. Und wenn er Unrecht sah, wollte er es beheben. Unglücklicherweise wurden seine Bemühungen von der anderen Seite nicht immer verstanden oder gar verkannt.
    Denn Richard war ein unsichtbarer Riese. Von dieser Art gab es einige in Xanth, aber sie waren eher scheu. Sie wollten keinen Schaden anrichten, indem sie sich einmischten, und deshalb hielten sie sich lieber zurück. Sie balgten und tobten frei in ihren eigenen Gebieten, aber seit einigen Jahren breiteten sich die Menschen immer weiter aus und entdeckten mehr von Xanth. Das schränkte die Heimat der Riesen ein. Sie mußten sich in der Tat vorsichtig verhalten, als sich das Menschenvolk in der Nähe ansiedelte. Denn

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