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Welten - Roman

Titel: Welten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ist der Beweis. Wir sind allein im gesamten Universum.«
    Ihre Zehen streichelten sanft erst eine Seite seines Penis, dann die andere, bis er steif war. »In allen Universen?« Sie lächelte.
    »In jedem Einzelnen.«
    »Heißt das nicht, dass die Unendlichkeit irgendwie versagt?«
    »Versagt?«
    »Sie hat keine Aliens hervorgebracht. Nur uns. Eine einzige intelligente Gattung im gesamten Universum klingt für mich nicht besonders unendlich.« Sie stützte sich mit den Armen am Wannenrand ab und streckte nun auch das zweite Bein aus, um seine Erektion von beiden Seiten mit den Zehen zu liebkosen.
    Er räusperte sich. »Wonach klingt es dann?«

    »Nun, es könnte sich einfach um das schon erwähnte Problem der Unfassbarkeit handeln, wie es die Transitionstheoretiker nennen: Wir können uns eine Welt mit Aliens nicht vorstellen oder wollen es vielleicht im tiefsten Inneren gar nicht.« Mrs. Mulverhill hob eine Hand und blies mehrere Seifenblasen weg, um ihre Fingernägel zu inspizieren. »Oder es klingt nach bewusster Quarantäne, systematischer Abschottung, einer riesigen Vertuschung …«
    »Aber, aber, glaubst du neuerdings an Verschwörungstheorien?«
    »Ja. Allerdings nicht von Natur aus. Die Verschwörung, die ich untersuche, hat mich dazu gezwungen.« Das leichte Zögern war gar nicht typisch für sie. »Ich bin auf einige Beispiele gestoßen. Beispiele, die du auch kennst. Interessiert es dich?«
    »Schieß los.« Mit dem Kinn deutete er auf ihre glitzernden Füße, die rhythmisch durch das schäumende Wasser wippten und seinen Schwanz massierten. »Aber lass dich nicht davon abhalten, damit weiterzumachen.«
    Sie lächelte. »Die Beispiele sind eher extrem und exotisch. Trotzdem.«
    »Ich hatte schon immer was übrig für Extremitäten.«
    »Das denke ich mir. Erinnerst du dich an den Sänger Max Fitching?«
    »Ja.«
    »Die Erklärung mit dem grünen Terrorismus war eine Lüge. Er wollte sein Geld für die SETI-Forschung stiften.«
    »Suche nach außerirdischer Intelligenz? Aha.«
    »Und Marit Shauoon?«
    »Ich zucke immer noch zusammen, wenn ich an ihn denke.«
    »Er hatte vor, sein Netz von Kommunikationssatelliten für
eine Art umgekehrtes SETI-Projekt zu nutzen: Für das Aussenden von Signalen zu den Sternen. Er wollte in seinem Testament Geld für die Einrichtung von drei Weltraumteleskopen bereitstellen, die erdähnliche Planeten finden und dort nach Zeichen von intelligentem Leben suchen sollten. Du hast ihn getötet, wenige Tage bevor er eine entsprechende Verfügung in seinen letzten Willen einsetzen konnte. Merkst du allmählich, worauf das hinausläuft?«
    »Du hast Serge Anstruther vergessen.«
    »Yerge Aushauser. Nein, der war wirklich ein Saukerl. Es ging ihm zwar nicht unbedingt um rassistisch motivierten Völkermord, aber immer wenn man ihn nicht aufhält, stürzt er alles in Chaos und Verwüstung. Wollte einen Staat im mittleren Westen der USA kaufen und ein uneinnehmbares Nirwana für die Superreichen errichten - ein Xanadu oder Shangri-La. Eine real gewordene Fantasie. Ein Libertär.« Aus seinem Gesichtsausdruck schloss sie wohl, dass ihm der Begriff nicht geläufig war. Sie seufzte. »Libertarismus. Eine engstirnige, rechte Ideologie, die vor allem Leuten in den Kram passt, die nicht bereit sind, ihren soziopathischen Eigennutz hinter sich zu lassen.«
    »Du hast offenbar genauer über diese Theorie nachgedacht.«
    »Und sie verworfen. Aber mach dich darauf gefasst, noch viel mehr davon zu hören, wenn Madame d’O ihre Machtposition festigt. Und Leute wie du sind für solches Gedankengut sehr anfällig, Tem.«
    »Bin schon ganz neugierig.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Woher weißt du das alles?«
    Sie wackelte mit den Zehen über seinen Penis, als wäre er eine Flöte, auf der sie spielen wollte. »Ich verführe
Vorausseher. Einige habe ich sogar umgedreht. Ich habe jetzt meine eigenen.«
    »Aha.«
    »Der Konzern benutzt dich und andere immer häufiger für solche Aktionen, Tem. Ab und zu darfst du noch einen echten Schurken umbringen, aber das ist kaum mehr als eine Tarnung und auf keinen Fall die Hauptstoßrichtung für die Tätigkeit der Expédience. Inzwischen stellen sie sogar schon Leuten nach, die nur darüber nachdenken, was die wahre Position der Menschheit im Kosmos sein könnte. Es gibt einen Typen mit verschiedenen Namen: Miguel Esteban, Mike Esteros, Michel Sanrois, Mickey Sants. Der arme Kerl taucht in einer bestimmten Gruppe von Welten immer wieder auf und will

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