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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Kälte tatsächlich darin lag.
    Mit einem Seufzen fuhr die furchtbare und liebliche Stimme in seinem Kopf fort: »Irgendetwas an dir ist... seltsam. Ich habe es gleich gespürt, als du mich das erste Mal gefunden hast in meinen Träumen... Und ich spüre, wie du dich immer weiter von mir entfernst.«
    Abrupt dreht sich die Kreatur zu Tyark um, der immer weiter von ihr zurückwich und dabei die vollkommen erstarrte Zaja mit sich zu zerren versuchte.
    Tyark hörte die Stimme boshaft sagen: »Ist es sie , Tyark? Ist es dieses verkrüppelte und schwache Weiblein, das dich von der Erfüllung deiner Herzenswünsche abhält?«
    Die Kreatur legte den grotesken Kopf schief und die Stimme klang nur mehr wie ein bedrohliches Zischen: »Vielleicht hilft es deinem verwirrten Geist, wenn ich sie hier auf der Stelle töte?«
    Tyark nahm all seine Kraft zusammen und schrie der Kreatur vor sich einen Fluch entgegen.
    Doch die Frau lachte nur. Dann nahm ihre Stimme einen ernsten Ton an, der Tyark noch mehr Angst bereitete. »Nein, dort ist noch etwas anderes...etwas, das ich noch nie gespürt habe... Wie seltsam! Nun, ich werde herausfinden, was dort in dir schlummert - wenn ich dir dein Fleisch von den Knochen gerissen habe, Liebster.«
    Tyark nahm all seinen Mut zusammen. Er stieß Zaja zurück, drehte sich um und griff den verdutzten Pereo an, der zwischen ihm und dem Portal stand und mit leerem Blick Rynns Körper zu seinen Füßen anstarrte.
    Pereo wich Tyarks Schwerthieb gekonnt aus und schlug aus der Drehung selbst zu. Tyark konnte den gewaltigen Hieb nur mühsam parieren. Die Wucht des Schlages ließ ihn nach hinten gegen Zaja straucheln, welche weiterhin keine Regung zeigte. Er schrie nach Zaja, doch sie reagierte nicht.
    Die Stimme der Frau war eiskalt, als sie sagte: »Er wird dich nicht töten, Liebster. Habe keine Angst. Denn wenn er fertig mit dir ist, werde ich dir gestatten, in mich einzudringen - so wie du es dir in deinen geheimsten Träumen ausgemalt hast. Und ich werde dich in mich aufnehmen... Wehre dich nicht weiter, verschwende nicht deine Kraft...hebe sie für mich auf! Mein Hunger ist ewig...«
    Tyark versuchte verzweifelt, die Stimme aus seinem Kopf zu drängen.
    Pereo machte einen Schritt nach vorn und griff mit einer Finte erneut an. Tyark sah die tatsächliche Attacke fast zu spät, konnte sich aber unter dem Schlag hinwegducken, der ihn ansonsten schwer getroffen hätte. Pereos Schwert schnitt zischend durch die Luft, Tyark hörte sie leise lachen.
    Mit der Schwarzen Klinge stach er auf Pereo ein, dieser wich aber mit einer unheimlichen Schnelligkeit aus, die Tyark schon zuvor bestaunt hatte. Seine Klinge schnitt in das harte Leder, das Pereos Oberschenken schützte. Mit einer gekonnten Bewegung versuchte Pereo, Tyark mithilfe seines Schildes die Schwarze Klinge aus der Hand zu winden – nur durch Glück misslang das Manöver.
    Aus einem weiteren Angriff heraus trat Pereo Tyark in die Brust. Keuchend und nach Luft ringend fiel Tyark nach hinten und schaffte es nur mühsam, sich aufzurichten. Pereo zeigte mit der Schwertspitze auf Tyark und kam mit entsetzlich gleichgültigem Blick auf ihn zu. Hinter dem breiten Rücken des Kriegers, der ihm einmal wie ein Freund erschienen war, sah Tyark das groteske, monströse Abbild der Frau. Ihre Klauenhände begannen, lasziv an ihrem abscheulichen Körper entlangzugleiten, ihre Hüften bewegten sich leise in einem geradezu erotischem Takt. Das Wesen stöhnte obszön - fast hätte Tyark seinen Blick von Pereo gewandt, der erneut auf ihn einhieb.
    Er konnte die gewaltigen Schläge nur unbeholfen mit der Schwarzen Klinge abblocken. Seine Kampffertigkeiten waren nichts im Vergleich zu denen des gestandenen Kriegers vor ihm. Funken stoben aus Pereos Schwert, als Tyarks Waffe tiefe Kerben darin zurückließ.
    Verzweifelt brüllte Tyark: »Pereo! Bei den Großen Alten, hör auf! Was tust du da!«
    Die einzige Antwort die Tyark bekam war ein geschicktes Manöver, bei dem Pereo auf Tyarks Unterleibe einstach. Tyark konnte sich nur schlecht vor dem Stich schützen, er spürte, wie die Klinge durch seine Haut drang.
    »Oh, du wirst neben mir auf dem Thron sitzen und ich werde dich für immer lieben, Tyark. Du brauchst keine Angst mehr haben. Nie wieder. Das verspreche ich.«
    Tyark bleckte seine Zähne und stemmte sich gegen ihre Stimme, die wie Gift in sein Herz sickerte. Entfernt nahm er wahr, dass ihre scheußliche Gestalt wieder mehr einer menschlichen Frau glich. Tyark

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