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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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die Erinnerungsfetzen zerfielen wie Ascheflocken, als er sich an sie zu ergreifen suchte.
    Adaque sagte leise zu Tyark gewandt: »Ich möchte, dass ihr bereits morgen aufbrecht. Mir scheint, der Stein weist bereits in Richtung Südwesten – wir können den Großen Alten danken, da ihr so Begegnungen mit der Horde wohl ausweichen könnt.«
    Goswin sprach mit kratziger Stimme: »Zaja darf natürlich nicht sofort als Schwester des Ordens erkennbar sein. Der Orden sollte nicht in diese Angelegenheit zwischen dem Fürsten und der Gräfin hineingezogen werden. Auch wenn unser Part in diesem unseligen Konflikt der einzig ehrenwerte zu sein scheint! Vielleicht ist es sogar besser, wenn ihr schon heute Abend aufbrecht! Ihr dürft keine weitere Zeit verlieren...«
    Adaque trat zu Goswin und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. Sie sagte: »Bitte Goswin – es liegt ein langer und gefährlicher Weg vor ihnen. Sie sollen heute Abend am Fest teilnehmen. Es gibt gutes Essen und Unterhaltung. Allerdings solltet ihr vermeiden, unsere Pläne vor dem Fürsten offenzulegen. Falls er überhaupt mit euch sprechen wird. Er könnte vielleicht auf den Gedanken kommen, dass diese Expedition sinnvoller in seinem Heer kämpfen sollte...«
    Raphael schnaufte, sagte aber nichts.
    Der Praemor lag schwer und glatt in Tyarks Hand – er spürte den Stein leicht vibrieren und tatsächlich schien es ihm, als ob er ihn in eine bestimmte Richtung wies. Adaque blickte Tyark an und sagte sanft: »Ich sehe, du spürst bereits, wie der Praemor die Fährte des Dämons aufgenommen hat. Gut, das ging schneller als ich erhofft hatte.«
    Sie schritt zur Feuerstelle und rieb ihre Hände in der Wärme. Sie sagte wie zu sich selbst: »Bitte geht nun – ich muss noch einiges Vorbereiten. Ihr trefft Muras morgen nach Sonnenaufgang bei den Stadttoren. Von da an seid ihr leider auf euch selbst angewiesen.«
    Sie dreht sich unvermittelt um und sagte: »Ihr habt eine große und bedeutungsvolle Aufgabe zu erfüllen. Ich wünsche, dass die Großen Alten Ihre schützenden Hände über euch halten. Und dass wir uns bald wiedersehen, hoffentlich mit großen Hoffnungen in den Herzen. Die Chancen dafür stehen gut, wie ich denke.«
    Adaque schritt zu Zaja, berührte sie kurz an der Schulter und sagte: »Nicht zuletzt habt ihr bereits nur zu zweit dieser Kreatur gegenüber gestanden, nicht wahr?«
    Sie blickte Zaja an, welche sofort begann, unruhig hin und her zu rutschen. Lächelnd sagte Adaque: »Es ist gut, dass jemand dabei ist, der im Licht der Großen Alten steht und einen Blick dafür hat, Ihren Willen zu interpretieren. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Zaja – wenn es der Wille der Alten ist, werdet ihr wieder unbeschadet nach Lindburg kommen. Und mir dann helfen, diesen entsetzlichen Fluch von der Gräfin zu nehmen. Besinne dich auf dein Vertrauen zu Ihnen, die alles sehen.«
    Zaja nickte nur schwach und blickte zu Boden – aber Tyark konnte sehen, dass sie lächelte.
    Adaques Gesicht war voller Güte und Tyark erwischte sich erneut dabei, wie er fasziniert von ihrer Makellosigkeit war. Wie alt mochte Adaque nur sein? Sie müsste bereits über 40 Jahre alt sein, doch ihr ganzer Körper schien verführerisch alterslos.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin standen sie alle auf einmal auf und gingen zur Tür. Tyark hörte, wie Adaque Goswin leise bat, noch kurz hierzubleiben.
    Raphael verabschiedete sich knapp und knuffte Tyark mit der Faust auf die Schulter: »Du hast da eine schwere Bürde auf dich geladen, junger Freund. Ich beneide dich nicht, fürwahr. Aber meine Männer und ich werden dir helfen, so gut wir können. Diese Kreatur werden wir ihrem gerechten Schicksal zuführen.«
    Tyark schnürte es etwas die Kehle zu, als er sich an Goswins Worte erinnerte, dass er mit diesem Dämon verbunden sei.
    Muras, welcher die ganze Zeit im Hintergrund gestanden hatte, trat dazu, als Raphael die Wendeltreppe nach unten gegangen war. Er lächelte Tyark und Zaja freundlich an und sagte: »Auch ich will euch unterstützen, so gut ich kann. Leider habe ich, äh auch erst gestern von meiner Aufgabe erfahren, sonst hätte ich mich schon zeitiger vorgestellt.«
    Er schluckte und blickte sorgenvoll in die Ferne als er sagte: »Niemals hätte ich mir vorgestellt, dass ich, hm, zu meiner Initiation gegen eine solche Ausgeburt der 99 Höllen würde kämpfen müssen! Es ist schrecklich, was diesen Kindern angetan wurde. Ich werde gerne helfen, sie zu rächen.«
    Er lächelte

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