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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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wieder irgendwelchen Schabernack getrieben haben. Aber ab diesem Tag hat er sich nicht mehr in meine Nähe getraut - nicht einmal umarmen wollte er mich noch! Ich habe das natürlich nicht wirklich verstanden und habe mich sehr geschämt, für das, was ich bin – obwohl ich ja nichts dafür kann! Der Willen der Großen Alten ist von uns Menschen nicht zu verstehen, egal wie sehr wir uns den Geist nach Antworten zermartern.«, Muras schluckte, »Jedenfalls, wenige Wochen nach diesem Vorfall kam auch schon ein Bruder des Ordens auf den Hof meines Vaters und hat mich noch am selben Abend nach Lindburg mitgenommen. Komischerweise hatte ich gar keine Angst, Bruder Grofas war sogar richtig lustig und hat versucht, mich während der Reise mit harmlosen Scherzen abzulenken. Na ja. Die nächsten Jahre bin ich dann im Zirkel in Lindburg aufgewachsen und ich bin seitdem auch nicht mehr in meinem Heimatdorf gewesen. Aber das macht nichts. Der Zirkel ist schon sehr bald zu meinem zweiten Zuhause geworden. Endlich konnte ich lernen, mit meiner Macht umzugehen! Vor drei Jahren hörte ich dann, dass meine Eltern am Fieber gestorben seien und meine Geschwister nun den Grünblatt-Hof bestellen.«
    Muras zuckte mit den Schultern. »Irgendwie glaube ich, dass ich auch nicht allzu willkommen wäre, schon gar nicht bei den anderen Dorfbewohnern. Magie ist für die meisten, äh, einfachen Menschen etwas, das für alles Schlechte und jedes Unglück herhalten muss, weißt du?«
    Tyark zuckte unschlüssig mit den Schultern und antwortete: »Ich weiß nicht. Gehört habe ich natürlich schon allerhand davon, aber ehrlich gesagt – ich habe noch nie jemanden Magie wirken gesehen!« Er grinste Muras etwas verlegen an.
    Dieser starrte ihn einige Augenblicke lang verdutzt an und lachte dann schallend, bis ihnen Arana einen abschätzigen Blick zuwarf. Er boxte Tyark auf den Oberarm und raunte ihm zu: »Wahnsinn! Dann komm mal mit Tyark, ich werde es dir zeigen! Bei den Alten...ha! Da jagt er einen Dämon und hat noch nicht einmal gesehen, wie jemand Magie wirkt...!«
    Muras schüttelte grinsend den Kopf und gab Tyark beim Aufstehen ein Zeichen, ihm zu folgen. Tyark stand etwas unsicher auf. Auf den fragenden Blick Raphaels rief er diesem zu: »Wir gehen nochmals auf die Jagd, wir sind bald wieder zurück!«
    Raphael nickte bloß mit gerunzelter Stirn und rief Tyark noch hinterher, vorsichtig zu sein.
    Tyark folgte Muras durch das Unterholz, bis sie zu einer kleinen Lichtung kamen. Tyark setzte sich auf einen umgefallenen Baum und beobachtete, wie sich Muras vor ihm aufbaute. Der Magier gebärdete sich wie ein Schauspieler und knickste vor Tyark theatralisch. Er verkündete: »Meine Damen und Herren! Oder mein einziger Herr! Ich darf heute präsentieren: Muras der fast-Magus! Erste Lektion: Die Kugel des Lichts!«
    Tyark begann zu grinsen und applaudierte laut. Muras verbeugte sich erneut und stellte sich dann mit ausgestrecktem Arm auf die Lichtung. Nur wenige Augenblicke später sah Tyark eine helle, flammende Kugel aufsteigen und schnell an Höhe gewinnen, bis sie etwa drei Meter über dem Erdboden schweben blieb.
    Tyark applaudierte fasziniert und Muras lächelte mit glasigen Augen. Dann flog die Kugel durch die Äste eines nahestehenden Baumes, schien an einem Ast herunterzurollen und kam dann genau auf Tyark zu. Erschrocken warf er sich zu Boden, was ihm lautes Lachen von Muras einbrachte. Die Kugel rollte vor Tyark auf der Wiese herum und senkte einige vertrocknete Blätter und Gräser an. Schließlich zersprang sie so plötzlich wie lautlos in unzählige Funken.
    Etwas beschämt stand Tyark auf, klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Er ging er zu Muras und sagte: »Ich glaube, ich habe so etwas Ähnliches schon mal gesehen! Ich glaube aber, es war eine Kugel aus purem Licht – kannst du so etwas auch?«
    Muras lächelte erstaunt und antwortete: »Nun, auch mit Feuer kann man gut Licht machen - bist du sicher, dass du auch wirklich eine Kugel aus reinen Licht gesehen hast? Das Element des Lichts ist nämlich eines der am schwersten zu beherrschenden Elemente. Es braucht viele Jahre des Studiums und selbst dann beherrschen es die meisten nicht richtig. Ich glaube eher, du meinst so etwas, wie ich es hier gerade erzeugt habe.«
    Tyark verzog anerkennend die Mundwinkel und wog zweifelnd den Kopf, es wollte ihm nicht aber partout nicht einfallen, wo er eine solche Lichtkugel gesehen haben wollte. Schließlich fragte er: »Mal davon

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