Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
abgesehen – wie zauberst du eigentlich? Ich meine, anscheinend reicht es, dass du dich konzentrierst. Manchmal bewegst du zwar auch die Arme, aber manchmal auch nicht.«
    Tyark machte einige beispielhafte Verrenkungen mit den Armen und Muras musste laut lachen. Dann wurde der Magier wieder etwas ernster und erwiderte: »Nun, das Zaubern einem Munanden, äh, also nicht magischen Menschen zu erklären ist nicht so leicht.«, er kratzte sich am Kopf, »Also, es ist so: Alle Magie braucht eine magische Kraft, damit der Zauber wirken kann. Wir Magier nennen diese Kraft das Hekarian , es durchzieht die ganze Welt und kommt direkt von den Großen Alten. Und Magier können, wenn sie sich konzentrieren, dieses Hekarian sehen . Darum sind Magier auf sehr alten Abbildungen auch als Menschen mit einem dritten Auge zu sehen, verstehst du? Heute sieht der Orden dieses Symbol nicht mehr so gern.«
    Tyark kratze sich am Kopf und fragte interessiert: »Gut, aber wie genau zauberst du nun?«
    Muras verzog das Gesicht und sagte: »Nun, wie atmest du? Hast du es jemals gelernt? Eben. Und so ist es mit dem Zaubern. Magier können das Hekarian nicht nur sehen, sondern es auch nutzen. Am ehesten könnte man es vielleicht mit Fäden vergleichen, welche die ganze Welt durchziehen. An manchen Orten bündeln sie sich von Natur aus, aber meist bleiben sie für sich. Aber wir Magier können durch unseren Willen diese Fäden bündeln, verstehst du? Je stärker der Zauber ist, den wir wirken wollen, desto mehr der Hekariansfäden brauchen wir. Und das kann man lernen.«
    Tyark sagte: »Also wie der Zauber, den du mir gezeigt hast. Du hast ihn gelernt.«
    Muras nickte und erklärte: »Also diesen Zauber lernen alle Magier schon als Kinder, die meisten beherrschen ihn mehr oder weniger gut instinktiv. Der Rest des Unterrichts besteht allerdings erst einmal darin zu lernen, nicht zu zaubern, verstehst du?«
    Auf Tyarks fragenden Blick hin erklärte er: »Nun, das Problem mit der Gabe ist es, dass man anfangs, also etwa als Kind, kaum kontrollieren kann, was man zaubert und wie stark dieser Zauber wird. Was sehr gefährlich sein kann, wie du ja weißt! Man beginnt eigentlich erst einmal damit, sein Essenzelement zu suchen. Und wenn man weiß, welches es ist, dann beginnt die eigentliche Ausbildung.«
    »Was ist denn das Essenzelement?«
    Muras lachte kurz und erklärte entschuldigend: »Mundane Menschen haben recht wenig mit dieserlei Dingen zu tun, was für uns schon von Kindesbeinen an selbstverständlich ist! Verzeihe mir! Also, das Essenzelement... Hm, du kennst ja die Elemente, welche unsere Welt bestimmen?«
    Tyark nickte. Er konnte sich noch gut an Goswins Lehre in dem Wäldchen unweit Lindburgs erinnern. Er sagte: »Ja, Goswin erzählte mir davon. Es waren Feuer, Wasser, Luft, Erde, Licht und, warte, Geist und Gesetz.«
    Muras‘ Lächeln wurde kurz schwächer und einen Moment lang blickte er Tyark prüfend an. Tyark spürte, wie seine Ohren brannten – Goswin hatte ihn damals schließlich eindringlich davor gewarnt, dieses Wissen unüberlegt zu offenbaren! Aber nun war es zu spät.
    Auf Muras‘ Gesicht erschien schließlich ein anerkennendes Grinsen und er sagte: »In der Tat – Goswin hat dich wohl unterrichtet! Dass es tatsächlich Sieben Elemente und nicht Fünf – das wissen nicht viele hierzulande!«
    Er trat zu Tyark und klopfte ihm auf die Schulter: »Dieses Wissen könnte unangenehme Fragen zur Folge haben! Du solltest nicht gerade vor jedem damit prahlen! Insbesondere nicht vor dem Kommandanten. Er ist, äh, schrecklich humorlos , was Wissen angeht, das seinen Kerker verlassen hat...«
    Muras zwinkerte Tyark zu und erklärte dann: »Wohl an, mein gebildeter Freund! Tatsächlich sind es Sieben Elemente – und jeder Magier hat von Geburt an meist das Feuer als Essenzelement, also als Element, welches die Essenz des Magiers bestimmt. Und manche haben ein anderes Element als Essenzelement, das ist allerdings recht selten. Wenn der Magier dann älter und mächtiger wird, lernt er, die weiteren Elemente zu beherrschen. Aber nicht jeder schafft das und so können die meisten Magier recht gut mit zwei Elementen umgehen, manche sogar mit dreien oder gar vier.«
    Tyark unterbrach ihn und fragte: »Welches ist dein Element? Licht?«
    Muras lachte schallend, aber gutmütig und fuhr fort: »Nein, bei Weitem nicht! Hast du mir nicht zugehört? Das Licht entzieht sich der Macht der meisten Magier! Alleine eine solche Lichtkugel zu zaubern,

Weitere Kostenlose Bücher