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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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und den Blick auf eine Wunde freigab, die stark blutete. Ihr Kopf war kahlgeschoren, lediglich vom Hinterkopf baumelte ein dunkler Pferdeschwanz, der ihr fast bis an die Hüften reichte und mir roten Schnüren zu einem langen Zopf zusammengebunden war.
    Tyark erkannte an ihrer Gewandung und ihrer eher befremdlich wirkenden Haartracht eine Schwester des Ordens. In der Hand hielt sie einen langen Stab, mit dem sie durchaus geschickt, wenn auch zunehmend wenig erfolgreich, die Wölfe auf Distanz hielt. Ihr Atem ging keuchend, wahrscheinlich hatte sie bereits eine Weile mit den Wölfen gekämpft.
    Die Frau musste sie bemerkt haben, denn sie begann damit, rückwärts in ihre Richtung zu humpeln. Auch die Wölfe hatten die Eindringlinge bemerkt und schienen zunächst unschlüssig, was sie bei den nun veränderten Kräfteverhältnissen tun sollten.
    Pereo schien dies instinktiv zu spüren, da er sofort damit begann, durch kräftiges Rufen und Schlagen auf sein Schild auf die Wölfe zuzugehen - offensichtlich in der Absicht, sie zu vertreiben.
    Schon dachte Tyark, dass die Wölfe nun sicherlich die Flucht antreten würden - da griffen sie plötzlich an. Zwei stürzten Richtung Pereo und der zurückweichenden Frau. Einer kam direkt auf Tyark zu. Er hörte noch Pereo einen erstaunt klingenden Ausruf von sich geben, da musste er bereits dem springenden Wolf ausweichen.
    Er roch Erde und den durchdringenden Geruch von wildem Tier, als das Biest seinen Arm streifend an ihm vorbei sprang. Er hörte die Frau vor sich schreien. Tyark drehte sich um, das Kurzschwert zum Stich bereit. Der Wolf hatte bereits umgedreht und kam mit gesträubtem Nackenhaar langsam auf ihn zu. Es gab ein durchdringendes, bösartiges Knurren von sich, das Tyark kalte Schauer den Rücken hinunter jagte. Hinter sich hörte er Pereo fluchen, ein Schwert klirrte. Tyark blickte das Tier an. Ein prachtvoller, großer Wolf mit tiefgelben Augen. Scharfe Zähne blitzten in seinem Maul, schaumiger Speichel lief heraus.
    Dann sprang das Tier erneut.
    Tyark hatte auf seiner Flucht ja bereits gegen Wölfe gekämpft und nutzte auch diesmal eine Taktik aus, die ihm bereits zuvor das Leben gerettet hatte. Er wusste, dass der Wolf instinktiv hoch genug sprang, um ihm in die Kehle beißen zu können. In dem Moment, als der Wolf sprang, ließ sich Tyark fallen, das Schwert in Richtung des Bauches des Wolfes gerichtet.
    Sein Plan hatte Erfolg. Der Wolf sprang mit voller Wucht in Tyarks Schwert. Es drang tief in den Unterleib ein und schnitt durch die Wucht des Sprunges den Wolf fast auf der gesamten Länge auf.
    Tyark wurde vom Aufprall umgerissen. Der schwere Körper des Wolfs begrub ihn unter sich. Das Tier hatte zwar zunächst laut aufgejault, gab aber weiterhin dieses grausame Knurren von sich.
    Tyark roch und schmeckte das Blut des Wolfes, die Eingeweide des Tieres landeten warm und feucht auf seiner Brust. Schnappende Kiefer näherten sich seinem Gesicht. Tyark gelang es nicht, sein Schwert aus dem Leib des Tieres herauszuziehen. Den nächsten Biss konnte er nur durch seinen Unterarm abwehren. Der Wolf biss hinein und Tyark setzte alles daran, die schüttelnden Bewegungen des Wolfkopfes so weit wie möglich zu verhindern.
    Er spürte keinen Schmerz, als die Zähne tief in seinen Arm eindrangen. In seinem Gesicht vermischte sich nun das Blut des Wolfes mit seinem eigenen. Tyark konnte nur mühsam seine Panik niederringen. Das Tier war mehr tot als lebendig - und doch keuchte und knurrte es heißer, versuchte mit allen Mitteln nach seinem Arm und nach seinem Gesicht zu schnappen. Die Krallen des Wolfes kratzten auf Tyarks Brust. Die gelben Augen waren nun direkt vor Tyarks Gesicht. Es war nichts als wilde Raserei darin. Der Geruch von Blut breitete sich aus.
    Langsam spürte er, wie seine Kräfte ihn verließen, das Gewicht des Wolfes machte ihm das Atmen schwer, doch er kam einfach nicht unter dem Tier heraus. Der Kopf des Wolfes näherte sich Tyarks Gesicht, verzweifelt versuchte er, das rasende Tier zurückzudrängen, vergeblich.
    Der Wolf lockerte kurz seinen Biss, wahrscheinlich, um eine lohnendere Stelle zu finden. Die gelben Augen blickten starr in Tyarks, für einen Moment konnte er sein eigenes, blutbeflecktes Gesicht darin erkennen.
    Ein plötzlicher Stockhieb traf den Kopf des Wolfes mit einer unglaublichen Wucht. Tyark hörte, wie der Schädel knackte. Das Tier wurde beiseite geschleudert und blieb zuckend neben ihm liegen.
    Tyark blickte auf und sah die Frau

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