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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Tyark an den dämonischen Leichnam der Fürstin heran. Vorsichtig hob er die Maske an – ein grinsender Totenkopf saß dahinter und starrte ihn aus leeren Augenhöhlen an. Dann nahm er einen der gebogenen Dolche und schlitzte die knöcherne Brust des Wesens auf. Trotz seiner Erschöpfung durchschnitt die Klinge die ledrige Haut mühelos und schließlich fand Tyark, was er suchte. Er griff in den Brustkorb und holte etwas heraus. In seiner von schwarzer Flüssigkeit verklebten Faust hielt er einen kleinen, schwarzen Kristall. Als er ihn etwas reinigte, sah er orangefarbene Einschlüsse darin, die scheinbar aus der Mitte herausstrahlten. Das Herz des Dämons.
    Es war kleiner als das der Medusa, aber auch hier spürte er intensive Kälte, die davon ausging. Und er spürte darin Angst und Eitelkeit, die zu einem Filigran des Wahnsinns verwoben waren.
    Hinter ihm übergab sich Muras in eines der Becken. Dann riss der Magier entsetzt die Augen auf, schreckte zurück, fluchte, und blieb würgend an einer der Säulen hocken. Tyark spürte eine seltsame Befriedigung in sich. Er hatte seine Gabe richtig verwendet. Er würde damit das Böse bekämpfen und möglichst töten, wo immer er konnte! Kein Dämon würde vor ihm sicher sein! Und auch den verdammten Dämon, der sich hinter der goldenen Maske versteckt hielt, würde er eines Tages zu töten versuchen. Vielleicht waren seine Fähigkeiten doch eine wahre Gabe - nur nicht so, wie sich der Dämon in der Leere das vorgestellt hatte!
    Abo hatte seine beiden kleinen Söhne in ihr eigenes Zelt geschickt, als Norin ihre Rückkehr angekündigt hatte. Nun saß er blass und erschrocken vor ihnen und ließ sich von ihren Erlebnissen in den unterirdischen Katakomben berichten. Nachdenklich und schweigsam hatte er ihnen zugehört und danach zunächst einen Schluck aus einer kleinen Amphore genommen, die er in einer metallbeschlagenen Kiste aufbewahrte. Dann kehrte er zu ihnen zurück und sagte: »Was ihr getötet habt, war ein Durga. Manchmal Durga kann sein Frau, manchmal Mann. Ein furchtbarer Dämon! Ich Legenden gehört, dass es Durga hier in Wüste geben soll!«
    Tyark hielt ihm mit knappen Worten das steinerne Herz des Dämons hin. Doch Abo zuckte nur zurück und wehrte Tyarks Geste hastig ab. »Nein. Bitte, mein Freund! Nicht bringe mir solcherlei...Dinge in mein Zelt! Großes Unglück!«
    Beschämt verbarg Tyark das kalte Herz in seiner Gewandung, als er bemerkte, wie unangebracht seine Geste gewesen war. Er verneigte seinen Kopf und murmelte eine Entschuldigung.
    Norin hatte die ganze Zeit ebenso bleich und ängstlich wie Abo dagesessen und sagte nun: »Ihr...große Kämpfer seid! Tapfer! Was...ihr habt vor mit...Herz?«
    Tyark runzelte die Stirn. Bislang hatte er überhaupt nicht darüber nachgedacht, was mit diesen Herzen geschehen sollte. Er hielt es einfach nur für besser, sie selbst zu verwahren. Insgeheim hatte er sowieso große Zweifel daran, dass irgendjemand anders dafür Verantwortung tragen konnte.
    Muras sprang ihm bei und sagte mit einem kurzen Seitenblick: »Wir werden sie natürlich dem Magierzirkel in San Lorieth übergeben.«
    Tyark stutzte kurz und nickte dann wortlos. Dann stand er auf und brachte die Herzen in sein Zelt.
    Er hielt beide Steine in seinen Händen, die Kälte war nach einer Weile so intensiv, dass er es kaum noch aushielt. Diese Herzen bestanden aus kristallisiertem Übel - so hatte es ihm Goswin einmal versucht verständlich zu machen. Und doch wusste Tyark auch, dass diese Herzen niemals hätten entstehen können, wenn es zunächst nicht Menschen gewesen wären, die ihrer dunklen Seite nachgegeben hatten! Die schwach geworden waren.
    Er suchte sich einen kleinen Lederbeutel und verstaute die beiden Steine darin. Ein schwaches Glimmen kam aus dem Schlund des Beutels, bevor er ihn verschloss.
    ***
    Der Thaklakan tobte noch zwei weitere Tage. Erst dann flaute der Wind langsam ab und sie konnten die verfluchte Kalith-Oase endlich verlassen.
    Tyark hatte keine weiteren Träume von Dämonen mehr gehabt - der Durga war also das einzig Böse an diesem Ort gewesen. Allerdings hatte er immer wieder von Zaja geträumt und dem Verrat, den Adaque an allen Menschen in Teanna verübt hatte. Wut durchströmte ihn, wenn er daran dachte. Eines Tages würde er wieder Adaque gegenüber stehen, aber dann würde er nicht mehr so schrecklich hilflos sein wie zuletzt! Er hatte die Gabe und er lernte, sie für das Gute einzusetzen. Mit Freuden würde er Adaques

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