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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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dir“, schlug Tiara vor.
    Kurze Zeit später legte sich Sly zu zwei Männern, die Speere bei sich hatten und den Eingang der ehemaligen Bärenhöhle von ihrem Ver -steck im Gebüsch gut überwachen konnten.
    „ Was machen wir?“, fragte Sly neugierig.
    Während der größere der beiden Männer Sly argwöhnisch beäugte, gab der knubb eligere bereitwillig Auskunft. „Wir warten auf den Wächter.“
    „ Und was passiert, wenn er kommt?“
    „ Wir fangen ihn ein und nehmen ihm die Kerne ...“
    „ Meint ihr die, die in dem Beutel hier stecken?“
    Sly hielt den Wächterbeutel hoch. „Ja, doch, so ähnlich wurde er be-schrieben, nicht wahr?“, sagte der Knubbel. Der Große reagierte gar nicht, sein Blick galt einzig Sly.
    „ Dann heißt es jetzt wohl rennen, was?“, meinte der Wächter.
    Der Satz war wie ein Startschuss. Sly machte dabei die elegantere Figur und gewann dadurch gleich zu Anfang einen Vorsprung. Die beiden Männer tobten ihm mit Geklapper hinterher.
    Sly unterbrach seinen Lauf jedoch für einen Sprung in einen Busch. Dort wartete der Adler.
    „ Du weißt, was ich von dir erwarte“, flüsterte Sly.
    Er richtete sich wieder auf. Mit zerrissener Kleidung lief er weiter. Was nun folgte war ein reines Verwirrspiel. Die nächsten Verfolger ließ Sly glauben, dass der Große und der Knubbel ihn gezwungen hatten, die Kerne auszuhändigen. Damit wurden die beiden zur neuen Zielscheibe. Da aber niemand genau sagen konnte, ob Sly noch umgebracht werden musste, damit die Wächtertätigkeit wirklich übertragen werden konnte, musste er die Jagd begleiten. Die Zahl der Jäger und Gejagten wurde immer größer, wobei die Verfolgung bald nicht mehr nur durch Be -wegung stattfand, sondern in Form von hitzigen Diskussionen vor dem Haupteingang. Und dann ertönte der Gong. Augenblicklich erstarrten alle Teilnehmer.
    „ Das kann doch gar nicht sein“, gab der Knubbel von sich.
    Die Tore des Haupteinganges gingen auf und der Hohepriester, zu er -kennen an seinem Gewand, dass ihm das Aussehen eines wandelnden Sonnensystems verlieh, kam zum Vorschein. Neben ihm stand Tiara und auf ihrer Schulter saß der Adler. Er trug den Wächterbeutel im Schnabel.
    Der Hohepriester breitete die Arme aus. „Die Show ist vorbei, die Kerne ausgesät. Ihr könnt bitte alle nach Hause gehen.“
    Die Männer erwachten aus ihrem Schock, sammelten sich und ver -schwanden nach und nach.
    Sly richtete sich auf und lächelte zufrieden. Seine Kleidung war zwar unbrauchbar und er hatte Blessuren am Körper, die sich vermutlich erst am nächsten Tag richtig bemerkbar machen würden. Aber er hatte seine Aufgabe erfüllt, für den Erhalt des Gleichgewichts gesorgt. 
    Der Priester trat zu ihm. „Wir dachten ja, dass du uns den Vogel ein-fach mit den Kernen über die Mauer schickst ...“
    Sly erklärte seine Gedankengänge. „Wir waren nicht sicher, ob es erlaubt ist, die Wächterwürde auf ein Tier zu übertragen ... Und wenn euch einer von der Idee hätte im Zweifelsfall überzeugen können, dann ja wohl Tiara ... Also hab ich die bösen Buben abgelenkt. Und sie ist gemeinsam mit dem Adler durch die Höhle zu euch gekommen ...“
    Der Priester warf Tiara einen Seitenblick zu. „Da hast du so viele Ferientage hier verbracht und wusstest nicht, dass alles, was die Legende nicht vorgibt, frei interpretierbar ist?“
    Tiara ließ den Kopf hängen.
    Der Priester legte seinen Arm um die junge Frau. „Hey, das war doch nur ein Scherz. Witze liegen uns Würdenträgern wohl nicht so ganz ... Einigen wir uns einfach auf Ende gut, alles gut, und gehen zum ange-nehmen Teil des Tages über?“
    „ Das hört sich gut an“, antwortete Tiara.
    „ Schön. Dann kommt mit. Es ist Zeit für ein ordentliches Frühstück.“
    Gemeinsam mit dem Priester betraten Sly und Tiara den Hof des Tem -pels und das Haupttor schloss sich mit einem leisen Quietschen hinter ihnen.
     
     
     
     
     
     
Das Geheimnis der Elemente
 

Marcus Haas
             
    Nethe bohrte mit dem Zeigefinger in der Nase, während sie mir bei der Arbeit zuschaute. „Kommst Du mit an den See?“
    Das Wetter versprach eine fast klare Vollmondnacht. Nur wenige Wo lken zogen am Himmel und die Sonne schickte gerade die letzten Strahlen des Tages über das Land.
    Ich schaute in die tiefbraunen Augen Nethes, die mich mit aufgeregter Begeisterung ansahen. Sie stand im Tor der Schmiede meines Vaters und reckte den Kopf, um alles sehen zu können, ohne die Schwelle zu

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