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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Angreifer vom Halse schaffen?«
    »Das dürfte kaum möglich sein, Sir. Aber wir werden unser Bestes tun. Versuchen Sie, Peking zu erreichen. Vielleicht gelingt es uns ja, den Sack aufzusprengen.«
    »Roger, Eskorte. Ich versuche, in den VOR zu landen.«
    »Viel Glück, Sir. Wir greifen jetzt an.«
    »Viel Glück auch Ihnen!«, sagte ich. »Hals- und Beinbruch!«
    Die Verbindung zwischen uns und unseren beiden Bewachern brach ab. Einer von ihnen tauchte für ein paar Sekunden vor dem vorderen Cockpitfenster auf – bevor er sich wie mit dem Mut der Verzweiflung dem übermächtigen Rudel entgegenstürzte, das da plötzlich allenthalben in der Schwärze zu flimmern begann.
    Ich wechselte mit Monnier einen zufriedenen Blick: An diesem Gespräch gab es nichts Verdächtiges; niemand konnte ihm anhören, dass die Stimme aus dem Taurus-Zerstörer vom Tonband kam und dass der Angriff, den sie flogen, in Berlin vorprogrammiert worden war.
    Die Angreifer begannen den Sack , in dem wir uns verfangen hatten, bereits zuzuziehen.
    Ich sah es mit bloßem Auge: ein wunderschönes, lautloses, tödliches Ballett, faszinierend und Grauen erregend, beides in gleichem Maß.
    Unsere beiden Begleitschiffe hätten selbst dann keine Chance gehabt, wenn die Angreifer sich auf den Einsatz von konventionellen Kampfmitteln beschränkt hätten. Aber sie stießen mitten hinein in einen Vorhang aus Kaltem Licht. Das Ende erreichte sie gedankenschnell.
    Zuerst war es nur das eine, das da vor dem dunklen Firmament plötzlich aufblühte wie eine feurige Blume. Für den Bruchteil einer Sekunde bildete es eine einzige Lohe. Als diese erlosch, war von ihm nichts mehr übrig geblieben. Zu molekularem Staub zerfallen, war es nunmehr in alle Ewigkeit eins mit der Unendlichkeit.
    Das zweite lebte einen Atemzug länger; dann ereilte auch es das Schicksal.
    Es war das erste Mal, dass Kaltes Licht im Kampf von Schiff zu Schiff zur Anwendung kam. Noch vor kurzem hatte es geheißen, man könnte es lediglich gegen feste, unbewegliche Ziele verwenden und keine Wissenschaft der Welt sei dazu im Stande, aus ihm eine für das Raumgefecht geeignete Waffe zu formen.
    Auch Captain Monnier war vom gleichen Entsetzen geschüttelt wie ich.
    »Mein Gott«, murmelte er, »nur gut, dass da niemand drin ist –«
    Er in seiner Eigenschaft als Bordingenieur konnte es sich leisten, ein wenig länger betroffen zu sein als ich, der ich bereits damit beschäftigt war, den voraussichtlich letzten Funkspruch meines Lebens zu formulieren. Ich wählte die Form der offenen, unverschlüsselten Durchsage; zusammen mit meiner Kennnummer und Position gab ich den stattgefundenen Überfall bekannt und fügte hinzu: »Achtung! RF-Flotte im Besitz von taktischem KL! Ich wiederhole: RF-Flotte im Besitz von taktischem KL!«
    Es war ein Indiz mehr dafür, dass sich die Waagschale unaufhaltsam zu Gunsten des Generals neigte. Mochte Europa die besseren Ideale, die VOR die besseren Soldaten haben: Er jedenfalls verfügte über die besseren Waffen. Und bald würde er auch über das größere Menschenpotenzial gebieten.
    Oder sollte es etwa wahr sein, jenes schreckliche Gerücht, das mich unlängst erreicht hatte und das besagte, der General ließe an seiner Unsterblichkeit arbeiten?
    Gordon B. Smith, Herr über Himmel und Erde in alle Ewigkeit: Die Vorstellung konnte einem das Blut gefrieren lassen.
    Lieutenant Stroganow unterbrach meinen Gedankengang. »Sir, ich glaube, jetzt sind wir an der Reihe!«
    Ich schaltete das Mikrofon ab und blickte auf. Der dreidimensionale Sack hatte sich um die Najade geschlossen. Ich brach den Landeanflug ab, drosselte das Triebwerk auf null und nahm mittels der Bremsaggregate die Fahrt aus dem Schiff. Die Erde hatte uns gerade ihre pazifische Seite zugedreht: das Blau des Ozeans, heiter und sonnenbeschienen, leuchtete zu uns herauf. Selten war mir die Erde so schön und teuer erschienen wie in diesem Augenblick, in dem sich zwischen Kaltem Licht und Gefangenschaft vorerst unser Schicksal entschied.
    Eine blecherne Stimme meldete sich im Lautsprecher. »Achtung, Najade! Hier spricht der Flottenführer. Ihre Eskorte existiert nicht mehr. Leisten Sie keinen Widerstand, sondern schließen Sie sich uns an! Bestätigen Sie den Empfang dieser Durchsage!«
    Aus welchem Cockpitfenster ich auch blicken mochte: Die Taurus-Zerstörer waren überall. Die entferntesten von ihnen sahen aus wie glühende Stecknadelköpfe und hoben sich kaum ab von den Sternen; jene, die uns am

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