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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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mit peinlichster Korrektheit geführten Bordbuch verraten, kurz vor 12.00 Uhr Metropoliszeit, die aus Gründen der Einheitlichkeit für alle Schiffe der EAAU – auf See und im Raum – verbindlich war.
    Für die drei Männer, die von der ursprünglichen Delta-IX -Besatzung noch übrig waren, Commander, Pilot und Navigator, war es nicht das erste Beben, das sie seit der erfolgten Bruchlandung erschreckte, wohl aber erwies es sich für sie als das heftigste, zumal aus dem riesigen Mahlstaubsee in der unmittelbaren Nachbarschaft des Schiffes plötzlich Flammen schlugen: ein Naturphänomen, das völlig neu für sie war.
    Der Anblick der Flammen mag Lieutenant Sini vollends um den Verstand gebracht haben, denn auf einmal schrie er: »Hören Sie endlich auf hier Befehle zu erteilen, Sir, und überlassen Sie es jedem Einzelnen, sich selbst zu retten!«
    »Halten Sie den Mund, Lieutenant!«, sagte Commander Scott scharf. »Und nehmen Sie sich ein Beispiel an McIntosh und Madox, die bis zuletzt ihre Pflicht getan haben.«
    Lieutenant Sini brach in Lachen aus. »McIntosh, Madox! Sir, ist es Ihnen nicht klar, dass die beiden klüger gewesen sind als wir drei zusammen? Sie haben es längst verstanden, sich in Sicherheit zu bringen.«
    Es war offensichtlich, dass sich bei Lieutenant Sini ein neuer Anfall anbahnte und dass es aus diesem Grunde angebracht war, ihn zu seinem eigenen Schutze in seiner Kabine zu isolieren.
    Captain Gottwald, der dem Lieutenant am nächsten saß, stand auf und streckte Hilfe gewährend die Hand nach ihm aus.
    »Sie wissen selbst, dass Sie Unsinn reden, Domenico!«, sagte er dabei sanft. »Kommen Sie! Ein paar Stunden Schlaf und es geht Ihnen wieder besser. Ich glaube nicht, dass sich das Beben heute noch wiederholt.«
    Lieutenant Sini wich einen Schritt zurück, bis er mit den Schultern gegen die Schottwand stieß.
    »Endlich geben sie sich zu erkennen, Captain!«, sagte er. »Ich hätte es ahnen müssen, dass Sie an dieser Verschwörung mit beteiligt sind!«
    »Schluss jetzt!«, sagte Commander Scott scharf. »Sie phantasieren, Lieutenant. Und aus diesem Grunde gehören Sie jetzt ins Bett. Wenn Sie dann wieder zu Verstand gekommen sind, können wir gern weiterdiskutieren.«
    »Ich weiß, was Sie vorhaben!«, brüllte Lieutenant Sini, wobei sich seine Stimme überschlug. »Sie haben vor, mich wieder in meiner Kabine einzusperren.«
    »Weil Sie darin am besten aufgehoben sind!«, sagte Captain Gottwald, der nunmehr gleichfalls auf den Navigator zuging. »Im Augenblick sind Sie nicht nur krank, sondern auch gefährlich. Mit Ihrem Geschrei vergeuden Sie den kostbaren Sauerstoff.«
    »Keinen Schritt weiter! Das gilt für Sie beide. Ich warne Sie zum letzten Mal!«
    Commander Scott und Captain Gottwald blieben plötzlich wie angewurzelt stehen. In der kraftlosen, farblosen Dämmerung, die sich auf dem Uranus Tageslicht nennt, erkannten sie in Lieutenant Sinis ausgestreckter Hand undeutlich verschwommen den Umriss einer kleinen Laser-Pistole.
    »Lieutenant Sini«, kam es Commander Scott fast tonlos über die Lippen, »das haben wir wahrhaftig nicht verdient!«
    In der Enge des Cockpits und auf die kurze Entfernung war auch eine kleine Laser-Pistole eine überaus gefährliche Waffe. Lieutenant Sini wusste das. Mit der Waffe in der Hand beherrschte er die Situation.
    »Ich werde Sie jetzt verlassen, Sir. Ich habe beschlossen, nicht länger Ihr Gefangener zu sein. Ich kehre heim.«
    Lieutenant Sini fuhr fort, Commander Scott und Captain Gottwald mit der Laser-Pistole in Schach zu halten, während er sich gleichzeitig seitwärts bewegte, dem Luk entgegen.
    »Domenico!«, sagte Captain Gottwald scharf. »Kommen Sie endlich zu sich!«
    Aber auch dieser Zuruf vermochte den Navigator nicht in seinem Entschluss schwankend zu machen. Lieutenant Sini zwängte sich durch das Luk, schlug es zu und verriegelte es.
    »Was hat der Narr vor?«, fragte Commander Scott verbittert.
    »Keine Ahnung, Sir. Nur wird es kaum etwas Gutes sein, fürchte ich«, erwiderte Captain Gottwald.
    »Er sprach vom Heimkehren«, sagte Commander Scott nachdenklich. »Was mag er damit gemeint haben?«
    Captain Gottwald hob ein wenig die Schultern. »Vielleicht hat er vor, es zu Fuß zu versuchen. Er wird ein paar Millionen Jahre lang unterwegs sein müssen.« Es war ein Spott ohne jeglichen Humor: das Eingeständnis völliger Hilflosigkeit. »Oder, Sir … nein, nein, so verrückt wird er doch nicht sein!«
    Was Captain Gottwald mit diesen

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