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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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sich dazu hergegeben. Er... er mag seine Fehler und Schwächen haben wie jeder Mensch, aber ein Schuft, ein Verräter ist er nicht!«
    Es waren harte, verletzende Worte und jedes einzelne von ihnen schlug eine Wunde.
    »Iris, bitte«, widersprach ich, »sagen Sie nichts, was Sie nicht mehr ungesagt machen können.«
    »Ich weiß sehr wohl, was ich sage«, rief sie so laut, dass man auf uns aufmerksam wurde. »Ich bin gekommen, um Sie davon zu überzeugen, wie unsinnig diese Anklage gegen Rob ist. Aber nun sehe ich, dass Sie nichts anderes im Sinn haben, als ihn zu vernichten, Commander. Er ist zu hoch aufgestiegen in der VEGA, er könnte Ihnen eines Tages Ihre Position streitig machen! Geben Sie es doch zu, wenn Sie den Mut haben, den Rob angeblich nicht hatte.«
    Es traf nicht zu, aber ich musste zugeben, dass es für einen Außenstehenden so erscheinen konnte. Monnier war auf dem Wege gewesen, eine blendende Karriere zu machen, und irgendwann in der nahen Zukunft hätten dann unsere Interessen miteinander kollidieren können.
    Noch einmal unternahm ich einen Versuch, Iris zu beruhigen.
    »Iris, das Verfahren muss nun einmal sein, auch in Robs eigenem Interesse. Falls er sich wirklich nichts hat zu Schulden kommen lassen, wird man ihn mit Pauken und Trompeten freisprechen. Aber der Verdacht, der auf ihm lastet, muss erst getilgt sein. Das und nichts anderes ist mein Beweggrund, ich schwöre es Ihnen.«
    Sie glaubte mir nicht und schlug noch einmal zu.
    »Nicht schwören, Commander! Wer schwört, lügt doppelt!«
    Sie ließ mich stehen und rannte davon.
    Falls es Iris’ Absicht gewesen war, mich unsicher zu machen, so hatte sie das vollauf erreicht. Auf einmal verspürte ich nicht die geringste Neigung mehr, nach Hause zurückzukehren. Einer neuerlichen Auseinandersetzung mit Ruth wäre ich nur schwerlich gewachsen gewesen. Im Leben eines jeden Menschen gibt es wohl einen Augenblick, in dem er etwas tut, was er im Grunde selbst nicht zu billigen vermag. Meist handelt es sich dabei um irgendwelche impulsiven Handlungen, die er bereits im Zustand der Ausführung bereut, von denen er aber in der Gemütsverfassung, in der er sich befindet, nicht Abstand zu nehmen vermag.
    Ich rief den Bereitschaftsdienst an.
    »Brandis. Ich brauche eine
Diana.«
    Die Dienst tuende Beamtin zögerte und zog ein wenig die Stirn kraus.
    »Es tut mir Leid, Commander. Ihre Anforderung kommt spät.«
    Die Stimmung, in der ich mich befand, bedurfte eines Ventils.
    »Ich brauche keine Auskunft von Ihnen, ob es spät ist oder nicht. Ich brauche eine
Diana
! Welche von unseren ist startklar?«
    Ich sah, dass das arme Mädchen zusammenzuckte.
    »Vierzehn ist startklar, Sir. Aber wir haben dafür im Augenblick keinen Piloten.«
    »Ich brauche keinen.«
    »Sir«, die Beamtin klammerte sich an ihre Vorschriften, »und was darf ich unter Zweck und Ziel notieren?«
    »Was immer Sie wollen«, sagte ich, »Ende.«
    Ein Transporter brachte mich hinaus zur Startrampe 22, wo die Dianen abgestellt waren. Die von einem Privatunternehmen entwickelten Astrorenner waren von VEGA getestet worden. Nach abgeschlossener Erprobung hatte VEGA eine Anzahl davon übernommen. Die Vierzehn stand von den Übrigen abgesondert. Ich schickte den Transporter zurück, kletterte an Bord, rief den Tower und startete.
    »Augenblick,
Diana 14«,
beschwerte sich der Tower. »Sie haben mir noch immer nicht gesagt, wohin Sie fliegen.«
    Ich hatte es nicht gesagt, weil ich es selbst nicht wusste. Erst jetzt, da ich bereits abgehoben hatte, entschied ich mich.
    »Las Lunas«, erwiderte ich.
    Las Lunas auf dem zur neutralisierten Zone erklärten Mond war eine ins Gigantische gesteigerte Neuauflage von Las Vegas, diesem berühmt-berüchtigten amerikanischen Spielerparadies im vergangenen Jahrhundert. Die Stadt erhob sich mitten in der trostlosen lunaren Wüste, unweit von Camp Luna V, dem alten, seit dem Bürgerkrieg zerstörten Denkmal des ersten unseligen Kolonisationsversuchs, und in ihr war so ziemlich alles erlaubt, was auf der Erde und der Venus verboten war.
    Innerhalb kürzester Zeit war Las Lunas zu einer viel besuchten Attraktion geworden.
    Bisher war ich nur ein einziges Mal in diesem internationalen Sündenbabel gewesen und ich hatte nicht das leiseste Verlangen verspürt, dorthin zurückzukehren. An diesem Abend jedoch warf ich alle Grundsätze über Bord.
    Falls ich mir von diesem Abenteuer versprochen haben sollte, in Las Lunas besserer Stimmung zu werden, so sah ich mich

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