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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Innenministerium kein grünes Licht kommt, muß ich Sie erneut bitten, sich streng an die Vorschriften zu halten. Auch
    persönlich."
    „Selbstverständlich, Sir."
    „Dann also auch weiterhin: Mast- und Schotbruch, Commander."
    Kaum hatte ich mich wieder ausgestreckt, als Ruth O'Haras Ruf zu mir durchgestellt wurde. „Mark!"
    „Ich bin dran, Liebste."
    „Deine Stimme klingt so... so müde."
    „Ich bin müde, Ruth."
    „Ich habe Sehnsucht nach dir, Mark."
    „Und ich nach dir."
    „Wann kommst du zurück?"
    „Wenn ich das wüßte."
    „Mark, ich war bei Harris. Er rückt nicht mit der Sprache 'raus. Was treibst du? Wo steckst du?"
    „Darf ich nicht sagen."
    „Das ist doch nicht dein Ernst, Mark. Schließlich bin ich nicht irgendwer. Ich bin deine Frau, Mark."
    „Ruth, es tut mir unendlich leid -"
    „Ach, wirklich?"
    „Ruth!"
    Es kam keine Antwort mehr. Ruth O'Hara hatte das Gespräch beendet.
    Ihr Anruf hatte mich um den Schlaf gebracht. Ich rannte in meiner Gummizelle auf und ab, drei Schritte vor, drei zurück, und dachte darüber nach, was ich Ruth O'Hara gegenüber falsch machte. Mit mir zusammen hatte sie auch meinen Beruf geheiratet, und bislang hatte sie die Perioden der Einsamkeit immer klaglos ertragen. Ich dachte an die vielen anderen Pilotenehen, die ich kannte: die wenigsten hatten, wie die unsere, einer solchen Belastung auf die Dauer standgehalten.
    Ruth O'Hara und ich: in VEGA-Kreisen galten wir allgemein als das ideale Gespann.
    Sollte es damit nun - nur weil der stete Tropfen den Stein höhlte - vorbei sein? Ich konnte es nicht glauben, ich wollte es nicht glauben. Und doch: die Anzeichen sprachen dafür.
    Am Nachmittag trafen aus Metropolis weitere Schiffe ein: der übliche Schrott.
    Aber die bisher gesammelten Erfahrungen bewiesen, daß man sich bei der Beurteilung der maschinellen Qualitäten nicht vom äußeren Anschein leiten lassen durfte. Die Werftüberholung hatte die alten, müden Vögel noch einmal aufgemöbelt. Sobald man auf den roten Knopf drückte, hoben sie ab und flogen. Was also wollte man mehr?
    Im VEGA-Camp hießen unsere Schiffe durchweg nur noch Eimer.
    Wir hatten den Jargon von Müllkutschern angenommen. Und in der Tat: etwas anderes als Müllkutscher waren wir seit langem nicht mehr. Aber die wichtigsten, die es jemals auf der Erde gegeben hatte.
    Zwei Tage später, am Donnerstag, mußte eines der für die Operation Sonnenfracht bestimmten Schiffe - ursprünglich ein Schwerer Kreuzer der Beta-Klasse - in Nairobi notlanden. Die Ursache war, wie der überführende Pilot mich wissen ließ, eine Lappalie -aber das benötigte Ersatzteil befand sich nun einmal nicht an Bord.
    Nachdem ich um 16.00 Uhr die Nummer Dreiundfünfzig - beladen mit 1,8 Millionen Litern Teufelsbrühe - auf ihre Reise zur Sonne entlassen hatte, bestiegen Lieutenant Xuma und ich - unter Mitnahme des Ersatzteiles - meine Diana.
    Noch vor siebzehn Uhr war der Schaden behoben, und der SK Beta hob ab, um zu seinem Bestimmungsort Kilimandscharo zu fliegen. Ich mahnte zum Aufbruch. Lieutenant Xuma zögerte. „Sir -"
    „Ja?"
    „Sir, hätten Sie was dagegen, wenn ich Jane wenigstens kurz anrufe?"
    Ich sah auf die Uhr. Bis zum Beginn unserer nächsten Schicht blieben uns noch rund drei Stunden. Das war viel und das war auch wenig Zeit.
    Zurückfliegen und noch etwas schlafen -: das war die eine Möglichkeit, diese drei Stunden zu nutzen. Es gab auch noch eine andere Möglichkeit. Ich dachte an Ruth O'Hara, die unter der Trennung litt. Für einen Blitzbesuch in Metropolis war die Zeit zu knapp. Nun, das war mein Problem. Lieutenant Xuma brauchte nicht darunter zu leiden.
    „Rufen Sie an!" sagte ich. „Bestellen Sie Jane einen Gruß von mir und richten Sie ihr aus, daß Sie Urlaub haben bis halb acht."
    Lieutenant Xuma starrte mich überwältigt an. „Ich, Sir? Urlaub?"
    „Wir treffen uns dann am Start", sagte ich. „Hauen Sie ab !... Ach ja, die Sache mit Janes Vater. Ich bringe das in Ordnung."
    „Danke, Sir. Danke." Lieutenant Xuma stob davon.
    John Malembo, Janes Vater, residierte in einem dieser auf afrikanischer Erde wieder in Mode gekommenen Luxuskrals vor den Toren der Stadt: zu weit, um dorthin zu Fuß zu gehen, nicht weit genug, um die Diana zu benutzen.
    In der VEGA-Niederlassung bestellte ich einen Helikopter.
    Der diensthabende Beamte, schwarz wie Ebenholz, schob mir ein Formular zu. „Wenn Sie das, bitte, ausfüllen, Commander... " In die Rubrik Voraussichtliche Flugdauer trug ich ein: 2

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