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Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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der tödliche Pfeil zugedacht war, auf der Hut. Lieutenant Torrente reagierte mit der katzenhaften Geschmeidigkeit seiner Vorfahren. Er warf sich zur Seite, und der Pfeil verfehlte ihn um Haaresbreite und bohrte sich tief in die bemooste Erde. Fast gleichzeitig, schneller als mein Blick registrieren konnte, zuckte Lieutenant Torrentes Arm in die Höhe - und der kaukasische Dolch verwandelte sich in einen pfeifenden Blitz.
    »Rattengesicht«, sagte Lieutenant Torrente heiser, »diesmal hast du dich zu weit vorgewagt !«
    Über mir krachte das Geäst, und der zottige Körper eines nur mit einem Lendenschurz bekleideten Wilden fiel mir entseelt vor die Füße.
    Schaudernd trat ich zurück.
    Lieutenant Torrente kam heran, bückte sich und zog dem toten Ratman den Dolch aus der Brust.
    »Hat er wen von uns erwischt, Sir ?«
    »Einen von den Pilgern.«
    »Ich hätte ihn bemerken müssen, Sir. Es ist meine Schuld .«
    »Niemand ist schuld daran, Lieutenant«, erwiderte ich. »Helfen Sie mir, die Leute bei Vernunft zu halten !«
    Hinter mir waren Captain Romen und Lieutenant Stroganow schon damit beschäftigt, die Marschkolonne umzuleiten.
    Lieutenant Levy, in der Hand das blanke Römerschwert, kam gerannt.
    »Sir, haben Sie Judith gesehen ?« Ich konnte ihn beruhigen.
    »Judith und ihr Vater sind wohlauf. Sie sind eben an mir vorbeigekommen .«
    Lieutenant Levy atmete befreit auf.
    »Gott sei Dank, Sir. Ich dachte schon, es hätte Jeremias erwischt .« Er schwenkte das Schwert.
    »Warum, zum Teufel, lassen sich die Kerle nicht blicken ?«
    »Um mit Ihnen ein Duell auszufechten, Levy ?«
    Lieutenant Torrente wies auf den toten Ratman .
    »Das ist der Grund. Sie haben begriffen, daß wir doch nicht ganz die leichte Beute sind, als die Rattenkopf Melchior uns geschildert haben mag. Sie werden sich erst einmal wieder Mut anheulen... oder etwas in der Art. Vielleicht ist auch der große Häuptling noch nicht zur Stelle - der mit dem Rattenschwanz .«
    Die Männer der Nachhut erschienen - mit blassen Gesichtern und harten Augen.
    »Was hat's gegeben ?«
    »Nichts als ein kleiner Hinterhalt«, antwortete Lieutenant Torrente. »Und wer die Grube aushob, fiel selbst hinein .«
    Ich deutete in die Richtung des unsichtbaren Feindes. »Der Pfad ist blockiert. Ratmen. Wir nehmen den anderen Weg .«
    Lieutenant Xuma schüttelte unbehaglich den Kopf.
    »Sir, auf diese Weise kommen wir von der Richtung ab. Gott weiß, wohin dieser Pfad führt .«
    Er sprach aus, was mich bedrückte. Bisher hatten wir uns mehr oder minder zielstrebig auf den silbernen Kubus zubewegt, in dem ich den kombinierten Bahnhof vermutete; nun jedoch wichen wir um mehr als neunzig Grad von dieser Richtung ab. Wohl oder übel waren wir gezwungen, in einen Stadtbezirk vorzudringen, von dem keiner wußte , wie er beschaffen war und was darin unserer harrte.
    »Uns bleibt keine andere Wahl, Lieutenant«, erwiderte ich. »Scheuchen Sie die Pilger. Je früher wir irgendwo Zuflucht finden, desto besser .«
    Da Lieutenant Torrente die Ansicht äußerte, daß wir verfolgt würden, übernahm ich es, zusammen mit Lieutenant
    Stroganow die Nachhut zu bilden. In der Tat bekamen wir zwei oder dreimal die Zottelmänner flüchtig zu Gesicht, doch offenbar war ihnen der Mut vergangen, sich uns auf Bogenschußweite zu nähern.
    Meine Unruhe wurde ungeachtet dieser Zurückhaltung nicht geringer. Es war unerläßlich , noch vor Sonnenuntergang ein Quartier zu finden, das eine wirkungsvolle und abschreckende Verteidigung mit geringsten Mitteln ermöglichte.
    Der Pfad schien kein Ende zu nehmen.
    Ein wahrer Stein fiel mir vom Herzen, als Lieutenant Torrente zur Nachhut zurückkehrte.
    »Sir, ich glaube, wir haben das passende Objekt gefunden .«
    »Was ist es ?«
    »Sie werden gleich sehen, Sir .«
    Der Pfad führte auf eine Mauer zu, schlängelte sich daran entlang und mündete ein in ein sonnenüberflutetes Oval.
    Teils, weil mich das grelle Licht blendete, teils, weil ich meinen Augen nicht traute, hielt ich an. Quer über den rotbraunen Belag dribbelte ein rothaariges, zappliges Männchen und trieb einen schwarzweißen Fußball vor sich her. Das rechte Bein des Männchens zuckte - und einen Atemzug später kreischte Sergeant Caruso aus voller Kehle:
    » Tooor !«
    Lieutenant Xuma , der im Tor stand, drohte mit den Fäusten und schimpfte.
    »Ich werd ' verrückt !« sagte neben mir Lieutenant Stroganow. »Das Stadion von Pilgrimville.«
    Lieutenant Torrente winkte ab.
    »Kümmern Sie

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