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Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage

Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage

Titel: Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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komme.«
    Das kalte Wasser, das ich mir über die Schläfen rieseln ließ, wirkte belebend – aber lange würde die Wirkung kaum anhalten. Der mangelnde Sauerstoff ließ sich durch nichts ersetzen. Die Luft, die wir atmeten, war die reinste Sparflamme. Von Anfang an hatte ich dem BMS nicht getraut. Im Prinzip war es ein gewaltiger Schritt nach vorn: eine segensreiche Einrichtung. Doch einstweilen steckte die Anlage noch in ihren Kinderschuhen: eine unausgereifte Angelegenheit. Und solange das so war, blieb das BMS eine lebensgefährliche Spielerei. Ich würde mit meiner Meinung nicht hinter dem Berge halten, sobald ich wieder in Metropolis war.
    Ich berichtigte meine Überlegung in: sofern ich je wieder in Metropolis sein würde.
    Der Blick, den ich aus dem Bullauge warf, brachte wenig Trost.
    Als fußballgroßer apfelsinenfarbener Ball stand der Saturn steuerbord voraus, und selbst auf die rund zwölf Millionen Kilometer hin, die die Explorator von diesem zweitgrößten der Planeten trennten, war sein schillernder Ring mit bloßem Auge deutlich zu sehen.
    Drei, vier Namen tauchten wie eine Vision vor mir auf – Namen, die sich mit der bemannten Erkundung des Saturns verbanden und hinter denen ein Kreuz stand: Tarnowski, Liebermann, Goodyear und Bartolini. Sie alle hatten vergeblich versucht, dem Saturn sein Geheimnis zu entreißen. Nach ihrem Scheitern hatte man ihn links liegen lassen: zu Gunsten von Venus, Mars und Uranus. Ein paar der Saturn-Monde ließen sich ausmachen – in den verschiedensten Stadien: voll, halb und als schmale Sichel.
    Der Phoebe stand irgendwo an Backbord, außerhalb meines Gesichtsfeldes.
    Auch auf Janus, Thetys und Rhea fehlte es nicht an zum Zwecke der Erkundung niedergegangenen Sonden – aber alle diese Sonden waren schon älter, ihre Sender nicht mehr in Betrieb, so daß es unmöglich war, sie anzupeilen, und Phoebe lag uns am nächsten.
    Im Cockpit waren alle Lichter gelöscht; es herrschten die natürlichen Lichtverhältnisse des leeren Raumes: Mattes Sonnenlicht auf der einen und samtene Dunkelheit auf der anderen Seite.
    Captain Miller wandte den Kopf.
    »Wir haben soeben die Umlaufbahn erreicht, Sir.«
    »Gut.« Ich zwängte mich in den Sitz und legte die Gurte an. »Ich übernehme.«
    »Commander übernimmt. Aye, aye, Sir.«
    Captain Miller schwenkte das Handruder zu mir herüber. Ich ergriff es und überprüfte die Wirkung. Das Schiff gehorchte.
    Die Entscheidung rückte auf uns zu.
    Vor dem Bug, ein wüster Ball von knapp dreihundert Kilometer Durchmesser, ein vom Saturn eingefangener Planetoid unbekannter Herkunft, lag unser Schicksal: der Mond Phoebe.
    Ein beklemmender Gedanke zog mir durch den Sinn: daß dies möglicherweise die letzte Landung war, zu der die Explorator und ich mit ihr ansetzte.
    Hatte ich mich nicht mit dem, was ich mir vornahm, in eine Situation verrannt, in der ich dem Ertrinkenden glich, der nach dem Strohhalm greift?
    Ich rang nach Luft.
    So ging es nicht weiter. Um diese Landung auszuführen, ohne Bruch zu machen, benötigte ich einen klaren Kopf und eine ruhige Hand. Ein Blick auf Captain Miller ließ mich wissen, daß ich mir die Atemnot nicht einbildete. Er lehnte keuchend in seinem Sitz, und der kalte Schweiß rann ihm in wahren Sturzbächen über das Gesicht. Wahrscheinlich sah ich genau so erbärmlich aus: ein röchelndes hohläugiges Gespenst.
    Ich drückte die TÜ-Taste – und selbst diese kleine Bewegung trieb mich in die Erschöpfung.
    »Brücke. Preßluft!«
    Der Lautsprecher knackte. »Preßluft. Aye, aye, Sir.« Ich rief das Kartenhaus. »Brücke. Landewerte!« Der Lautsprecher knackte. »Müßten jetzt auf Ihrem Monitor sein, Sir.« Sie waren es. Mit etwas Glück sollte es mir gelingen, die Explorator gleich neben der Thor aufzusetzen: zwei, drei Kabellängen von dieser entfernt. Die Frage war nur, ob das Glück danach auch anhielt.
    Ich rief das FK.
    »Brücke. Frage: Haben Sie jetzt endlich VEGA-Metropolis am Draht?«
    Der Lautsprecher knackte. »Nein, Sir. Die Lage ist unverändert. Ich empfange zwar, aber unser Ruf schlägt nicht durch. Zu viele Störungen.«
    »Roger.« Ich drückte Alle Stationen . »Brücke. Wir sind in der Umlaufbahn. Ich setze an zur Landung. Lieutenant Wagner und das Kind sichern. Danach Gurte anlegen.«
    Von nun an lag alles in Gottes Hand. Einmal noch mußte der Hauptsteuermodul seinen Dienst versehen, bevor er endgültig das Zeitliche segnete. Tat er das nicht, würden wir in die gleiche Lage geraten wie

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